Zukünftige Personen
Angesichts von künstlicher Befruchtung, Stammzellforschung sowie der Möglichkeit genetischer Diagnostik und Manipulation ist der moralische Status zukünftiger Personen so umstritten wie nie zuvor. Aber wer gilt überhaupt als zukünftige Person? Nur diejenigen Embryonen, so Anja Karneins provokative These, die zur Geburt bestimmt sind – dann jedoch ab der Empfängnis. Und während liberale Theorien oft das Machtgefälle zwischen den Generationen vernachlässigen, wenn sie weitreichende Eingriffe...
Angesichts von künstlicher Befruchtung, Stammzellforschung sowie der Möglichkeit genetischer Diagnostik und Manipulation ist der moralische Status zukünftiger Personen so umstritten wie nie zuvor. Aber wer gilt überhaupt als zukünftige Person? Nur diejenigen Embryonen, so Anja Karneins provokative These, die zur Geburt bestimmt sind – dann jedoch ab der Empfängnis. Und während liberale Theorien oft das Machtgefälle zwischen den Generationen vernachlässigen, wenn sie weitreichende Eingriffe in das Erbgut erlauben, verkennen restriktivere Ansätze, daß genetische Eingriffe notwendig sein können, um die Unabhängigkeit zukünftiger Personen zu sichern. Karnein liefert eine brillante Verteidigung ihrer Theorie gegen etablierte Ansätze und zeigt anhand eines Vergleichs rechtlicher Regelungen in Deutschland und den USA, wo diese Auffassung unserer Praxis bereits heute zugrunde liegt – und wo noch nicht.
Einleitung
I. Erzeugung und Zerstörung
Kapitel 1: Embryonen und zukünftige Personen
1.1 Der Schutz von Personen
1.2 Warum die Geburt von Bedeutung ist
1.3 Der moralische Wert von Embryonen, die geboren werden
1.4 Der Wert der Erzeugung von Personen
1.5 Fazit
Kapitel 2: Menschliche Würde von Embryonen? Die Situation in Deutschland
Die Abtreibungsdebatte in Deutschland
Der Schutz von Embryonen im Straf- und Deliktsrecht
Das Gesetz zum Schutz (einiger) Embryonen
Das Stammzellgesetz
Fazit
Kapitel 3: Die moralische Anonymität von Embryonen: Die Situation in den Vereinigten Staaten
Die Abtreibungsdebatte in den Vereinigten Staaten
Das Deliktsrecht: Fälle pränataler Verletzung
Der Fötus im Strafrecht
Technologien künstlicher Befruchtung und die Stammzellforschung
Fazit
II. Selektion und Manipulation
Kapitel 4: Die Grenzen reproduktiver Freiheit und distributiver Gerechtigkeit
John A. Robertson: Die Verteidigung reproduktiver Freiheiten
Ronald Dworkin: Der Vorrang wissenschaftlichen Fortschritts
Buchanan et al.: Die Sicherstellung der Chancengleichheit
Genetische Manipulation, Gerechtigkeit und unsere Moral
Die Beschränkung elterlicher Befugnisse: Die Achtung für das Recht eines Kindes auf eine offene Zukunft
Die Gefahr intergenerationaler Beherrschung
Fazit
Kapitel 5: Beunruhigende Intuitionen: Habermas und die Gefahr, die menschliche Natur zu verändern
Habermas’ Zurückweisung der liberalen Eugenik
Irreversibilität, Verantwortung und angemessene Einstellungen
Die anthropologischen Grundlagen der Moral
Fazit
Kapitel 6: Zukünftige Personen und ihre Unabhängigkeit
Präkarer intergenerationale Beziehungen
Das Problem der Nichtidentität
Zur Bestimmung der Natur intergenerationaler Beziehungen
Die Bedeutung der Unabhängigkeit
Natürliche und substanzielle Unabhängigkeit
Unabhängigkeit und Behinderung
Unabhängigkeit und die Bedeutung von Abhängigkeit
Unabhängigkeit und Autonomie
Unabhängigkeit als (relativ) unabhängiger Begriff
Unabhängigkeit und die Zukunft der Moral
Wer ist verantwortlich? Warum es nicht in erster Linie die Eltern sind
Fazit
Literaturverzeichnis
Namenregister
Sachregister
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Torstraße 44
10119 Berlin
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