Marcel Beyer wird für seinen Band Dämonenräumdienst mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es, Beyers Gedichte seien »Abenteuerexpeditionen in vertrautes Gelände, das plötzlich fremd und unheimlich erscheint. Elternhaus und Elvis, die Eindrücke der Kindheit, magische Begegnungen mit den Phänomenen der Popkultur und den Helden der Klatschspalten – all das wird in Beyers streng komponierten Gedichten aufgegriffen, in unerhörte Zusammenhänge gerückt, verfremdet und mit den Mitteln von Zitat, Collage, Komik und ironischer Brechung neu arrangiert. Der Titel Dämonenräumdienst ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. Hier werden die Geister der jüngeren deutschen Vergangenheit aufgerufen, um sie durcheinanderzuwirbeln und einer poetischen Choreographie zu unterwerfen: Aufräumarbeiten vor dem inneren Auge eines erfindungsreichen Dichters.«
Der vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk gestiftete Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik ist mit 10.000 Euro dotiert. Mit ihm wird seit 1984 ein »herausragendes lyrisches Werk« des jeweils vergangenen Jahres ausgezeichnet. Der Preis wird voraussichtlich am 21. Mai 2021 in Staufen i. Br. überreicht. Zu den bislang Ausgezeichneten gehören unter anderem Durs Grünbein, Monika Rinck, Thomas Kling und Friederike Mayröcker.