Schnee von gestern, Schnee von morgen

Schnee von gestern, Schnee von morgen
Im Gehen trägt er zusammen, was ihm begegnet, Tag für Tag, Schritt für Schritt: zwei Raben zu seinen Füßen, ein angebissener Apfel am Wegrand, der Fliegenschwarm, »der auf der Stelle fliegt«. Dazwischen Gedanken an den durch Weltgeschehen und -geschichte irrenden Odysseus, Erinnerungen an die Schlange am Kindswaldrand, der Klang der Regentropfen im Laub, das Bild der Wolkenschatten. Dann das »Lachen von Kindern am Horizont«, ihr ausgelassenes Spiel, das den Krach am Straßenrand übertönt. Dort...
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Im Gehen trägt er zusammen, was ihm begegnet, Tag für Tag, Schritt für Schritt: zwei Raben zu seinen Füßen, ein angebissener Apfel am Wegrand, der Fliegenschwarm, »der auf der Stelle fliegt«. Dazwischen Gedanken an den durch Weltgeschehen und -geschichte irrenden Odysseus, Erinnerungen an die Schlange am Kindswaldrand, der Klang der Regentropfen im Laub, das Bild der Wolkenschatten. Dann das »Lachen von Kindern am Horizont«, ihr ausgelassenes Spiel, das den Krach am Straßenrand übertönt. Dort findet er den Frieden, den es nicht gibt, »im Mundschwung des Kindes, dort herrscht er«. Bis der eine, der da unentwegt spricht, aufbricht und ein anderer kommentiert: »Angeblich soll er vor einiger Zeit noch gesehen worden sein, als letzter Fahrgast hinten zusammengekauert im allerletzten Nachtbus.«
Schnee von gestern, Schnee von morgen ist ein Stück für die Bühne, ein Drama ohne Rednerwechsel, ein Lied ohne Kehrvers. Als ob Peter Handkes Figur sprechend und singend versucht, sich in die Stille einzuhören, also zugleich wegzuhören, Welt und Welterfahrung gerecht zu werden. Der Sprecher fällt sich selbst ins Wort, setzt neu an, und er sammelt nicht nur auf, was ihm im Gehen begegnet, sondern folgt auch den »Nachbildern bei geschlossenen Augen«.
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ZITATE

»Unser Gehen, ein Spiel …«
»Unser Gehen, ein Spiel …«

Personen für Schnee von gestern, Schnee von morgen

Peter Handke wird am 6. Dezember 1942 in Griffen (Kärnten) geboren. Die Familie mütterlicherseits gehört zur slowenischen Minderheit in Österreich; der Vater, ein Deutscher, war in Folge des Zweiten Weltkriegs nach Kärnten gekommen. Zwischen 1954 und 1959 besucht Handke das Gymnasium in Tanzenberg (Kärnten) und das dazugehörige Internat. Nach dem Abitur im Jahr 1961 studiert er in Graz Jura. Im März 1966, Peter Handke hat sein Studium vor der letzten und abschließenden Prüfung abgebrochen, erscheint sein erster Roman Die Hornissen. Im selben Jahr 1966 erfolgt die Inszenierung seines inzwischen legendären Theaterstücks Publikumsbeschimpfung in Frankfurt am Main in der Regie von Claus...

Peter Handke wird am 6. Dezember 1942 in Griffen (Kärnten) geboren. Die Familie mütterlicherseits gehört zur slowenischen...


STIMMEN

»[Handke] tanzt mit der Sprache, er lässt seinen Assoziationen die Zügel schießen.«
Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Handke ist ein Virtuose der Sprache und der Reflexion, des Spiels mit beiden; ein Dichter, der die Möglichkeiten auslotet, sich auszudrücken, in fein formulierten Bildern und vermeintlichen Wahrheiten, die im nächsten Moment schon wieder angezweifelt werden.«
Gerd Schumann, junge Welt
»[Eine] radikal entschlackte Kunst, zugeschnitten auf die Wirkung der Stimme, befreit von Tand und Flitter, erleichert um Erlerntes und Methode. ... Ein zärtlicher Nachruf auf einen ewigen Spaziergänger, vielleicht sogar auf sich selbst ...«
Arno Frank, DER SPIEGEL
»[Handke] tanzt mit der Sprache, er lässt seinen Assoziationen die Zügel schießen.«
Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Handke ist ein Virtuose der Sprache und der Reflexion, des Spiels mit beiden; ein Dichter, der die Möglichkeiten auslotet, sich auszudrücken, in fein formulierten Bildern und vermeintlichen Wahrheiten, die im nächsten Moment schon wieder angezweifelt werden.«
Gerd Schumann, junge Welt
»[Eine] radikal entschlackte Kunst, zugeschnitten auf die Wirkung der Stimme, befreit von Tand und Flitter, erleichert um Erlerntes und Methode. ... Ein zärtlicher Nachruf auf einen ewigen Spaziergänger, vielleicht sogar auf sich selbst ...«
Arno Frank, DER SPIEGEL
»[Schnee von morgen, Schnee von gestern gliedert] sich perfekt in das Spätwerk des großen Autors ein.«
ORF
»Ein kleines, kluges Buch.«
Roland Gutsch, Prog & Prosa, Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern

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