Einband des Taschenkalenders, über die Jahre an der Bindung sichtbar beschädigt.
»Elf mal sieben Zentimeter in blauem Einband, nicht größer als eine Packung Zigaretten, nichts für Menschen mit ausladender Schrift, doch man kann es überall hin mitnehmen: Essensausgabe, Toilette, Nachtwache, Feindflug.«
Zur Entstehungsgeschichte von Und später für immer

Titelseite mit Widmung, die am Ende des Nachworts erwähnt ist.
»Regelmäßig komme ich heute in meiner Heimatstadt an dem Bahnhof vorbei, von dem der junge Rekrut damals ins Ungewisse aufbrach. Die Gleise verlaufen direkt hinter dem Friedhof, auf dem Werner Jarck begraben liegt neben der Frau, der er nach der Hochzeit im April 1944 sein Kriegstagebuch widmete. Mich hat eine Geschichte gefunden. Achtzig Jahre alt. Und ich möchte sie allen widmen, die durch Kriege getrennt waren oder sind.«
Die Bleistifteinträge gehen meist über die Kalenderfelder hinaus; hier mit zwei Ausrufezeichen und unterstrichen: der Hochzeitstag während eines Sonderurlaubs am Sonnabend, 15.4.44.
»Freuen sollte man sich doch über die Liebe, freuen will man sich, dass da zwei Herzen im selben Takt schlagen, freuen auf ein Familienfest, auf ein Zuhause, das die Arme weit geöffnet hat. Wenn nur das ewige Fortmüssen nicht wäre.«
Die letzte Seite mit Einstecklasche, darin ein Foto aus der Heimat: der große Baum vor dem Hof der Schwiegereltern, wo die Braut lebte.
»Emmy. Süderwisch, die paar Höfe und Häuser und Menschen und keine Schlacht nirgendwo.«
beim Auf- und Ausräumen ihres Hauses fand sich der Taschenkalender für das Jahr 1944,
umfunktioniert zum Tagebuch, das zum Ausgangspunkt für diesen Roman wurde,
wenngleich ich manches geändert und vieles hinzuerfunden habe,
was nicht passiert ist – oder was zu unserem Erstaunen genau so geschah, wie wir es nicht erwartet hätten.
Wir waren nicht dabei. Diese Geschichte will nicht historisch wahr sein, sondern menschlich.«
Ein Deserteur, der alles riskiert, um für die Liebe am Leben zu bleiben
Frühling 1945: Es kann nicht mehr lange dauern, bis der Frieden endlich da ist und Johann heim kann zu seiner Braut Emmy und dem Neugeborenen. Nur wenige Wochen – die aber über Leben und Tod entscheiden. Als Johann und seine Kameraden nahe der Heimat stationiert sind, ergreifen sie die Chance und desertieren. Johann versteckt sich in der Scheune seiner Tante, die ihn versorgt, beide stets in der Angst, entdeckt zu werden. Nach einigen Tagen taucht plötzlich Frieda auf, das sechzehnjährige Nachbarsmädchen. Die beiden führen lange Gespräche über ihre Hoffnungen, über die Liebe zu Emmy, für die Johann alles riskiert. Doch Freundschaft ist Frieda schon bald nicht mehr genug, obwohl sie doch weiß, dass er verheiratet ist und Vater. Johann gerät in Bedrängnis: Wird Frieda ihn verraten, bevor der Krieg endet?