Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns

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Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns

Die Theorie des kommunikativen Handelns ist auf Bedürfnisse der Gesellschaftstheorie zugeschnitten; wenn ihr Programm durchgeführt werden kann, hat diese Theorie aber auch Konsequenzen für die Lösung philosophischer Probleme.

Zunächst leistet sie einen Beitrag zur Bedeutungstheorie. In Fortführung des wahrheitssemantischen Ansatzes führt die formale Pragmatik das Ver­ständnis einer sprachlich standardisierten Äußerung auf die Kenntnis der allgemeinen Bedingungen zurück, unter...

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Die Theorie des kommunikativen Handelns ist auf Bedürfnisse der Gesellschaftstheorie zugeschnitten; wenn ihr Programm durchgeführt werden kann, hat diese Theorie aber auch Konsequenzen für die Lösung philosophischer Probleme.

Zunächst leistet sie einen Beitrag zur Bedeutungstheorie. In Fortführung des wahrheitssemantischen Ansatzes führt die formale Pragmatik das Ver­ständnis einer sprachlich standardisierten Äußerung auf die Kenntnis der allgemeinen Bedingungen zurück, unter denen ein Hörer eine Äußerung akzeptieren kann.

Ferner stellt sich der Theorie des kommunikativen Handelns die Aufgabe, aus der Geltungsbasis der Rede einen unverkürzten Begriff der Vernunft zu rekonstruieren.

Auf der Ebene von Expertenkulturen sind die vernünftigen Orientierun­gen heute gewiß derart auseinandergetreten, daß die reflexive Bearbeitung von Wahrheits-, Gerechtigkeits- und Geschmacksfragen jeweils einer eige­nen Logik folgen. Aber auch auf dieser Ebene ist die Einheit der Vernunft prozedural, nämlich durch das Verfahren der argumentativen Einlösung von Geltungsansprüchen gesichert, das in einer formalpragmatisch anset­zenden Argumentationstheorie expliziert wird.

Schließlich nimmt die Theorie des kommunikativen Handelns bestimmte kritische Anstöße auf, die seit Humboldt (bis zu Austin und Rorty) von seiten der Sprachphilosophie ausgegangen sind. Sie kritisiert die einseitige Ausrichtung der abendländischen Philosophie an der Welt des Seienden und kann gegen ontologische und kognitivistische Vereinseitigungen jenes dezentrierte Weltverständnis zur Geltung bringen, das die objektive Welt mit der sozialen und der subjektiven Welt verschränkt und eine simultane Orientierung an den entsprechenden Geltungsansprüchen der propositionalen Wahrheit, der normativen Richtigkeit, der Wahrhaftigkeit bzw. Authentizität verlangt.

Vorlesungen zu einer sprachtheoretischen Grundlegung der Soziologie. (1970/71). Wahrheitstheorien. (1972). Notizen zur Entwicklung der Interaktionskompetenz. (1974). Überlegungen zur Kommunikationspathologie. (1974). Handlungen, Operationen, körperliche Bewegungen. (1975). Intention, Konvention und sprachliche Interaktion. (1976). Intentionalistische Semantik. (1975/76). Was heißt Universalpragmatik?. (1976). Aspekte der Handlungsrationalität. (1977). Replik auf Einwände. (1980). Erläuterungen zum Begriff des kommunikativen Handelns. (1982).
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
VLB-TIX
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns

Jürgen Habermas wurde am 18. Juni 1929 in Düsseldorf geboren. Von 1949 bis 1954 studierte er in Göttingen, Zürich und Bonn die Fächer Philosophie, Geschichte, Psychologie, Deutsche Literatur und Ökonomie. Er lehrte unter anderem an den Universitäten Heidelberg und Frankfurt am Main sowie der University of California in Berkeley und war Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg. Jürgen Habermas erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden und Preise, darunter den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2001) und den Kyoto-Preis (2004).

Jürgen Habermas wurde am 18. Juni 1929 in Düsseldorf geboren. Von 1949 bis 1954 studierte er in Göttingen, Zürich und Bonn die Fächer Philosophie,...


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