Gewerkschaften in der Krise

Die Anpassung der deutschen Gewerkschaften an neue Weltmarktbedingungen
Gewerkschaften in der Krise
Die Anpassung der deutschen Gewerkschaften an neue Weltmarktbedingungen

Seit Beginn der siebziger Jahre und verstärkt seit der ökonomischen Stagnationskrise 1974/75 werden Verantwortungsbewußtsein sowie Ordnungs- und Integrationsleistung der deutschen Gewerkschaften für die gesellschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland wesentlich kontroverser beurteilt als in den zwanzig Jahren zuvor. Für Konservative sind maßlose tarif- und sozialpolitische Forderungen, zunehmende Streikmilitanz, ungezügeltes Machtstreben bzw. Mißbrauch gesellschaftlicher Macht...

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Seit Beginn der siebziger Jahre und verstärkt seit der ökonomischen Stagnationskrise 1974/75 werden Verantwortungsbewußtsein sowie Ordnungs- und Integrationsleistung der deutschen Gewerkschaften für die gesellschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland wesentlich kontroverser beurteilt als in den zwanzig Jahren zuvor. Für Konservative sind maßlose tarif- und sozialpolitische Forderungen, zunehmende Streikmilitanz, ungezügeltes Machtstreben bzw. Mißbrauch gesellschaftlicher Macht (Gewerkschaftsstaat) zentrale Ursache für die ökonomische Krise und die zunehmende Unregierbarkeit. Liberale und Sozialdemokraten befürchten und Linke hoffen, die Lohnabhängigen und ihre Gewerkschaften würden die negativen sozialen Folgen der von den Unternehmen betriebenen Anpassungsstrategien zur Erhaltung ihrer Spitzenposition auf dem Weltmarkt nicht stillschweigend hinnehmen und den jahrzehntelangen sozialen Konsens aufkündigen. Diese Diskussion gewinnt zu Beginn der achtziger Jahre zusätzliches Gewicht, weil weltweit mit zunehmenden Rezessionsgefahren, hohen Inflationsraten und verschärften Verteilungskämpfen gerecht werden muss. Auf der Basis theoretischer Überlegungen und empirischer Fallstudien belegt die Untersuchung von J. Esser dagegen die These, daß die in der Bundesrepublik traditionell vorhandene Kooperation von Staat, Unternehmen und Gewerkschaften sich seit der Krise noch verstärkt hat, daß alle Akteure in einem korporatistischen Block zur Modernisierung der Volkswirtschaft vereint sind. Die darin angelegte Ausgrenzung sozialer Gruppen/Individuen aus dem Wirtschaftsprozeß wirft freilich die Frage auf, ob die Gewerkschaften damit nicht längerfristig auf eine Krise ihrer Integrationsfähigkeit und die Gefährdung eigener Kampfstärke und organisatorischer Stabilität zusteuern.

Vorwort
Das Problem: Gewerkschaftsintegration
und ökonomische Stagnations- und Anpassungskrise
Gewerkschaftsintegration
in der sozialwissenschaftlichen Diskussion
Empirischer Einstieg: Die saarländische Stahlkrise
Weitere Arbeitsschritte
Rahmenbedingung gewerkschaftlicher Politik:
Das »Exportmodell« Deutschland
Struktur und Entwicklung des »Exportmodells«
Deutschland
Das »Exportmodell« Deutschland
in den siebziger Jahren: Verstärkter Anpassungs-
und Modernisierungsdruck durch neue
Weltmarktbedingungen
Unternehmerische Anpassungsstrategie und staatliche
Wirtschaftspolitik
Fazit
Gewerkschaftspolitik in der Stagnations-
und Anpassungskrise
Lohnpolitik 1975-1979
Reaktionen auf Massenentlassungen,
Betriebsstillegungen, Strukturkrisen
Abwehrkämpfe gegen negative Modernisierungs-
und Rationalisierungsfolgen
Gewerkschaften und »Technologiepolitischer
Dialog«
Arbeiterbewußtsein und Arbeiterverhalten
während der Krise
Fazit
Modernisierung der Volkswirtschaft durch
korporatistische Blockbildung
Gewerkschaften als Klassenorganisationen
Gewerkschaften als massenintegrative Apparate
Das Neokorporatismusparadigma
Das Blockkonzept Gramscis
Korporatistische Blockbildung und Gewerkschaften
in der BRD
Korporatistische Blockbildung und politische
Stabilität
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
VLB-TIX
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Produktsicherheit

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