Heute wäre Walter Benjamin 130 Jahre alt geworden.
Benjamin, geboren am 15. Juli 1892 in Berlin, war das erste von drei Kindern in einer Familie, die dem assimilierten Judentum angehörte. In Freiburg im Breisgau, München und Berlin studierte er Philosophie, deutsche Literatur und Psychologie. 1915 lernte Benjamin den Mathematikstudenten Gershom Scholem kennen, mit dem ihn bis an sein Lebensende eine enge Freundschaft verband. Zwei Jahre später heiratete er Dora Kellner, mit der er einen Sohn bekam. Benjamin wechselte noch im selben Jahr nach Bern und promovierte dort 1919 unter Richard Herbertz mit der Arbeit Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Sein Versuch sich 1923/24 in Frankfurt am Main mit der Arbeit Ursprung des deutschen Trauerspiels zu habilitieren, scheiterte. Der Umzug nach Frankfurt brachte dafür etwas anderes mit sich: Benjamin begegnete und schloss dort enge Freundschaft mit Theodor W. Adorno und Siegfried Kracauer. Sein Interesse für den Kommunismus führte Benjamin für mehrere Monate nach Moskau. Zu Beginn der 1930er Jahre arbeitete er für den Rundfunk und plante gemeinsam mit Bertolt Brecht weitere publizistische Projekte. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zwang Benjamin im September 1933 ins Exil. 1939 wurde er im französischen Nevers für drei Monate mit anderen deutschen Flüchtlingen in einem Sammellager interniert. Sein Versuch im Jahr darauf über die Grenze nach Spanien zu gelangen, scheiterte und er nahm er sich am 26. September 1940 in Portbou das Leben, um seiner bevorstehenden Auslieferung an Deutschland zu entgehen.