Die Philosophie-Professorin und Autorin wird für ihre Studien mit hoher sozialer und politischer Relevanz mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2025 ausgezeichnet. Besonders ihr Werk Wir werden nicht unterwürfig geboren. Wie das Patriarchat das Leben von Frauen bestimmt wird als wichtiger Beitrag hervorgehoben.
In der Jury-Begründung heißt es: »Was bedeutet es, frei zu sein, frei zu entscheiden und zu handeln? Wann und warum nehmen sich Menschen die Freiheit, auf Freiheit zu verzichten? Und welche Rolle spielt dabei die Unterscheidung von Mann und Frau? Manon Garcia wirft diese fundamentalen Fragen aus Perspektive der praktischen Philosophie auf neue Weise auf. Bereits in ihrer Dissertation legte sie eines der wichtigsten Bücher zur Philosophie Simone de Beauvoirs vor und entfaltete darin eine originelle feministische Perspektive: Die Unterwerfung der Frau wird nicht nur als das von außen kommende Verhindern von Emanzipation aufgefasst, sondern auch als eine selbstbestimmte Entscheidung, ob aus Gewohnheit oder sogar Lust. Zudem beschäftigt sich Garcia mit der Frage der Zustimmung und der Einvernehmlichkeit im Kontext sexueller Handlungen. Sie untermauert empirisch, dass Vergewaltigungen normaler sind, als es die öffentlichen Debatten darüber wahrhaben wollen. Wie kann das sein, und was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Manon Garcias philosophische Studien sind damit auch von hoher sozialer und politischer Relevanz«.
Der nach dem Astrophysiker Heinz Maier-Leibnitz benannte Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist mit 200.000 Euro dotiert. Das Geld können die 10 Preisträger:innen über die nächsten drei Jahre für weitere Forschungsarbeiten verwenden.
Die Preisverleihung findet am 3. Juni 2025 in Berlin statt.