#FerranteFever weltweit: Die Cover der internationalen Ausgaben

Die Neapolitanische Saga von Elena Ferrante ist ein Welterfolg. Seit dem Erscheinen der Originalausgabe im Oktober 2011 wurden die Übersetzungsrechte an L’amica geniale in beinahe 40 Länder verkauft. Wir haben die unterschiedlichen Ausgaben und deren Covergestaltungen näher betrachtet.
Cover der italienischen Originalausgaben:

Cover der italienischen Originalausgaben:

Sowohl die englischsprachigen Übersetzungen als auch die griechischen Ausgaben der Neapel-Romane zeigen dieselbe Abbildung wie das Original:
Cover von Band 1 der englischsprachigen und griechischen Übersetzung

Cover von Band 1 der englischsprachigen und griechischen Übersetzung
Die Mehrheit der fremdsprachigen Ausgaben zeigen jedoch Schwarz-Weiß-Fotografien, Frauenporträts, auf dem Cover. Die spanische, norwegische und russische Übersetzung sowie die australischen, dänischen und portugiesischen Ausgaben zeigen dabei jeweils dasselbe Foto:
Cover von Band 1 der spanischen, norwegischen und russischen Übersetzung


Cover von Band 1 der australischen Ausgabe, der dänischen und portugiesischen Übersetzung
Die brasilianischen Ausgaben der Neapolitanischen Saga stehen durch ihre farbenfrohe Gestaltung im Kontrast dazu:
Cover von Band 1, Band 2 und Band 3 der brasilianischen Ausgabe

Im Interview gab Emiliano Ponzi ausführlich Auskunft über das Gestaltungskonzept der deutschsprachigen Ausgaben. »Bei meinem ersten Entwurf für die Ferrante-Cover verfolgte ich zwei Ansätze, die sich jeweils an der zeitlichen Konstruktion der Romane orientierten«, sagte er. »Es sollten die zwei Freundinnen – immer in einer Rückenansicht – zu verschiedenen Zeitpunkten in ihrem Leben dargestellt werden. Das Cover des ersten Bandes sollte also zwei Mädchen zeigen, der zweite Band zwei Teenager, der dritte Teil zwei Frauen und der letzte Band zwei ältere Damen. Hinsichtlich der Farbgebung inspirierte mich Claude Monets Bilderserie der Kathedrale von Rouen, in welcher der Künstler die Fassade zu verschiedenen Tageszeiten und damit in verschiedenen farblichen Nuancen malte: Die Figuren auf dem Cover des ersten Bandes stehen im Lichte des Sonnenaufgangs, der zweite Band zeigt eine Frau in der Mittagszeit, beim Cover des dritten Bandes setzt der Sonnenuntergang ein und auf dem Cover des letzten Bandes ist die Abenddämmerung fast schon vorbei.«
Cover der deutschsprachigen Übersetzung
Zu der Gestaltung der Cover der Originalausgaben und ihrem Einfluss für das Design der deutschsprachigen Übersetzung sagte er weiter: »Die italienischen Cover haben gut funktioniert, würde ich sagen. Sie haben meine Covergestaltung jedoch insofern nicht beeinflusst, als ich etwas anderes machen wollte – die Cover sind ja auch für ein ganz anderes Land bestimmt. Ich glaube, dass die einzige Übereinstimmung zwischen den Covern in der Rückenansicht der Figuren besteht. Dazu habe ich mich entschieden, weil es meines Erachtens die richtige Darstellungsform für die Geschichte einer Freundschaft ist.«

Zu der Gestaltung der Cover der Originalausgaben und ihrem Einfluss für das Design der deutschsprachigen Übersetzung sagte er weiter: »Die italienischen Cover haben gut funktioniert, würde ich sagen. Sie haben meine Covergestaltung jedoch insofern nicht beeinflusst, als ich etwas anderes machen wollte – die Cover sind ja auch für ein ganz anderes Land bestimmt. Ich glaube, dass die einzige Übereinstimmung zwischen den Covern in der Rückenansicht der Figuren besteht. Dazu habe ich mich entschieden, weil es meines Erachtens die richtige Darstellungsform für die Geschichte einer Freundschaft ist.«
Die Neapolitanische Saga im Suhrkamp Verlag
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