Die psychiatrische Ordnung
Die psychiatrische Ordnung ist eine Geschichte der modernen Psychiatrie, die insbesondere die Verflechtungen dieses Zweiges der Medizin mit den Organisationen gesellschaftlicher und politischer Macht aufzeigt. Castels Buch schließt zeitlich und sachlich an Michel Foucaults Wahnsinn und Gesellschaft an. Anders als ihre Vorläuferinnen fungiert die moderne Psychiatrie indes nicht mehr in erster Linie als sozialer Ausgrenzungsmechanismus, sondern als Integrationsmechanismus. Die...
Die psychiatrische Ordnung ist eine Geschichte der modernen Psychiatrie, die insbesondere die Verflechtungen dieses Zweiges der Medizin mit den Organisationen gesellschaftlicher und politischer Macht aufzeigt. Castels Buch schließt zeitlich und sachlich an Michel Foucaults Wahnsinn und Gesellschaft an. Anders als ihre Vorläuferinnen fungiert die moderne Psychiatrie indes nicht mehr in erster Linie als sozialer Ausgrenzungsmechanismus, sondern als Integrationsmechanismus. Die Entstehung der modernen Psychiatrie ist unauflöslich mit den Problemen verquickt, die sich mit Beginn des industriellen Zeitalters stellten: Normalisierung und Überwachung der Kinder, der Delinquenten und Vagabunden, der Armen und schließlich und vor allem der Arbeiter. Eine Folge der »Lösung« dieser Probleme ist unter anderem: seit dem 19. Jahrhundert ist jeder einzelne in den westlichen Gesellschaften »psychiatrisabel«.
Der Staat, die Justiz und die Familie
Die Souveränität, der Vertrag und die Vormundschaft
Der Verbrecher, das Kind, der Bettler, der Proletarier und der Wahnsinnige
Der Richter, der Verwalter, der Vater und der Arzt
Die Rettung der totalitären Institution
Die Medizin geht in Stellung
Ein anderes Fürsorgemodell
Ein reformistischer Kompromiß
Ein praktischer Operator
Die Pinelsche Technologie
Die Sonderanstalt : Erbstück und Neubildung
Die erste Sozialmedizin
Die Geburt einer Fachmedizin
Ein sehr spezielles Wissen
Ein gut eingefädeltes System
Die neue Landschaft der Fürsorge
Der Irrenarzt, der Hygieniker und der Philanthrop
Experten im rechten Augenblick
Die neuen Manager
Einheitlichkeit als Erfolgsrezept
Bescheinigung : nicht konform
Die Monomanen und die Wahnsinnigen
Ein Bumerangeffekt
Von der Psychiatrie als politische Wissenschaft
Auf dem Weg zur Integration in den Staatsapparat
Medizinisierbares und Verwaltungsfähiges
Die politischen Operatoren
Der Gesetzeskompromiß
Gesetz und Ordnung
Die Pseudo-Anwendung des Gesetzes
Von der wirklichen, der administrativen und der symbolischen Wirksamkeit
Das Paradigma der Internierung
Privat-öffentlich
Der Übergang : Vom Goldenen Zeitalter zum aggiornamento
Erste Hindernisse
Die zwei Wege der Neugestaltung
Zitierte Schriften
Chronologische Obersicht 1784-1838
Gesetz vom 30. Juni 1838 über die Irren
Register
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Personen für Die psychiatrische Ordnung
Ulrich Raulff
Ulrich Raulff, geboren 1950, studierte Philosophie und Geschichte. Er ist als Redakteur und Übersetzer, vor allem aus dem Französischen, tätig. Seit 2004 ist er Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach.
Ulrich Raulff, geboren 1950, studierte Philosophie und Geschichte. Er ist als Redakteur und Übersetzer, vor allem aus dem Französischen,...

