Elisabeth Pape auf der Shortlist des NEXT.GEN: new voices Debütpreises

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23.07.2025
Beitrag zu Elisabeth Pape auf der Shortlist des <i>NEXT.GEN: new voices</i> Debütpreises
Elisabeth Pape steht mit ihrem Debütroman Halbe Portion auf der Shortlist des NEXT.GEN: new voices Debütpreises des Harbour Front Literaturfestivals.

Der Preis berücksichtigt deutschsprachige Romandebüts aus dem Frühjahr oder Herbst 2025 und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er richtet sich an Kandidatinnen und Kandidaten des belletristischen Erzählens, des literarischen Eintauchens in Welten, Sprachen, Figuren. Die Jury zeichnet jene Erstlinge aus, die sich durch erzählerische Kraft, formale Eigenständigkeit und thematische Relevanz auszeichnen. Debüts, die nicht nur erzählen, sondern etwas zu sagen haben.

Mit NEXT.GEN: new voices eröffnet das Harbour Front Festival 2025 eine Bühne für literarische Erststimmen und feiert gleichzeitig sein eigenes Festivalfinale, indem es die Scheinwerfer auf Texte richtet, die sich nicht anpassen, sondern behaupten.

Im Oberhafenquartier Hamburg präsentieren die sechs Shortlist-Nominierten am 19. Oktober 2025 ihre Debüts einem literaturbegeisterten Publikum. Unterstrichen von besonderer Livemusik und Gesprächen trifft die Jury ihre finale Entscheidung und ehrt feierlich die Preisträgerin oder den Preisträger.

Der berührende Debütroman von Elisabeth Pape

In Halbe Portion erzählt Elisabeth Pape eine ganz persönliche Geschichte über Essstörungen, das Aufwachsen in Armut und die damit einhergehenden Zwänge. Der Roman zeigt, warum es für Betroffene so schwer ist, mit erlernten Strukturen zu brechen und einen gesunden Umgang mit Essen und Geld zu finden. Und er spürt der Frage nach, wie uns Familie trägt, aber auch erdrückt. Ein berührendes Debüt über eine unbarmherzige Krankheit und ihre tragikomischen Momente.

Sie isst wieder. Das war mal anders. Aufgewachsen in Armut, alleine mit ihrer zwanghaft dünnen Mutter, die aus der Ukraine nach Berlin migrierte, schien ihre Zukunft vorprogrammiert. Jetzt, mit Ende zwanzig, hat sie es halbwegs im Griff. Sie joggt viel, ja, zählt jede Kalorie, okay, aber sie führt ihrem Körper morgens, mittags und abends – fast – immer Nahrung zu. Auch wenn sie jeden Cent abwägt, den die Lebensmittel und ihre Zubereitung sie kosten. Nur noch ganz selten erliegt sie ihren alten Gewohnheiten, zu viel zu essen und sich anschließend zu übergeben. Es bleibt dennoch ein Fortschritt. Und dann ist da ein Date, das Hoffnung auf ein besseres Leben gibt, darauf, endgültig aus dem Teufelskreis auszubrechen. Oder doch nicht?

Elisabeth Pape, geboren 1995, Tochter einer ukrainischen Migrantin, studierte Theater- und Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und anschließend Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Sie wurde mit dem Kleist-Förderpreis 2023 ausgezeichnet und erhielt das Leonhard-Frank-Stipendium 2023, das vom Mainfranken Theater Würzburg vergeben wird. Ihre Theaterstücke wurden u. a. am Staatstheater Augsburg, Theater Koblenz und Mainfranken Theater Würzburg uraufgeführt. Halbe Portion ist ihr Romandebüt.
Elisabeth Pape, geboren 1995, Tochter einer ukrainischen Migrantin, studierte Theater- und Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und...