Grenzen der Normalisierung

Studien zur Phänomenologie des Fremden 2
Grenzen der Normalisierung
Studien zur Phänomenologie des Fremden 2
Wie ist ein Umgang mit wissenschaftlichen Modellen möglich, der die Fremdheit der Phänomene achtet? Wodurch wird die kulturelle Dynamik vor dem Leerlauf bloßer Selbsterhaltung bewahrt? Wie sieht eine medizinische Praxis aus, in der Krankheit nicht bloß als ein zu behebendes Defizit begriffen wird? Was bedeuten Natürlichkeit, Normalität und Wirklichkeit angesichts von Telepräsenz und Virtualisierung?
Bernhard Waldenfels erkundet in diesem um vier Studien erweiterten zweiten Band seiner...
Mehr anzeigen
Wie ist ein Umgang mit wissenschaftlichen Modellen möglich, der die Fremdheit der Phänomene achtet? Wodurch wird die kulturelle Dynamik vor dem Leerlauf bloßer Selbsterhaltung bewahrt? Wie sieht eine medizinische Praxis aus, in der Krankheit nicht bloß als ein zu behebendes Defizit begriffen wird? Was bedeuten Natürlichkeit, Normalität und Wirklichkeit angesichts von Telepräsenz und Virtualisierung?
Bernhard Waldenfels erkundet in diesem um vier Studien erweiterten zweiten Band seiner Studien zur Phänomenologie des Fremden die Unruhe, die aus den Spannungen zwischen Normalität und Anomalität erwächst.
Vorwort
Das Normale und das Anomale
Vorwort zur zweiten Auflage
Phänomenologie
1. Phänomenologie unter eidetischen, transzendentalen und strukturalen Gesichtspunkten
Gesichtspunkte der Forschung
Gesichtspunkte der Theorie
Gesichtspunkte der Erfahrung
Verleugnete Erfahrung
Eidetische und transzendentale Reduktion
Phänomenologie als Archäologie und Teleologie
Verschwisterung von transzendentaler Phänomenologie und Psychologie
Von der eidetischen zur strukturalen Reduktion
Zweideutigkeiten der strukturalen Phänomenologie
Verfremdung der Phänomene
2. Zwischen Fundamentalismus und Funktionalismus: Phänomenologie im kritischen Austausch mit den Human- und Sozialwissenschaften
Fundament und Funktion als Orientierungsschemata
Sachbezug und Zugangsweise
Einbindung des Wie in eine Gesamtordnung
Lockerung des Wie unter dem Druck der Kontingenz
Anbindung des Wie an eine Grundordnung
Mittlerer Bereich variabler Ordnungen
Das Spiel der Selbstverdoppelungen
Freisetzung des Wie
Spontane Philosophie an den Schwellen der Normalität
3. Antwortlogik statt Entwicklungslogik: Zur Frage nach Krise und Dynamik in der Kultur
Krisen-Tableau
Husserls ›Krisis‹ als Exempel
Gefährdete Ordnung
Entwicklungskrisen
Stolpernde Logik
4. Symbolische, kreative und responsive Aspekte des Handelns
Symbolische Handlungsformen
Produktives und reproduktives Handeln
Fremde Handlungsimpulse
5. Response und Responsivität in der Psychologie
Vom Behaviorismus zum Kognitivismus
Normalisierung statt Konditionierung
Aufforderungscharaktere und Antwortverhalten
Antwortdimensionen
6. Der Kranke als Fremder: Therapie zwischen Normalität und Responsivität
Therapie als Herstellung oder Wiederherstellung einer Ordnung
Gesprächsorientierung als therapeutisches Korrektiv
Möglichkeiten und Grenzen der Gesprächspsychotherapie: Zentrierung und Dezentrierung – Wortsprache und Körpersprache – Aktualität und Geschichte – Humanitätspathos und Berufsethos
Normalität und Fremdheit
Krankheit als mangelnde leibliche Responsivität
Fälle gestörter Responsivität: Verbale Halluzinationen – Aphonie – Phantomglied
Responsive Therapie
7. Die Fremdheit des Eros
Topik des Eros
Entzauberung des Eros
Eros als Zwischenwesen
8. Fremdheit des anderen Geschlechts
Grammatik der Geschlechter
Bestimmung des anderen Geschlechts: Besonderheit und Allgemeinheit
Unzugänglichkeit des fremden Geschlechts: Eigenheit und Fremdheit
Polymorphismus des Geschlechtsleibes
Natürliches und künstliches Geschlecht
9. Ein menschlicher Traum für Wachende: Zur Natürlichkeit und Künstlichkeit der Erfahrung
Künstlichkeit im Schatten der Natürlichkeit: Physis als Maß
Schwindende Differenz von Natürlichkeit und Künstlichkeit: Poiesis und Autopoiesis
Jenseits von Natürlichkeit und Künstlichkeit: Hautokinese und Heterokinese
10. Experimente mit der Wirklichkeit: Herausforderung der Phänomenologie durch Phänomenotechnik
Wirklichkeitserfahrung und Wirklichkeitssprache: Wirklichkeit als Implikat – Wirklichkeitsglaube – Erfahrungszusammenhänge – Erfahrungsrelief – Normalisierungsfilter
Wirklichkeitsexperimente
Anomalisierungseffekte: Kontextstörung – Desituierung – Fernerfahrung – Virtualisierung
Grenzen des Könnens: Störungen und Katastrophen – Können Computer antworten?
11. Menschliches Leben zwischen Therapie und Technik
Biologie und Medizin
Biotechnik im modernen Sinne
Phänomenologie des leiblichen Selbst
Therapeutische und technische Einstellung
Biotechnische Perspektiven
Das umstrittene Selbst
12. Politik an den Grenzen der Normalität
Stiftung von Ordnung
Normalismus und Extremismus
Politisches und Apolitisches
13. Dienstverpflichtetes Denken?
Wortgefechte
Denkeinsätze
Ort und Rolle des Engagements
Direktes und gebrochenes Engagement
14. Universität als Grenzort
Ortsbestimmung
Forschung im Sog der Nutzanwendung
Interne Forschungsverwaltung
Lehre im Sog der Ausbildung
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
VLB-TIX
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Grenzen der Normalisierung

Bernhard Waldenfels, geboren 1934 in Essen, ist Professor emeritus für Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Für sein Werk wurde er u. a. mit dem Sigmund-Freud-Kulturpreis und dem Dr.-Leopold-Lucas-Preis ausgezeichnet.

Bernhard Waldenfels, geboren 1934 in Essen, ist Professor emeritus für Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Für sein Werk...


STIMMEN

»Waldenfels geht es jenseits einer Technikeuphorie und einer Technikphobie um Fragen der Einbettung technischer Eingriffe in ein therapeutisches Verfahren. Mit Waldenfels' Ansatz bei einem Verhältnis von ›Leib‹ und ›Selbst‹ gelingt es auf pointierte Weise, eine triviale, aber überaus folgenreiche Dualisierung freizulegen, die sich perspektivisch zu einer ›Normalisierung‹ von Eingriffen entwickeln könnte, in der hybride Randzonen eines ›Ineinander von Therapie, Ökonomie und Technik‹ die Grenzen zwischen ›etwas‹ und ›jemand‹ einebnen könnten.«
Ignaz Knips, Widerspruch (49 (2009))
»Waldenfels geht es jenseits einer Technikeuphorie und einer Technikphobie um Fragen der Einbettung technischer Eingriffe in ein therapeutisches Verfahren. Mit Waldenfels' Ansatz bei einem Verhältnis von ›Leib‹ und ›Selbst‹ gelingt es auf pointierte Weise, eine triviale, aber überaus folgenreiche Dualisierung freizulegen, die sich perspektivisch zu einer ›Normalisierung‹ von Eingriffen entwickeln könnte, in der hybride Randzonen eines ›Ineinander von Therapie, Ökonomie und Technik‹ die Grenzen zwischen ›etwas‹ und ›jemand‹ einebnen könnten.«
Ignaz Knips, Widerspruch (49 (2009))

Das könnte Ihnen auch gefallen

Das leibliche Selbst

22,00 €

Bruchlinien der Erfahrung

26,00 €

Phänomenologie der Aufmerksamkeit

18,00 €

Erfahrung, die zur Sprache drängt

24,00 €

Grundmotive einer Phänomenologie des Fremden

20,00 €

Der Kontinent ohne Eigenschaften

28,00 €

Größe zeigen

Bestseller
30,00 €

Politik der Feindschaft

Neu
18,00 €

Was ist Sozialphilosophie?

22,00 €

Der Fürst

14,00 €

Bodenlos situiert

Neu
21,00 €

Eine Theorie der Gerechtigkeit

28,00 €

Der arbeitende Souverän

24,00 €

Wir werden nicht unterwürfig geboren

22,00 €

Down Girl

27,00 €

Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit und die deliberative Politik

18,00 €

Fortschritt und Regression

Neu
22,00 €

Discorsi

16,00 €

Pragmatismus als Antiautoritarismus

26,00 €
22,00 €
26,00 €
18,00 €
24,00 €

ENTDECKEN

Nachricht
Am 17. März 2024 feiert Bernhard Waldenfels seinen 90. Geburtstag.