Hans Blumenberg: Bücher und Leben
»Der Mensch ist zwar bedroht, aber nicht chancenlos.«
Hans Blumenberg
Hans Blumenberg
wurde 1920 in Lübeck geboren und starb 1996 in Altenberge bei Münster. Mit seinen bahnbrechenden Arbeiten zu Metaphern, seinen großen Studien zur Genese des neuzeitlichen Denkens sowie seinem anthropologischen Fragestellungen gewidmeten Spätwerk hat er ein in der Philosophie des 20. Jahrhunderts singuläres Œuvre geschaffen. Bis heute entfaltet es eine enorme Wirkung auch weit über die Grenzen der Disziplin hinaus, zahlreiche Übersetzungen in mehr als 20 Sprachen bezeugen seine internationale Strahlkraft. Seit über 50 Jahren veröffentlicht der Suhrkamp Verlag die maßgeblichen Werke Hans Blumenbergs, darunter Klassiker wie Die Legitimität der Neuzeit, Die Genesis der kopernikanischen Welt, Schiffbruch mit Zuschauer oder Arbeit am Mythos. Zu seinem 100. Geburtstag am 13. Juli 2020 erscheinen zwei gewichtige neue Bücher des Philosophen: seine bislang nicht publizierte Kieler Dissertation Beiträge zum Problem der Ursprünglichkeit der mittelalterlich-scholastischen Ontologie sowie aus dem Nachlass die Studie Realität und Realismus. Darüber hinaus legt Rüdiger Zill mit Der absolute Leser eine umfassende und reich bebilderte intellektuelle Biographie dieses herausragenden Denkers vor.
Ausgewählte Werke von Hans Blumenberg
Suhrkamp DISKURS: Blumenberg-Biograph Rüdiger Zill im Gespräch
Der Philosoph Hans Blumenberg wird oft als großer Unbekannter stilisiert, als Mensch, der allein durch seine Philosophie sprechen wollte. Aber hält eine nähere Betrachtung seiner Biographie dieser geradezu mythologisierten Figur stand? Klar ist: Blumenbergs Denken war stets tief verbunden mit den gesellschaftlichen Gegebenheiten und Entwicklungen seiner Zeit.
Dank bisher unerschlossener Archivquellen gewährt Rüdiger Zill in seiner intellektuellen Biographie Der absolute Leser erstmals einen umfassenden Einblick in das Leben, die Denkbewegungen und die Ideenentwicklung eines Philosophen, der wie kein zweiter seine Arbeitsschritte akribisch dokumentiert hat.
Dank bisher unerschlossener Archivquellen gewährt Rüdiger Zill in seiner intellektuellen Biographie Der absolute Leser erstmals einen umfassenden Einblick in das Leben, die Denkbewegungen und die Ideenentwicklung eines Philosophen, der wie kein zweiter seine Arbeitsschritte akribisch dokumentiert hat.
»Der absolute Leser« Hans Blumenberg: eine intellektuelle Biographie
Im Rückgriff auf bisher unerschlossene Archivquellen legt Rüdiger Zill in seinem reich bebilderten Buch die lebensgeschichtlichen Wurzeln dieses Werks frei und zeigt, dass es keineswegs so monolithisch ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Vielmehr versteht man es nur, indem man seine Wege und Umwege nachvollzieht sowie die Vernetzungen mit den Wissenschaften in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der absolute Leser gewährt erstmals einen umfassenden Einblick in die Werkstatt eines Autors, der wie kein zweiter die Entwicklung seiner Arbeit akribisch dokumentiert hat. Hans Blumenberg beim jahrzehntelangen Lesen, Entwerfen und Formulieren über die Schulter zu sehen heißt auch, etwas über das faszinierende Handwerk des Denkens selbst zu lernen.
Hauptsache Philosophie
von Bettina Blumenberg
Als ich Ende der fünfziger Jahre aufs Gymnasium kam, die Kieler Gelehrtenschule – altehrwürdige Lateinschule, gegründet 1320, und in steter Konkurrenz zum Lübecker Katharineum, gegründet 1531, das Hans Blumenberg absolviert hatte, erfolgreicher allerdings als Thomas Mann –, wurde mir in der Kiel-Kitzeberger Nachbarschaft ein wenig argwöhnisch über den Kopf gestrichen, weil ich so tollkühne Eltern hatte, die ihre Tochter als eines der ersten Mädchen auf ein humanistisches Jungengymnasium schickten, besser gesagt, mit dem Schiff über die Förde ans andere Ufer fahren ließen, wo doch die anderen Oberschülerinnen zu Mädchenschulen gingen, wohin sie mit derselben Fähre über die Förde fuhren. Gelehrtenschule fand ich toll, ich hatte es mir gewünscht, dorthin zu gehen, und hatte auch gleich einen Oberprimaner zum Freund, der mich zur Anlegestelle begleitete, die man Dampferbrücke nannte und die bei Hans Blumenberg in mancher Glosse vorkommt. Mein Vater wollte die Namen aller meiner Lehrer wissen, und von den Jüngeren sagte er dann: Schüler von mir, oder: hat bei mir studiert ... weiterlesen im Logbuch Suhrkamp »
Als ich Ende der fünfziger Jahre aufs Gymnasium kam, die Kieler Gelehrtenschule – altehrwürdige Lateinschule, gegründet 1320, und in steter Konkurrenz zum Lübecker Katharineum, gegründet 1531, das Hans Blumenberg absolviert hatte, erfolgreicher allerdings als Thomas Mann –, wurde mir in der Kiel-Kitzeberger Nachbarschaft ein wenig argwöhnisch über den Kopf gestrichen, weil ich so tollkühne Eltern hatte, die ihre Tochter als eines der ersten Mädchen auf ein humanistisches Jungengymnasium schickten, besser gesagt, mit dem Schiff über die Förde ans andere Ufer fahren ließen, wo doch die anderen Oberschülerinnen zu Mädchenschulen gingen, wohin sie mit derselben Fähre über die Förde fuhren. Gelehrtenschule fand ich toll, ich hatte es mir gewünscht, dorthin zu gehen, und hatte auch gleich einen Oberprimaner zum Freund, der mich zur Anlegestelle begleitete, die man Dampferbrücke nannte und die bei Hans Blumenberg in mancher Glosse vorkommt. Mein Vater wollte die Namen aller meiner Lehrer wissen, und von den Jüngeren sagte er dann: Schüler von mir, oder: hat bei mir studiert ... weiterlesen im Logbuch Suhrkamp »
Das Leben von Hans Blumenberg
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