Martin Heideggers »Schwarze Hefte«
Mit der Veröffentlichung von Martin Heideggers »Schwarzen Heften« hat sich die Debatte zur Verstrickung von Philosophie und Nationalsozialismus erneuert und verschärft. Offen antisemitische Äußerungen in diesen Denktagebüchern haben auch in der nichtakademischen Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. Die entscheidende Frage ist jedoch, welche Veränderungen der Perspektive auf Heideggers Denken insgesamt sich dadurch ergeben und ob damit zugleich eine Neubewertung des Gesamtwerks eines der...
Mit der Veröffentlichung von Martin Heideggers »Schwarzen Heften« hat sich die Debatte zur Verstrickung von Philosophie und Nationalsozialismus erneuert und verschärft. Offen antisemitische Äußerungen in diesen Denktagebüchern haben auch in der nichtakademischen Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. Die entscheidende Frage ist jedoch, welche Veränderungen der Perspektive auf Heideggers Denken insgesamt sich dadurch ergeben und ob damit zugleich eine Neubewertung des Gesamtwerks eines der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts nötig ist. Die Beiträge in diesem Band erkunden Heideggers philosophische und politische Aussagen sowie seine Selbstinszenierung und seine Verwendung von Ideologemen seiner Zeit.
Teil I: Dasein, Seinsgeschichte und Metapolitik
Rainer Marten: Martin Heidegger – Zur Einheit seines Denkens
Günther Mensching: Seinsfrage, Seinsgeschichte und die Vernichtung der Metaphysik
Hassan Givsan: Seyn und Macht. Seyn als Machenschaft, Seyn, die mythische Gewalt
Emmanuel Faye: Kategorien oder Existenzialien. Von der Metaphysik zur Metapolitik
Marion Heinz: Seinsgeschichte und Metapolitik
Jaehoon Lee: Die Einheit von Heideggers Denken und die Metaphysik in den Schwarzen Heften
Livia Profeti: Heideggers Daseinsontologie und die Zerstörung der Gleichheit
Teil II: Metapolitik im Kontext. Nationalsozialismus, Rassismus, Antisemitismus
Goran Gretić: Heideggers Verwerfung des Humanismus im Kontext der Schwarzen Hefte
Johannes Fritsche: Jüdisches und griechisch-deutsches Rechnen bei Heidegger
Dieter Thomä: Wie antisemitisch ist Heidegger? Über die Schwarzen Hefte und die gegenwärtige Lage der Heidegger-Kritik
Susanne Lettow: Heideggers Politik des Rassenbegriffs. Die Schwarzen Hefte im Kontext
Theodore Kisiel: Heideggers geschichtliche Be-Sinnung auf die Weltereignisse der NS-Jahre
Thomas Rohkrämer: Heidegger, Kulturkritik und völkische Ideologie
Christian Geulen: Gewollt willenlos. Heideggers Schwarze Hefte als historisches Dokument
Teil III: Heideggers Selbstinszenierung
Reinhard Mehring: Die politische Abteilung der Gesamtausgabe. Zum Geltungsanspruch der Schwarzen Hefte
Daniela Helbig: Denktagebücher? Zur textuellen Form der Schwarzen Hefte
Gaëtan Pégny: Heideggers Selbstauslegung in den Schwarzen Heften. Die Erläuterung von »Sein und Zeit« (I)
Teil IV: Neue Zugänge zu einer alten Debatte
Anna Pia Ruoppo: Die Schwarzen Hefte und die neue Heidegger-Affäre. Versuch einer philosophischen Erklärung
Gregory Fried: Epochale Polemik. Nach den Schwarzen Heften mit und gegen Heidegger denken
Maurizio Ferraris: Die Katze aus dem Sack lassen
Richard Wolin: Vernunftkritik nach den Schwarzen Heften
Anton M. Fischer: Späte Götterdämmerung oder: Zerstören die Schwarzen Hefte die letzten Illusionen über Heidegger?
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