Isabella M. Weber erhält Hans-Matthöfer-Preis 2024

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12.02.2024
Beitrag zu Isabella M. Weber erhält Hans-Matthöfer-Preis 2024
Die Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung verleiht den Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik 2024 an Isabella M. Weber für ihr Buch Das Gespenst der Inflation: Wie China der Schocktherapie entkam.

In der Jurybegründung heißt es: »Isabella M. Weber legt in einer detaillierten historischen Analyse dar, wie wertvoll es für China war, einer oft empfohlenen (liberalen) Schocktherapie zu widerstehen und kontrollierte Preise erst allmählich freizugeben. Das Buch ist damit ein Beitrag zu einem differenzierteren Verständnis wirtschaftlicher Entwicklung. Es bildet zudem eine Grundlage für die für Deutschland politisch höchst relevanten Beiträge Isabella Webers zur jüngsten Debatte um Preisbremsen in einer Zeit krisenbedingter Inflation und exzessiver Preisausschläge.«

Der Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik wird jährlich von der Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung verliehen, die Teil der Friedrich-Ebert-Stiftung ist. Mit dem Preis sollen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler:innen geehrt werden, die jenseits der volkswirtschaftlichen Standardtheorie oder des makroökonomischen Mainstreams neue Antworten auf die großen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen geben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 19. März 2024 ab 19.00 Uhr in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin statt

Das ausgezeichnete Buch

Nach dem Ende von Maos Herrschaft stand die politische Führung in China Ende der siebziger Jahre vor gewaltigen Problemen: Wie sollte sie das bankrotte Wirtschaftssystem neu erfinden? Wie eine galoppierende Inflation vermeiden, die als Schreckgespenst durch das Land spukte? Durch Schocktherapie oder schrittweise Reformen? Letztendlich obsiegten die Kräfte, die für einen staatlich gelenkten Wandel plädierten. Anders als Russland, das nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in einen katastrophalen Abwärtsstrudel geriet, erlebte China einen beispiellosen Aufstieg.

Isabella M. Weber, eine der bedeutendsten Ökonominnen ihrer Generation, zeichnet in ihrem hoch gelobten Buch die damaligen Debatten um die Neugestaltung des chinesischen Wirtschaftssystems minutiös nach und ordnet diese Diskussionen in die langen Traditionen des ökonomischen Denkens im Reich der Mitte und des Westens ein. Insbesondere zeigt sie, wie es gelang, die Inflation zu begrenzen. Chinas Weg zurück in die Weltwirtschaft, so Weber, ist nicht nur die Geschichte einer einzigartigen Transformation. Angesichts der Verwerfungen auf den Energiemärkten und der dramatisch gestiegenen Lebenshaltungskosten sind die Auseinandersetzungen um Preiskontrollen und andere staatliche Eingriffe zudem lehrreich für aktuelle Debatten.

Aus dem Englischen von Stephan Gebauer.

Isabella M. Weber, geboren 1987 in Nürnberg, ist Professorin für Volkswirtschaftslehre an der University of Massachusetts Amherst. Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie durch ihren (gemeinsam mit dem Volkswirt Sebastian Dullien) ins Gespräch gebrachten Vorschlag eines Gaspreisdeckels bekannt.
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Isabella M. Weber erklärt, warum bei bestimmten Marktmechanismen ein Blick nach China lohnen kann.
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