Poesie und Polizei
Die gern geführte Rede, daß wir soeben in das Informationszeitalter eingetreten seien, verkennt, daß »Informationszeitalter« auch in der Vergangenheit schon existiert haben. Nur die Formen und die Medien der Verbreitung von Informationen waren andere.
Im Paris des 18. Jahrhunderts bestanden in erster Linie mündliche Kommunikationssysteme, und Informationen verbargen sich oft in poetischen Texten, die der gewöhnliche Pariser in öffentlichen Gärten rezitierte und auf den Straßen sang....
Die gern geführte Rede, daß wir soeben in das Informationszeitalter eingetreten seien, verkennt, daß »Informationszeitalter« auch in der Vergangenheit schon existiert haben. Nur die Formen und die Medien der Verbreitung von Informationen waren andere.
Im Paris des 18. Jahrhunderts bestanden in erster Linie mündliche Kommunikationssysteme, und Informationen verbargen sich oft in poetischen Texten, die der gewöhnliche Pariser in öffentlichen Gärten rezitierte und auf den Straßen sang. Diese Poesie war politisch so wirkungsvoll, daß man versuchte, sie der polizeilichen Kontrolle zu unterstellen. Darnton beschreibt, wie die Polizei im Paris des Jahres 1749 die Herkunft solcher Gedichte zurückverfolgt, und macht dabei deutlich, wie Kommunikationssysteme funktionieren und wie sich Neuigkeiten auch durch Medien, die heute vergessen sind, ausbreiten können.
Ein begriffliches Problem
Überwachung eines Dokuments
Ein Kommunikationsnetzwerk
Ideologische Gefahr?
Höfische Politik
Verbrechen und Strafe
Eine fehlende Dimension
Der breitere Kontext
Dichtung und Politik
Mündliche Kommunikation
Chansonniers
Rezeption
Eine Diagnose
Öffentliche Meinung
Anhang I: Die von den Quatorze verbreiteten Lieder und Gedichte
Anhang II: Textvarianten von »Qu’une batarde de catin«
Anhang III: Die Dichtung und der Sturz Maurepas'
Anhang IV: Die Spur der Quatorze
Literatur
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
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