Nietzsche Trilogie. Lange Nacht

Nietzsche- Trilogie
In den drei Teilen seines Stückes, überschrieben mit Gewöhnlicher Abend, Messer und Gabel und Ettersberg, führt Einar Schleef den Philosophen als still gestellten Unruhestifter vor. Er zeigt ihn nach seinem psychischen Zusammenbruch als ein gestürztes Genie, ein Dämmern im Schatten der reinen Vernunft und in der beängstigenden Enge der Familie, in den quälenden Fängen von Mutter und Schwester.
Die Uraufführung der Trilogie war für den Sommer 2001 am Wiener Akademietheater geplant. Schleef selbst wollte Regie und Rolle des Nietzsche übernehmen. Durch den Tod des Autors ist die geplante Zweitinszenierung an der Berliner Volksbühne nun zur Uraufführung geworden, die am 24. April 2002 unter großer Kritikerresonanz stattfand.

Lange Nacht
Einar Schleefs letztes Stück setzt sich intensiv mit den Jahren 1979-1995 auseinander. Erzählt wird die Geschichte zweier Brüder, die aus unterschiedlichen Gründen die DDR verließen und sich anläßlich des ersten Besuchs der Mutter im Westen wieder begegnen. In mehreren Stationen, die mit dem Tod der Mutter enden, entwirft Schleef auf biographischem Hintergrund ein eindringliches Bild deutscher Menschen und deutscher Geschichte.

»Ich bin ein anderer in mir, den muß ich fragen«, schrieb Einar Schleef – Bühnenbildner, Maler, Regisseur und Autor —, der am 21. Juli 2001 im Alter von 57 Jahren in Berlin starb. Mit seinem Namen verbinden sich u. a. einige der umstrittensten und bemerkenswertesten Theaterinszenierungen der letzten dreißig Jahre, das Romanepos Gertrud, der Großessay Droge Faust Parsifal, die Theaterstücke Totentrompeten 1-4.