Andrea Tompa und Terézia Mora auf der Shortlist für den Internationalen Literaturpreis 2022

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23.05.2022
Beitrag zu Andrea Tompa und Terézia Mora auf der Shortlist für den Internationalen Literaturpreis 2022
Andrea Tompas Roman Omertà, aus dem Ungarischen übersetzt von Terézia Mora, steht auf der Shortlist für den Internationalen Literaturpreis 2022.

»Omertà von Andrea Tompa wurde aus dem Ungarischen herausragend von Terézia Mora ins Deutsche übertragen. Der Roman fasst die Gegend um die Stadt Klausenburg in den Blick, eine frühere ungarische Provinz. Am Beispiel von vier Figuren werden in deren selbstverständlicher und unausweichlicher Sprache geopolitische und ideologische Umwälzungen deutlich. Ein Buch inmitten abrupter Aktionen, stalinistischer Säuberungen, Schweigegebote und mündlicher Erzähltradition. Fortschritt und Folklore. Die Verknüpfung von individueller Biografie, Stimmkraft und Zeitgeschichte, die Vermengung von Dialog, indirekter Rede und innerem Monolog ergibt einen die Figuren in nächste Nähe setzenden Sog. Es sind Figuren, denen eine literarische Weisheit gegeben ist, die sie zugleich, und so muss es sein, Menschen und Romanfiguren sein lässt. Omertà zeigt das Unmittelbare einer Realität der Menschen, die von Kriegen und dem, was sich bald Geschichte nennt, überschrieben werden und doch immer zu eigenen Zeugnissen befähigt sind«, heißt es in der Begründung von Jury-Mitglied Heike Geißler.

Der Jury gehören in diesem Jahr zudem Robin Detje, Michael Götting, Dominique Haensell, Verena Lueken, Annika Reich und Elisabeth Ruge an. Zum vierzehnten Mal wird der Internationale Literaturpreis für Gegenwartsliteraturen in deutscher Erstübersetzung vom Haus der Kulturen der Welt und der Stiftung Elementarteilchen verliehen. Mit 20.000 Euro für Autor:in und 15.000 Euro für Übersetzer:in würdigt der Preis somit nicht nur herausragende aktuelle Stimmen der internationalen Erzählliteratur, sondern zeichnet insbesondere die Allianz von Autor:in und Übersetzer:in aus. Für die Nominierung zur Shortlist erhalten alle anderen Autor:innen und Übersetzer:innen jeweils 1000 Euro.

Die Bekanntgabe des Preisträger:innen-Duos erfolgt im Rahmen einer Preisverleihung am 22. Juni 2022 auf der Dachterrasse des Hauses der Kulturen der Welt.

Omertà

34,00 €
34,00 €

Andrea Tompa, 1971 in Kolozsvár/Cluj-Napoca/Klausenburg geboren, lebt seit 1990 in Budapest. Sie studierte Slawistik und ist als Theaterkritikerin tätig. Omertà ist ihr dritter Roman und ihr erstes ins Deutsche übersetzte Buch.
Andrea Tompa, 1971 in Kolozsvár/Cluj-Napoca/Klausenburg geboren, lebt seit 1990 in Budapest. Sie studierte Slawistik und ist als...

Terézia Mora, geboren 1971 in Sopron, Ungarn, ist Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin. Sie zog 1990 nach Berlin, studierte Hungarologie und Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität und absolvierte anschließend eine Ausbildung zur Drehbuchautorin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seit 1998 arbeitet Sie als freie Autorin und übersetzt ungarische Literatur ins Deutsche.

Terézia Mora, geboren 1971 in Sopron, Ungarn, ist Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin. Sie zog 1990 nach Berlin,...