Auf einem Friedenskongress der Internationalen Frauenliga las Hesse im August 1922 zum ersten Mal Passagen aus dieser »indischen Legende«, unter anderem vor dem Philosophen Bertrand Russell und Hesses Freund, dem französische Schriftsteller Romain Rolland. Die zeitgenössischen Besprechungen fielen nach Erscheinen des Buches eher verlegen aus. Ein Tagebucheintrag Rollands aus dem April 1923 zeugt davon, dass Hesse selbst mit der Reaktion seines Umfelds auf Siddhartha nicht gänzlich zufrieden war: »Hesse schreibt mir, daß keines seiner Werke so wenig Resonanz gefunden habe. Seine Freunde haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihm dafür zu danken.«