Von der Biopolitik zur Psychomacht
In Die Logik der Sorge beschrieb Bernard Stiegler den epochalen Wandel des Erziehungssystems: Werte und Wissen werden nicht länger von einer Generation zur nächsten, sondern von den Medien vermittelt. Diese bringen jedoch keine mündigen Bürger hervor, sondern Konsumenten, die die Fähigkeit verlieren, Verantwortung zu übernehmen. Der Diagnose folgt nun die Auseinandersetzung mit Foucaults Konzept der Biopolitik. Nur wenn es uns gelingt, so folgert Stiegler, Bildung neu zu denken,...
In Die Logik der Sorge beschrieb Bernard Stiegler den epochalen Wandel des Erziehungssystems: Werte und Wissen werden nicht länger von einer Generation zur nächsten, sondern von den Medien vermittelt. Diese bringen jedoch keine mündigen Bürger hervor, sondern Konsumenten, die die Fähigkeit verlieren, Verantwortung zu übernehmen. Der Diagnose folgt nun die Auseinandersetzung mit Foucaults Konzept der Biopolitik. Nur wenn es uns gelingt, so folgert Stiegler, Bildung neu zu denken, wahren wir die Chance, daß die »Programmindustrien« wegen ihrer verheerenden psychischen Folgen eines Tages genauso geächtet werden wie heute z. B. die Tabakkonzerne.
Philosophie als Unterricht
Die Sorge erkennen und tragen
Episteme und Disziplin
Die Heuristik der Entlarvens, die »Rhetorik des Nur« und die pharmakologische Herausforderung
Biomacht, Psychomacht und Grammatisierung
Von der Produktion zur Konsumtion
Die andere Disziplin – Die Schriftmacht und die Schrift des Wissens
Vom Staat zum Markt
Epimeleia und pharmakon
Psychomacht, Grammatisierung und Christentum
Disziplinen und Pharmakologien des Wissens
Disziplinen und Wissensgebiete
Die Pharmakologie des Archivs
Die Archäologie der Konflikte
Individuation durch den Brief
Die oikonomia der Objekte der Aufmerksamkeit
Das aufmerksame Leben sorgender Wesen
Die oikonomia der Dispositive
Wie der Kapitalismus die Dispositive vergiftet
Intervenieren und profanieren: Die Sorgsamen und jene, die sich angesichts des »Unregierbaren« um nichts scheren
Die Idealisierung des Souveräns
Vom 20. Jahrhundert in die Gegenwart – Wenn uns die Zeit bleibt
Die Bevölkerung als noetisches Potential
Noopolitik, Kulturindustrien und die »junge Generation«
Die Sorge und die Scham, ein Mensch zu sein
Nicht-inhumane Gesellschaften, die Haltung des »Was kümmert es mich« und das inhumane Wesen (l’êtreinhumain)
Die Zeit der Verantwortung und die Unendlichkeit der Generationenfolge
Die Pharmakologie der Entwicklung als Grundlage der Industriepolitik
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Personen für Von der Biopolitik zur Psychomacht
Bernard Stiegler
Bernard Stiegler, geboren 1952, gestorben im August 2020, war Leiter der Abteilung »Kulturelle Entwicklung« im Centre Georges Pompidou. Zuvor wissenschaftlicher Leiter am Collège international de philosophie, Professor an der Technischen Universität von Compiègne (UTC) in Paris und am Nationalen Institut für Audiovisuelles INA, Direktor des IRCAM (Institut für Akustik- und Musikforschung). Begründer der Ars-Industrialis-Konferenzen, die sich mit dem Einfluss neuer Technologien auf die Gesellschaft beschäftigen. Stiegler hat öffentlich bekanntgegeben, daß er von 1978 bis 1983 wegen bewaffneten Raubüberfalls im Gefängnis saß.
Bernard Stiegler, geboren 1952, gestorben im August 2020, war Leiter der Abteilung »Kulturelle Entwicklung« im Centre Georges...
Susanne Baghestani
Susanne Baghestani, geboren in Teheran, übersetzt Texte aus dem Persischen und dem Französischen ins Deutsche. Sie lebt heute in Frankfurt am Main.
Susanne Baghestani, geboren in Teheran, übersetzt Texte aus dem Persischen und dem Französischen ins Deutsche. Sie lebt heute in...

