Hegel und wir

Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2013
Hegel und wir
Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2013

Welche Faktoren lassen eine kulturelle Großerzählung entstehen und wirkmächtig werden? Insbesondere die grandiose narrative Syntheseleistung, die Hegel mit seiner Geschichtsphilosophie gelingt, provoziert nach wie vor eine Antwort auf diese Frage. Und so ist es der große Epiker Hegel, der sich in das Gewand der philosophischen Systematik kleidet, den Albrecht Koschorke in den Mittelpunkt seiner Frankfurter Adorno-Vorlesungen stellt.

In Hinsicht auf den nach 1806...

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Welche Faktoren lassen eine kulturelle Großerzählung entstehen und wirkmächtig werden? Insbesondere die grandiose narrative Syntheseleistung, die Hegel mit seiner Geschichtsphilosophie gelingt, provoziert nach wie vor eine Antwort auf diese Frage. Und so ist es der große Epiker Hegel, der sich in das Gewand der philosophischen Systematik kleidet, den Albrecht Koschorke in den Mittelpunkt seiner Frankfurter Adorno-Vorlesungen stellt.

In Hinsicht auf den nach 1806 finanziell ruinierten, territorial zersplitterten und auch politisch-kulturell fragmentierten Agrarstaat Preußen, um den sich das System des späteren Hegel zentriert, hat seine philosophische Erzählung einen eher kontrafaktischen als beschreibenden Charakter. Überhaupt ist die Erzeugung schöpferischer Gebilde, die sich dann als politische selbstständig machen, ein generelles Merkmal der Ära der Nationalmythologien – wohingegen symbolische Integration durch Erzählen unter heutigen postnationalen Vorzeichen nur in weit geringerem Ausmaß gelingt.

Vor diesem Hintergrund geht es Koschorke nicht zuletzt um die Erzählbedingungen der europäischen Gegenwart. Er zeigt, warum es ein umschließendes, nach innen stark integrierendes Europa-Narrativ, wie es die Politik zumal in Zeiten der Eurokrise fordert, nicht gibt – und auch nicht geben sollte.

Typologie des Schauplatzes
Allgemeine Fragestellung des Buches
Preußen und Europa
Ankunft in Berlin
Erzählformen der spekulativen Geschichtsphilosophie
Philosophieren aus der Mitte
Narrative Kompression und Zentrierung
Das Zeitalter der Kollektivsingulare
Systemische Schließung, rekursive Struktur
Das Anfangsproblem
Vorgeschichtliche Reste
Selbstzeugung und Vergangenheit. Die beiden Zeitweisen der Moderne
Hegels Vermächtnis
Stilhöhen, Heldenformate
Europas narrative Ressourcen – eine kurze Revue
Kontrafaktische Evidenz
Erzähl- versus Sozialstruktur
Aufschwung der Technik, Verdüsterung der Geschichtsphilosophie
Einige Gründe gegen ein starkes Europa-Narrativ
Netzverdichtung
Geschichten vom europäischen Sonderweg, oder nicht
Epos und Episode
Inhaltsverzeichnis
Philosophischer Buchpreis 2016
Bibliografische Angaben
Service
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Hegel und wir

Albrecht Koschorke ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz sowie Extraordinary Professor an der University of Pretoria, Südafrika. Im Suhrkamp Verlag erschien von ihm zuletzt Hegel und wir. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2013.
Albrecht Koschorke ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz sowie Extraordinary...

STIMMEN

»Sprachlich elegant und beschlagen mit philosophischen, soziologischen und geschichtlichen Wissen unterrichtet die Vorlesung über die begriffs- und mentalitätsgeschichtlichen Voraussetzungen des deutschen Idealismus. Das Buch wählt einen eigenen, bedenkenswerten Zugang zu den (gerade erzählerischen) Problemen, die sich aus der Verbindung von System und Geschichte, Transzendenz und Immanenz ergeben und versucht diese Themen auf das heutige Europa zu beziehen.«
Markus Baum, theorieblog.de
»Sprachlich elegant und beschlagen mit philosophischen, soziologischen und geschichtlichen Wissen unterrichtet die Vorlesung über die begriffs- und mentalitätsgeschichtlichen Voraussetzungen des deutschen Idealismus. Das Buch wählt einen eigenen, bedenkenswerten Zugang zu den (gerade erzählerischen) Problemen, die sich aus der Verbindung von System und Geschichte, Transzendenz und Immanenz ergeben und versucht diese Themen auf das heutige Europa zu beziehen.«
Markus Baum, theorieblog.de

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