Epochenschwellen und Epochenstrukturen im Diskurs der Literatur- und Sprachhistorie

Herausgegeben von Hans Ulrich Gumbrecht und Ursula Link-Heer
Epochenschwellen und Epochenstrukturen im Diskurs der Literatur- und Sprachhistorie
Herausgegeben von Hans Ulrich Gumbrecht und Ursula Link-Heer

Die in diesem Band diskutierten zentralen Themen sind: die Funktion von Periodisierung im Kontext des sozialen Wissens; die Innovationschancen, welche sich für die Geschichtswissenschaft aus ihrem Selbstreflexivwerden in einer »Geschichte des historischen Bewußtseins« ergeben; die Besonderheit von Forschungs- und Darstellungsaufgaben der Literatur- und Sprachhistorie. Mit dem Versuch, die pragmatisch sinnvollen Grenzen historiographischer Epochenkonstitution auszumachen, greift diese...

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Die in diesem Band diskutierten zentralen Themen sind: die Funktion von Periodisierung im Kontext des sozialen Wissens; die Innovationschancen, welche sich für die Geschichtswissenschaft aus ihrem Selbstreflexivwerden in einer »Geschichte des historischen Bewußtseins« ergeben; die Besonderheit von Forschungs- und Darstellungsaufgaben der Literatur- und Sprachhistorie. Mit dem Versuch, die pragmatisch sinnvollen Grenzen historiographischer Epochenkonstitution auszumachen, greift diese Thematik auf ein auch politisch brisantes Diskussionsfeld über: sie führt vor die Frage, ob wir unsere Gegenwart als »Posthistoire« erfahren müssen, ob für Kulturen außerhalb der europäisch-nordamerikanischen Sphären Identitätskonstitution im Prozeß einer »Weltgeschichte« notwendig und förderlich sei.

Anstelle von Antworten mit universalem Problemlösungsanspruch bietet der Band eine Pluralität der Perspektiven, unter denen der skizzierte Problembereich Gestalt gewinnt: Diskulturalität der gesellschaftlichen und politischen Situationen, auf die solche Fragen treffen (die hier vertretenen Autoren kommen aus Brasilien, Frankreich, Jugoslawien, Kanada, Österreich, den USA und Westdeutschland); Komplementarität der Disziplinen, die sich um erste Klärungen bemühen (neben den philologischen Fächern: Germanistik, Romanistik, Slawistik und Anglistik, auch die Soziologie, die Geisteswissenschaft, die Archäologie); schließlich Konfrontation von Theorie, deren jeweilige Applikationsfelder noch längst nicht abgesteckt sind (unter ihnen Systemtheorie, Diskursanalyse, Kulturtypologie).

"Das Problem der Epochenbildung und die Evolutions­theorie
Posthistoire Now
Soziologische Aspekte des Fortschrittsglaubens
Giorgio Vasari oder der Übergang von einer Biographien-Sammlung zur Geschichte einer Epoche
Verselbständigung von Zeit und Strukturwandel von Geschichten. Zum Zusammenhang zwischen temporalem Paradigmawechsel und Literaturgeschichte
Geschichte, Theater und das Problem der » Sitten« im 18. Jahrhundert
Diderot auf der Suche nach einem Diskurs über den Menschen
Umbruchbewußtsein und regressive Schreibweise in der französischen Revolutionshistoriographie des 19. Jahrhunderts
Zum Übergang von der Moderne zur Avantgarde. Am Material der slawischen Literaturen
Das anthropologische Paradigma der Affektenlehre und seine Krise im klassischen Drama Spaniens und Frankreichs. Zur funktionsgeschichtlichen Bestimmung einer Epoche
Gattungsmischung - Gattungskombination - Gattungsnivellie­rung. Überlegungen zum Gebrauch des literarhistorischen Epochenbegriffs ""Barock""
Was heißt ""Es hat sich nichts geändert"" ? Ein Reproduktions­ modell literarischer Evolution mit Blick auf Geibel Systemtheorie und Literaturgeschichte.
Mit Anmerkungen zum deutschen Realismus im 19. Jahrhundert
Präsuppositionen kulturellen Schaffens. Studien zu einer Verarbeitungsgeschichte der englischen Literatur im 19. Jahrhundert
Text und Gedächtnis
Literarische Dynamik und Mechanismen der Stabilisierung in der sowjetischen Kultursemiotik
Was leisten (literarische) Epochenbegriffe?
Forderungen und Folgerungen
Wie kann man eine Geschichte der (Minderheiten-)Sprachen schreiben?
Überlegungen zu >Decadence< und >Renaissance< des Okzitanischen und des Katalanischen
Wissenschaftshistoriographie und soziologische Theorie.
F. A. Wolf und die Entstehung der modernen Philologie und Sprachwissenschaft
Die orale Dichtung. Raum, Zeit, Periodisierungsproblem
Volkskultur und Gelehrtenkultur
Überprüfung einer Zweiteilung und einer Periodisierung
Die zwei Epochen der Chansons de geste
Eine Straße durch die Zeit. Die mittelalterlichen Pilgerwege nach Santiago de Compostela
Die Akklimatisierung des Sinnhorizonts der Romantik in Brasilien
Unsere Vendce. Der Mythos von der Französischen Revolu­tion und die Konstitution nationalkultureller Identität in Brasilien ( 1 8 9 7- 1 902)
Die Wiederkehr des Verdrängten. Zur Wahrnehmung und Verarbeitung oraler Literatur in kulturellen Umbruchperioden.
Das Paradigma des frankophonen Westafrika
Die Entdeckung der Vergangenheit. Innovation und Restauration in der ägyptischen Literaturgeschichte"
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
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VLB-TIX
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Produktsicherheit

Personen für Epochenschwellen und Epochenstrukturen im Diskurs der Literatur- und Sprachhistorie

Hans Ulrich Gumbrecht, geboren 1948, ist emeritierter Albert Guérard Professor in Literaturean der Stanford University, Distinguished Professor of Romance Literatures an der Hebrew University, Jerusalem, und Distinguished Professor Emeritus an der Universität Bonn. Er ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und erhielt für sein Werk zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Kulturpreis der Stadt Würzburg.
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