Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2022 an Robert Menasse

Nachricht
31.12.2022
Beitrag zu Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2022 an Robert Menasse

Bruno Kreisky betonte stets, durch das Lesen von Büchern »geformt worden zu sein«. Dieser Inspiration folgend wird seit 1993 der Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch verliehen. Jährlich wird damit vom Karl-Renner-Institut in Zusammenarbeit mit dem SPÖ-Parlamentsklub und der sozialdemokratischen Bildungsorganisation politische Literatur ausgezeichnet, die für Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz einsteht.

In der Begründung heißt es: »Wenn es einem Chronisten der EU-Geschichte, zu dem Robert Menasse jedenfalls geworden ist, gelingt, einen intellektuell anspruchsvollen Unterhaltungsroman vorzulegen, so ist dies bei dem oft als technokratisch, langweilig und spröde denunzierten Außenbild der Europäischen Union eine großartige erzählerische Leistung. In Die Erweiterung verbinden sich detailreiche Sachkenntnis, eine gehörige Portion Ironie und ein starkes europäisches Herz zu einem Roman, der als historisches Lehrbuch, Tragödie, Satire und Liebesgeschichte gelesen werden kann. Diese Vielfalt der erzählten Geschichte, die sich um den Beitrittswunsch Albaniens entspinnt, führt so ins schillernde Innenleben der EU. Zwei ›Blutsbrüder‹, verbunden durch einen Schwur im Untergrundkampf gegen das polnische kommunistische Regime, machen nach der Wende politische Karrieren. Der eine wird Regierungschef Polens, der andere ein hoher Beamter der Europäischen Kommission, zuständig für die Erweiterungs-Politik. Unzählige menschliche Schicksale werden episch aufgespannt und verbinden sich dann doch in einem großen Showdown. Trotz vieler Ambivalenzen, Untiefen und Niederungen dieser europäischen Figuren und deren ›Politik‹ ruft Menasse mit seinem zweiten Europa-Roman dazu auf, dass wir uns angesichts wachsender Nationalismen viel öfter an dem großartigen Projekt vereinigtes Europa erfreuen und intensiver um es kämpfen sollten.«


Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er studierte Germanistik, Philosophie sowie Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina und promovierte im Jahr 1980 mit einer Arbeit über den »Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb«. Menasse lehrte anschließend sechs Jahre – zunächst als Lektor für österreichische Literatur, dann als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie – an der Universität São Paulo. Dort hielt er vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien ab. Seit seiner Rückkehr aus Brasilien 1988 lebt Robert Menasse als Literat und kulturkritischer Essayist hauptsächlich in Wien.
Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er studierte Germanistik, Philosophie sowie Politikwissenschaft in Wien,...

Das könnte Ihnen auch gefallen

Die Erweiterung

Bestseller
15,00 €
Bestseller
15,00 €

ENTDECKEN

Video
Robert Menasse spricht über den EU-Beitritt Albaniens und über Widersprüchlichkeiten in der Europapolitik.
Video
Der Autor spricht über die Erweiterungspolitik in den Ländern des Westbalkans, die auch Thema seines Romans Die Erweiterung ist.
Video
Robert Menasse spricht darüber, wie in Albanien seit jeher mit der Genderfrage umgegangen wird.
Video
Robert Menasse spricht über den EU-Beitritt Albaniens und über Widersprüchlichkeiten in der Europapolitik.
Video
Der Autor spricht über die Erweiterungspolitik in den Ländern des Westbalkans, die auch Thema seines Romans Die Erweiterung ist.
Video
Robert Menasse spricht darüber, wie in Albanien seit jeher mit der Genderfrage umgegangen wird.
Video
»Die Grundidee des Kanuns ist es, eine möglichst breite Schnittmenge von Recht und Gerechtigkeit zu erlangen.«
Video
Robert Menasse erklärt, warum sein neuer Roman Die Erweiterung von Albanien erzählt und was ihn an diesem südosteuropäischen Land besonders fasziniert.