Zum 95. Geburtstag von Jürgen Habermas
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Der Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas wird am 18. Juni 95 Jahre alt. Als einer der prominentesten Anhänger der Frankfurter Schule zählt er zu den weltweit bedeutendsten Denkern der Gegenwart. Er befasst sich mit den Fächern Philosophie, Geschichte, Psychologie, Deutsche Literatur und Ökonomie, lehrte unter anderem an den Universitäten Heidelberg, Frankfurt am Main und an der University of California in Berkeley und war viele Jahre Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt. Im Jahr 1973 erschien sein Werk Erkenntnis und Interesse als erster Band der suhrkamp taschenbuch wissenschaft Reihe, die seither Klassiker der Theorie mit innovativen Publikationen verschiedener Wissenschaftsbereiche verbindet.
Für seine wissenschaftlichen Arbeiten und Abhandlungen erhielt Habermas zahlreiche Auszeichnungen und Preise, unter anderem den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels im Jahr 2001. 2019 legt Habermas einen Doppelband vor: In Auch eine Geschichte der Philosophie zeichnet er die sukzessive Säkularisierung der Philosophie und die zeitgenössischen Transformationen in Wissenschaft, Recht, Politik und Gesellschaft nach.
Im Herbst diesen Jahres erscheint der Band »Es musste etwas besser werden …«. In Gesprächen mit Stefan Müller-Doohm und Roman Yos erzählt Habermas von dem Entstehungsprozess seines Werks, prägenden kollegialen Begegnungen und von den Umständen, unter denen sein philosophisches Denken sich entwickelte.
Der perfekte Einstieg in den Habermas-Kosmos
Im Rückblick auf zahlreiche Stationen seines Denkwegs spricht Habermas unter anderem über seine generationsspezifische Ausgangssituation, über Schlüsselerlebnisse mit seinen akademischen Lehrern, über zeitgeschichtliche Tendenzen und politische Überzeugungen sowie die eigenen wissenschaftlichen Arbeiten und deren Rezeption. An sein jüngstes Großwerk Auch eine Geschichte der Philosophie anschließend, werden außerdem zentrale Begriffe und argumentative Strategien aus dem Habermas-Kosmos aufgerufen und kritisch verhandelt.
Und immer wieder wird deutlich, worum es diesem Philosophen im Grundsatz geht: um »die Begründung des Quäntchens Vernunftvertrauen und der Pflicht zum Gebrauch unserer Vernunft«.