Die Grenzen der Gerechtigkeit

Behinderung, Nationalität und Spezieszugehörigkeit
Aus dem Amerikanischen von Robin Celikates und Eva Engels
Die Grenzen der Gerechtigkeit
Behinderung, Nationalität und Spezieszugehörigkeit
Aus dem Amerikanischen von Robin Celikates und Eva Engels

Wie steht es um die Bürgerrechte jener, die körperlich oder geistig behindert sind? Wie lassen sich gerechte und menschenwürdige Bedingungen über nationale Grenzen hinweg durchsetzen? Und: Auf welche Weise müssen wir unseren Umgang mit Tieren in unsere Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit einbeziehen? In sowohl kritischer als auch konstruktiver Absicht lotet Martha Nussbaum die Grenzen klassischer Gerechtigkeitstheorien aus, unterzieht politische Prinzipien einer...

Mehr anzeigen

Wie steht es um die Bürgerrechte jener, die körperlich oder geistig behindert sind? Wie lassen sich gerechte und menschenwürdige Bedingungen über nationale Grenzen hinweg durchsetzen? Und: Auf welche Weise müssen wir unseren Umgang mit Tieren in unsere Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit einbeziehen? In sowohl kritischer als auch konstruktiver Absicht lotet Martha Nussbaum die Grenzen klassischer Gerechtigkeitstheorien aus, unterzieht politische Prinzipien einer gründlichen Revision und lässt eingefahrene Konzepte der sozialen Kooperation, der Würde und der transnationalen Gerechtigkeit in neuem Licht glänzen. Mittels ihres berühmten Fähigkeitenansatzes entwirft sie eine veritable Utopie globaler Gerechtigkeit.

Einleitung
Kapitel I: Die Idee des Gesellschaftsvertrags und drei ungelöste Probleme der Gerechtigkeit
1. Der Naturzustand
2. Drei ungelöste Probleme
3. Rawls und die drei ungelösten Probleme
4. Frei, gleich und unabhängig
5. Grotius, Hobbes, Locke, Hume, Kant
6. Drei Formen des gegenwärtigen Kontraktualismus
7. Der Fähigkeitenansatz
8. Fähigkeitenansatz und Kontraktualismus
9. Auf dem Weg zu globaler Gerechtigkeit
Kapitel II: Behinderungen und der Gesellschaftsvertrag
1. Fürsorge als Bedürfnis und Gerechtigkeitsproblem
2. Prudentielle und moralische Versionen des Gesellschaftsvertrags: Öffentlich und privat
3. Rawls’ kantianischer Kontraktualismus: Grundgüter, die kantianische Konzeption der Person, ungefähre Gleichheit und gegenseitige Vorteile
4. Kann das Thema »Behinderung« aufgeschoben werden?
5. Die kantianische Konzeption der Person
6. Behinderung und Versorgung bei Kittay und Sen
7. Läßt sich der Kontraktualismus retten?
Kapitel III: Fähigkeiten und Behinderungen
1. Der Fähigkeitenansatz: Ein nichtkontraktualistisches Verständnis des Sorgens für andere
2. Die Grundlagen der sozialen Kooperation
3. Würde: Aristotelisch, nicht kantianisch
4. Der Vorrang des Guten und die Rolle der Übereinkunft
5. Warum Fähigkeiten?
6. Das Sorgen für andere und die Liste der Fähigkeiten
7. Fähigkeiten oder Tätigkeiten?
8. Der Vorwurf des Intuitionismus
9. Der Fähigkeitenansatz und Rawls’ Gerechtigkeitsprinzipien
10. Arten und Grade der Würde: Die Speziesnorm
11. Praktische Politik: Die Frage der Vormundschaft
12. Praktische Politik: Bildung und Einbeziehung
13. Praktische Politik: Das Sorgen für andere als Arbeit
14. Liberalismus und menschliche Fähigkeiten
Kapitel IV: Gegenseitige Vorteile und globale Ungleichheit: Der transnationale Gesellschaftsvertrag
1. Eine Welt voller Ungleichheiten
2. Eine Theorie der Gerechtigkeit: Die Einführung des zweistufigen Vertrags
3. Das Recht der Völker: Die Wiederaufnahme und Modifikation des zweistufigen Vertrags
4. Rechtfertigung und Durchsetzung
5. Eine Beurteilung des zweistufigen Vertrags
6. Der globale Vertrag: Beitz und Pogge
7. Die Erfolgsaussichten eines internationalen Kontraktualismus
Kapitel V: Fähigkeiten jenseits nationalstaatlicher Grenzen
1. Soziale Kooperation: Der Vorrang von Ansprüchen
2. Warum Fähigkeiten?
3. Fähigkeiten und Rechte
4. Gleichheit und Angemessenheit
5. Pluralismus und Toleranz
6. Ein internationaler »übergreifender Konsens«?
7. Die Globalisierung des Fähigkeitenansatzes: Die Rolle von Institutionen
8. Die Globalisierung des Fähigkeitenansatzes: Welche Institutionen?
9. Zehn Prinzipien für eine globale Struktur
Kapitel VI: Jenseits von »Mitleid und Menschlichkeit«: Gerechtigkeit für nichtmenschliche Tiere
1. »Wesen mit Anspruch auf eine Existenz in Würde«
2. Kantianische Theorien des Gesellschaftsvertrags: Indirekte Pflichten, Pflichten des Mitleids
3. Der Utilitarismus und das Wohlergehen der Tiere
4. Arten der Würde, Arten des Wohlergehens: Die Ausweitung des Fähigkeitenansatzes
5. Methodologie: Theorie und Einbildungskraft
6. Spezies und Individuum
7. Eine Bewertung der Fähigkeiten von Tieren ohne Verherrlichung der Natur
8. Positive und negative Pflichten, Fähigkeiten und Tätigkeiten
9. Gleichheit und Angemessenheit
10. Tod und Schädigung
11. Ein übergreifender Konsens?
12. Auf dem Weg zu politischen Grundprinzipien: Die Liste der Fähigkeiten
13. Die Unüberwindbarkeit von Konflikten
14. Auf dem Weg zu wirklich globaler Gerechtigkeit
Kapitel VII: Moralische Gefühle und der Fähigkeitenansatz
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
VLB-TIX
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Die Grenzen der Gerechtigkeit

Martha C. Nussbaum ist Philosophin und Professorin für Rechtswissenschaft und Ethik an der Universität von Chicago und lehrte an zahlreichen Universitäten in Nordamerika und Europa. Sie ist Mitglied der American Philosophical Association und der American Academy of Arts and Sciences. Für ihr Werk wurde sie mit über dreißig Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. 2009 erhielt sie mit dem vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) verliehenen A.SK Social Science Award einen der weltweit höchstdotieren Preise für Sozialwissenschaften.

Martha C. Nussbaum ist Philosophin und Professorin für Rechtswissenschaft und Ethik an der Universität von Chicago und lehrte an zahlreichen...

Übersetzer

Robin Celikates ist Professor für Politische Theorie und Sozialphilosophie an der Universität Amsterdam.

Übersetzer

Robin Celikates ist Professor für Politische Theorie und Sozialphilosophie an der Universität Amsterdam.

Übersetzerin
Übersetzerin

STIMMEN

»Nussbaums Buch ist vor allem dort lesenswert und eindrucksvoll, wo es um das Thema Behinderungen geht. Sie legt den Finger auf die richtige Stelle, und ihre Forderungen nach individueller Förderung geistig Behinderter und ihrer besseren Integration in das öffentliche Leben sind überzeugend.«
Wilhelm Vossenkuhl, Neue Zürcher Zeitung
»Das Buch der ... Sozialphilosophin ... wendet sich nicht an Zyniker, sondern an Zeitgenossen, die besorgt um die Zustände in westlichen Wohlfahrtsstaaten und die eklatanten Verteilungsungerechtigkeiten im Weltmaßstab sind. Nussbaum gibt ihnen Gelegenheit, sich über die Stimmigkeit ihrer moralischen Intuitionen Rechenschaft abzulegen und zu überprüfen, wie es um das Verhältnis von Moral und Politik besteht.«
Martin Bauer, Süddeutsche Zeitung
»... und schliesslich stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Tier, nach dem Umgang mit den Interessen nichtmenschlicher Spezies. Diese drei Gerechtigkeitsprobleme greift Matha Nussbaum in ihrem Buch über die Grenzen der Gerechtigkeit auf, das in diesen Tagen in einer hervorragenden deutschen Übersetzung erscheint.«
Alexandra Kemmerer, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Nussbaums Buch ist vor allem dort lesenswert und eindrucksvoll, wo es um das Thema Behinderungen geht. Sie legt den Finger auf die richtige Stelle, und ihre Forderungen nach individueller Förderung geistig Behinderter und ihrer besseren Integration in das öffentliche Leben sind überzeugend.«
Wilhelm Vossenkuhl, Neue Zürcher Zeitung
»Das Buch der ... Sozialphilosophin ... wendet sich nicht an Zyniker, sondern an Zeitgenossen, die besorgt um die Zustände in westlichen Wohlfahrtsstaaten und die eklatanten Verteilungsungerechtigkeiten im Weltmaßstab sind. Nussbaum gibt ihnen Gelegenheit, sich über die Stimmigkeit ihrer moralischen Intuitionen Rechenschaft abzulegen und zu überprüfen, wie es um das Verhältnis von Moral und Politik besteht.«
Martin Bauer, Süddeutsche Zeitung
»... und schliesslich stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Tier, nach dem Umgang mit den Interessen nichtmenschlicher Spezies. Diese drei Gerechtigkeitsprobleme greift Matha Nussbaum in ihrem Buch über die Grenzen der Gerechtigkeit auf, das in diesen Tagen in einer hervorragenden deutschen Übersetzung erscheint.«
Alexandra Kemmerer, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Wo hat man je ein moralphilosophisches Buch in den Händen gehalten, das nicht speziell ›der Behindertenfrage‹ gewidmet ist und sie doch mit solcher Ernsthaftigkeit und so detailreich erörtert? Wer hätte gedacht, dass sich mit derselben aristotelisch geformten Grundüberzeugung so vehement sowohl für mehr globale Gerechtigkeit als auch für eine ziemlich radikale Tierethik streiten lässt?«
Hilal Sezgin, DIE ZEIT
»Martha Nussbaum hat die undurchdachten, die wunden und neuralgischen Punkte unserer Gerechtigkeits-Ideen bloßgelegt, nämlich Fragen der unverschuldeten Hindernisse auf dem Weg zum gerechten, würdevollen Miteinander.«
Eike Gebhardt, SWR2

Das könnte Ihnen auch gefallen

Eugenische Phantasmen

36,00 €

Gerechtigkeit oder Das gute Leben

18,00 €

Politische Emotionen

28,00 €

Menschenrechte, Demokratie und Frieden

17,00 €

Die Sakralität der Person

20,00 €

Technologischer Totalitarismus

18,00 €

Freiheit oder Leben?

24,00 €
36,00 €
18,00 €
28,00 €
17,00 €

ENTDECKEN

Thema
Kaum ein anderes Land weist geographisch, klimatisch und menschlich eine solche Diversität auf wie die USA. Ebenso vielfältig ist auch die Literatur aus dem »Land der unbegrenzten...