Deniz Ohde erhält den Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Literatur 2024
Nachricht08.10.2024

Deniz Ohde wird mit dem Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Literatur 2024 ausgezeichnet.
Die Jury würdigt damit das bisherige literarische Werk der Autorin. Der Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Literatur wird im zweijährigen Wechsel an die Bildende Kunst und Literatur vergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von dem Landkreis Darmstadt-Dieburg ausgelobt.
Der Termin für die offizielle Preisverleihung wird noch bekannt gegeben.
Die Jury würdigt damit das bisherige literarische Werk der Autorin. Der Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Literatur wird im zweijährigen Wechsel an die Bildende Kunst und Literatur vergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von dem Landkreis Darmstadt-Dieburg ausgelobt.
Der Termin für die offizielle Preisverleihung wird noch bekannt gegeben.
Das neue Buch der preisgekrönten Bestsellerautorin
Das Haus, in dem Yasemin bis vor kurzem gelebt hat, steht nicht mehr. Von dem Leben, das sie mit Vito geteilt hat, sind nur Erinnerungen übrig: an die erste Verliebtheit mit dreizehn, an das Wiederaufflammen der Gefühle zwanzig Jahre später. Yasemin hält dieses späte Aufflammen der Jugendliebe für Schicksal. Doch dann zeigt Vito sein Inneres, das bedrohlich ist und leer.
Ich stelle mich schlafend erzählt von den dunklen Seiten einer Liebe – und die Geschichte einer Befreiung. Ein eindringlicher Roman über den Versuch einer Auslöschung und über die Frage, ob es eine Berührung gibt, die den Kern eines Menschen unwiederbringlich verändert.
Ich stelle mich schlafend erzählt von den dunklen Seiten einer Liebe – und die Geschichte einer Befreiung. Ein eindringlicher Roman über den Versuch einer Auslöschung und über die Frage, ob es eine Berührung gibt, die den Kern eines Menschen unwiederbringlich verändert.
Leserstimme verfassen
»... Ohde [gelingt es] erneut, eine Geschichte so plastisch zu schildern, dass man hier und da autofiktionale Einzelheiten wird erkennen wollen. So fälschlicherweise wie in Streulicht.«
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau
»[Mit] Ich stelle mich schlafend [hat Ohde] einen weiteren bemerkenswerten Roman geschrieben, der in bedrückend starker Metaphorik von den Verstrickungen einer jungen Frau erzählt.«
Emilia Kröger, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»... ein Text, der sein literarisches Handwerk ausgezeichnet versteht.«
Marlen Hobrack, DIE WELT
»Ich stelle mich schlafend von Deniz Ohde fügt sich in eine Reihe eindringlicher Romane ... über Gewaltbeziehungen ... [Ihr] genauer Blick für Details zieht die Leserin in ein beklemmendes Stadtviertel hinein, in dem Yasemin aufwächst und Vito kennenlernt.«
Jolinde Hüchtker, DIE ZEIT
»So viel Anerkennung für ein Debüt kann auch eine Bürde für eine junge Autorin bedeuten, zumal das zweite Buch
angeblich ja stets das schwierigste ist. Deniz Ohde hat den Erwartungen standgehalten.«
SWR2
Der vielfach ausgezeichnete Bestseller über soziale Herkunft und vermeintliche Chancengleichheit
Wahrhaftig und einfühlsam erkundet Deniz Ohde in ihrem gefeierten Debütroman die feinen Unterschiede in unserer Gesellschaft. Sie spürt den Sollbruchstellen im Leben ihrer Erzählerin nach, den Zuschreibungen und Erwartungen an sie als Arbeiterkind, der Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit, der verinnerlichten Abwertung und dem Versuch, sich davon zu befreien.
Industrieschnee markiert die Grenzen des Orts, eine feine Säure liegt in der Luft, und hinter der Werksbrücke rauschen die Fertigungshallen, wo der Vater tagein, tagaus Aluminiumbleche beizt. Hier ist die Erzählerin aufgewachsen, hierher kommt sie zurück, als ihre Kindheitsfreunde heiraten. Und während sie die alten Wege geht, erinnert sie sich: an den Vater und den erblindeten Großvater, die kaum sprachen, die keine Veränderungen wollten und nichts wegwerfen konnten, bis der Hausrat aus allen Schränken quoll. An den frühen Schulabbruch und die Anstrengung, im zweiten Anlauf Versäumtes nachzuholen, an die Scham und die Angst – zuerst davor, nicht zu bestehen, dann davor, als Aufsteigerin auf ihren Platz zurückverwiesen zu werden.
Industrieschnee markiert die Grenzen des Orts, eine feine Säure liegt in der Luft, und hinter der Werksbrücke rauschen die Fertigungshallen, wo der Vater tagein, tagaus Aluminiumbleche beizt. Hier ist die Erzählerin aufgewachsen, hierher kommt sie zurück, als ihre Kindheitsfreunde heiraten. Und während sie die alten Wege geht, erinnert sie sich: an den Vater und den erblindeten Großvater, die kaum sprachen, die keine Veränderungen wollten und nichts wegwerfen konnten, bis der Hausrat aus allen Schränken quoll. An den frühen Schulabbruch und die Anstrengung, im zweiten Anlauf Versäumtes nachzuholen, an die Scham und die Angst – zuerst davor, nicht zu bestehen, dann davor, als Aufsteigerin auf ihren Platz zurückverwiesen zu werden.
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»[Streulicht] erinnert an französische Autoren wie Didier Eribon, Édouard Louis und Annie Ernaux, die sich allesamt aus dem sozialen Abseits herausgeschrieben haben. Nun liegt mit Deniz Ohdes Streulicht auch ein überzeugendes Gegenstück deutscher Literatur vor, das in seiner schnörkellosen Sprache mit dem Bildungsversprechen von Chancengleichheit abrechnet, ohne dabei plakative identitätspolitische Statements oder ein ›J’accuse‹ gebrauchen zu müssen.«
Sinem Kilic, DIE ZEIT
»Literarisch bietet Streulicht eine starke, unvertraute Stimme.«
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau
»Ihre Wahrnehmung für Details und ihre Fähigkeit, Atmosphären daraus entstehen zu lassen, ist bemerkenswert.«
Elke Schmitter, DER SPIEGEL
»Es ist ein bestürzender Bildungsroman, der, fein erzählt und unauffällig kunstvoll geknüpft, bis in kleinste Bewegungen sichtbar macht, wie Ausgrenzung und Abwertung funktionieren.«
Fridtjof Küchemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Deniz Ohde betreibt eine virtuose sprachliche Mimikry an eine menschenunfreundliche Dingwelt, in der kaputtes Geschirr sich mit Tapetenfetzen und lauten Industriebrücken verbrüdert.«
Hubert Winkels, Süddeutsche Zeitung
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