Julia Ebner wurde als Österreicherin des Jahres 2024 in der Kategorie »Erfolg« ausgezeichnet.
Das Medium Die Presse kürte zum 21. Mal in diesem Jahr Frauen und Männer, »die in ihrem Bereich Außergewöhnliches leisten«. Der Preis wird in sechs Kategorien verliehen. Unter jeweils fünf Nominierten durften die Leser:innen abstimmen und drei Finalisten ermitteln. Eine Fachjury entschied schließlich über die Siegerinnen.
Zu Julia Ebner heißt es: »Was bringt Menschen dazu, einen Terroranschlag zu begehen? Und: Welche Politiker sind zu einem Genozid fähig? Diese Fragen treiben die gebürtige Wienerin Julia Ebner um. In den vergangenen zehn Jahren hat sie viele Antworten darauf gefunden. Doch weil sich das Radikalisierungskarussell – die Strategien und Mobilisierungstechniken extremistischer Gruppen – befeuert von neuen digitalen Möglichkeiten beständig weiterdreht, heißt es am Ball bleiben. Das tut Julia Ebner, am Londoner Institute for Strategic Dialogue und am von ihr geleiteten Violent-Extremism-Lab an der University of Oxford – und zwar so erfolgreich, dass Regierungen, Geheimdienste und Tech-Unternehmen auf sie hören ... Um besser zu verstehen, wie Radikalisierung passiert, macht sich Ebner mitunter Fake-Identitäten zunutze. Ihr ist es gelungen, verschiedene extremistische Gruppen wie die rechtsextremen Identitären oder die islamistischen Hizb ut-Tahrir zu infiltrieren. Die Ergebnisse ihrer Undercover-Recherchen können in ihren Sachbüchern Wut (2018), Radikalisierungsmaschinen (2019) und Massenradikalisierung (2023) nachgelesen werden.«
Ebner selbst erklärt in ihrer Dankesrede: »Ich will die Menschen, die für radikale Ideen anfällig sind, also die menschliche Dimension, besser verstehen ... Wir haben es mit globalen Krisenherden, Konflikten und Kriegen zu tun, mit wachsenden Radikalisierungsraten, der Verbreitung von Verschwörungsmythen und einem Erstarken der globalen Rechten.«
Die Verleihung fand am 23. Oktober 2024 in Wien statt.