Am 26. April 2022 finden im Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften die Berliner Religionsgespräche zum Thema »Coming Out: Homosexualität. Grundproblem der Weltreligionen« statt.
Ob griechisch-orthodox oder römisch katholisch, freikirchlich, Zeuge Jehovas, Muslim oder Jude, Hindu – wer offen queer leben will, verspürt und erfährt Druck im Innern der Institutionen wie von außen. Die Bibel und der Koran haben über die Jahrhunderte Normen und Tabus gesetzt, mit Verboten und Strafen Ängste geweckt, die heute dank gesellschaftlicher Umbrüche und neuer Gesetze schwächer, aber keinesfalls verschwunden sind. Gleichzeitig berufen sich Menschen für ihr Coming out auf diese uralten Texte. ComingOut, ActOut oder OutInChurch bringen religiöse Institutionen unter Zugzwang und geben den tabuisierten »anderen« Lebensformen ein Gesicht. Aber nicht alles verhält sich so, wie es auf den ersten Blick scheint: In Israel dürfen Juden in queeren Partnerschaften Kinder adoptieren, in muslimischen Ländern kann Homosexualität eine Frage der Definition oder eben der Nicht-Definition sein: Sexuelle Beziehungen unter Frauen sind da häufig kein Thema.
Darüber diskutieren Dr. Michael Brinkschröder, Theologe, Soziologe und Religionslehrer in München, Rabbi Alexander Grodensky, Landesrabbiner im Großherzogtum Luxemburg, Prof. Dr. Isolde Karle, Professorin für Praktische Theologie an der Ruhruniversität Bochum, und Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie und Professor für Islamische Religionspädagogik an der Uni Münster. Der Abend wird von Harald Asel vom rbb24 Inforadio moderiert. Akademiepräsident Christoph Markschies leitet in den Abend ein, das Schlusswort hält Dr. Thomas Sparr.
Die Berliner Religionsgespräche sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Verlags der Weltreligionen, der BBAW, rbb Inforadio und der Udo Keller Stiftung Forum Humanum. Die Veranstaltung wird von rbb24 Inforadio aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt in der Reihe »Das Forum« gesendet.