Hinter der Gender-Debatte steht die Überzeugung: In der Moderne inszeniert sich der Mann als rationales Alphatier, die Frau gilt als seine andere: als emotional und minderwertig. Diesen Mythos dekonstruiert Christoph Kucklick mit einem systemtheoretischen close reading kanonischer Texte zum Geschlechterverhältnis aus der Zeit um 1800. Er bringt eine ganz andere Redeordnung ans Licht: die negative Andrologie, in der der Mann als abschreckendes Produkt der Modernisierung...
Hinter der Gender-Debatte steht die Überzeugung: In der Moderne inszeniert sich der Mann als rationales Alphatier, die Frau gilt als seine andere: als emotional und minderwertig. Diesen Mythos dekonstruiert Christoph Kucklick mit einem systemtheoretischen close reading kanonischer Texte zum Geschlechterverhältnis aus der Zeit um 1800. Er bringt eine ganz andere Redeordnung ans Licht: die negative Andrologie, in der der Mann als abschreckendes Produkt der Modernisierung erscheint: als gewalttätig, unmoralisch und triebgesteuert. Sogar Fichtes Deduktion der Ehe – bislang gelesen als Manifest des Machismo – kann so neu verstanden werden: als Anleitung zur Zivilisierung der »bösen Männer«.
Männlichkeit und Moderne
Macht, Männlichkeit und Differenzierung
Die Natur der Männlichkeit
Adams Vergewaltigung oder die universale Tyrannei der Männer
Ganz vir: Heroen und Fühlmänner
Traditionsbruch (vorgestern)
Pazifizierung (gestern)
Kybernetische Anthropologie oder das Drama der Selbstreferenz
Ein im leeren Raume schwebender Riss
Das Brechen des Zirkels
Die große menschenleere Wüste
Natur, zweifach
Muskularisch, spermatisch, heroisch, sensitiv
Jünglingsembryonen und Herz-Eunuchen
Zwischen Trieb und Gewalt: oberherrlich
Der brutale, genusssuchende Sinn des Mannes
Selbst/Beherrschung
Die Männlichkeit der Gesellschaft
Der Egoismus der Sinnlichkeit und die Splitter der Vernunft
Differenzierung, Männlichkeit, Dekonstruktion
Von einem Oben und Unten
Adam Smiths lachender Handwerker oder die Vernunft des Mannes
Invisible hand, invisible man
Das Band der Liebe kettet sie nicht
Fabrikware, Charakterleihgabe, Hartherz: Männeraustrocknung
Maschine, Formular, Tabelle: Männerauslöschung
Un/Freiheit oder der Arbeiter im großen Bau
Die Gesellschaft der Männlichkeit
Typen der Unmoral: die lebendig todten Opfer
Trinken als Ehe oder das Problem männlicher Soziabilität
Männer, Frauen, funktionale Differenzierung: Geschlecht als Supercodierung von Interaktion und Gesellschaft
Korrekturen
Konjugale Kybernetik und demoralisierter Patriarchalismus: Fichtes »Deduktion der Ehe«
Das Recht der ledigen Frauen
Macht und Ohnmacht in der Ehe
Böse Männlichkeit
Liebe als Unterwerfung
Rückkopplungen und Fixierungen
Visionen und Sichtungen
Ihr Auge hört alle Worte: die Frau als absolute Leserin
Wachstum unter ihren Augen
Die Hochzeit mit der eigenen Hand
Die Wuth der männlichen Zeugungsglieder
Näherungen
Penile Sondierungen
Keuschheit, Staat und Mutterinstinkte: die Sittlichkeitsbewegung um 190
Schluss: Genderphantasien
Literatur
Primärliteratur
Sekundärliteratur
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