Mara-Cassens-Preis 2025 für Jina Khayyer
Nachricht10.12.2025
Für ihren Debütroman Im Herzen der Katze erhält Jina Khayyer den Mara-Cassens-Preis 2025. Der nach seiner Stifterin benannte und mit 20.000 Euro dotierte Preis des Literaturhauses Hamburg ist der einzige Literaturpreis für einen deutschsprachigen Debütroman, der von einer Leser:innenjury vergeben wird.
In der Begründung der 15-köpfigen Jury, bestehend aus Mitgliedern des Literaturhaus-Vereins, heißt es: »Dieser Roman ist augenöffnend und lehrreich. Beeindruckend ist die Gleichzeitigkeit der Gegensätze: Auf der einen Seite nimmt uns die lebhafte und warmherzige Darstellung von Natur, Gastfreundschaft, Lebenslust, Freiheitsliebe, Zusammenhalt ein, auf der anderen Seite vermittelt sich die bittere Realität des repressiven Staates von heute mit einer Allgegenwart von staatlicher Willkür, Verboten, Denunziationen, brutaler Unterdrückung von Frauen und Regimegegnern. Überzeugend ist nicht nur der Inhalt des Romans, sondern auch sein wahrhaft poetischer Klang. Es gibt viele Einschübe in Farsi, die Jina Khayyer mit dem persischen Bilderreichtum ins Deutsche überträgt. Trotz der inhaltlichen Härte fühlt man sich aufgrund der sprachlichen Intensität wohl in diesem Buch. Eine großartige neue Erzählstimme.«
In der Begründung der 15-köpfigen Jury, bestehend aus Mitgliedern des Literaturhaus-Vereins, heißt es: »Dieser Roman ist augenöffnend und lehrreich. Beeindruckend ist die Gleichzeitigkeit der Gegensätze: Auf der einen Seite nimmt uns die lebhafte und warmherzige Darstellung von Natur, Gastfreundschaft, Lebenslust, Freiheitsliebe, Zusammenhalt ein, auf der anderen Seite vermittelt sich die bittere Realität des repressiven Staates von heute mit einer Allgegenwart von staatlicher Willkür, Verboten, Denunziationen, brutaler Unterdrückung von Frauen und Regimegegnern. Überzeugend ist nicht nur der Inhalt des Romans, sondern auch sein wahrhaft poetischer Klang. Es gibt viele Einschübe in Farsi, die Jina Khayyer mit dem persischen Bilderreichtum ins Deutsche überträgt. Trotz der inhaltlichen Härte fühlt man sich aufgrund der sprachlichen Intensität wohl in diesem Buch. Eine großartige neue Erzählstimme.«
Die feierliche Preisverleihung findet am 13. Januar 2026 im Literaturhaus Hamburg statt. Jana Schiedek, Staatsrätin der Behörde für Kultur und Medien Hamburg, spricht ein Grußwort, Judith von Sternburg hält die Laudatio. Jina Khayyer liest aus ihrem Roman und spricht mit der Jury. Die öffentliche Veranstaltung ist ausgebucht, eine Liveübertragung auf dem YouTube-Kanal des Literaturhauses ist geplant.
Der ausgezeichnete Roman
Es ist Nacht in Südfrankreich. Jina sitzt an ihrem Schreibtisch, das Telefon in der Hand. Im Sekundentakt aktualisiert sich ihr Instagram-Feed. Sie liest: »Jina Mahsa Amini wurde in Teheran von der Sittenpolizei ins Koma geprügelt.« Im nächsten Moment begreift sie: Die junge Frau, die so heißt wie sie, ist tot. Im Feed folgen die Bilder: der Protestzug Tausender Menschen auf den Straßen, Mädchen und Frauen, die ihre Haare unverdeckt tragen, darunter auch Jinas Schwester Roya und ihre Nichte Nika. Was als Versuch beginnt, die Gegenwart zu begreifen, wird zur Reise in die Vergangenheit. Denn die Ereignisse wecken in Jina Erinnerungen an ihre eigenen Aufenthalte im Iran: an die Gastfreundschaft der Menschen, den reich gedeckten Tisch der Tanten, die Begegnungen im Sammeltaxi, den Roadtrip zu Zarathustras Feuertempel in Yazd – und an eine geheime Liebe. Aber auch an die Proteste während der Grünen Bewegung 2009, an denen Jina teilnahm und die zur einschneidenden Lebenserfahrung wurden.
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