Der Widerruf

Über Deutsche und Juden
Der Widerruf
Über Deutsche und Juden

»Es ist, wie so oft bei Hans Mayer, abermals ein Werk der großen Konfession geworden. Die Außenseiter, die Repräsentanten und die Märtyrer, die Widergesetzlichen und die Leidenden, die Inkommensurablen und doch den Zeittypus so beispielhaft Aufschließenden, sie sind sein Thema. Und wo könnte dieser grandiose Literaturkenner mit mehr Herzblut dem (kultur-)historischen Gang der nationalen Dinge folgen als in der Frage nach dem Verhältnis von Deutschen und Juden?

›Ich bin ein deutscher...

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»Es ist, wie so oft bei Hans Mayer, abermals ein Werk der großen Konfession geworden. Die Außenseiter, die Repräsentanten und die Märtyrer, die Widergesetzlichen und die Leidenden, die Inkommensurablen und doch den Zeittypus so beispielhaft Aufschließenden, sie sind sein Thema. Und wo könnte dieser grandiose Literaturkenner mit mehr Herzblut dem (kultur-)historischen Gang der nationalen Dinge folgen als in der Frage nach dem Verhältnis von Deutschen und Juden?

›Ich bin ein deutscher Universitätsprofessor und ein deutscher Schriftsteller. Deutscher bin ich nicht mehr und kann es auch nie mehr sein.‹ Das schreibt ein Autor, der mit wachsendem Erschrecken ein Land erlebt, in dem Judenächtung und klammheimliche oder offene Wertschätzung des judenreinen ›Dritten Reiches‹ längst wieder an der Tagesordnung sind. In keiner Schicht des derzeitigen deutschen Bewußtseins findet Mayer noch eine ›traumatische Erinnerung an die von Deutschen begangenen Menschheitsverbrechen‹. Und er weiß nur zu genau, welch desaströse Entwicklung zu jenem ›Widerruf‹ der heute so viel debattierten ›deutsch-jüdischen Symbiose‹ geführt hat. Der 30. Januar 1933, jenes Ur-Datum einer, wie Mayer sagt, ›gleichsam universalen Gegenaufklärung‹, hat endgültig alles zunichte gemacht, was an Toleranzversprechen, an Assimilationsentwürfen, an realen Gleichberechtigungshoffnungen jemals im Bewußtsein von Deutschen und Juden existiert hat.

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Personen für Der Widerruf

Der Wissenschaftler, Kulturkritiker und Schriftsteller wurde am 19. März 1907 in Köln geboren. Er studierte Jura, Geschichte und Philosophie in Köln, Bonn und Berlin. Als Jude verfolgt, war er von 1933 bis 1945 in der Emigration in Frankreich und in der Schweiz. Von 1948 bis 1963 lehrte er Geschichte der Nationalliteraturen an der Universität Leipzig. Zwischen 1965 und 1973 war er Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der Technischen Universität Hannover. Danach lebte er als Honorarprofessor in Tübingen.

1935, im Exil, begann er mit den Vorarbeiten für sein großes Werk über Georg Büchner; ohne Zuspruch von Carl J. Burckhardt wäre das Opus magnum nicht beendet worden. 1972 erschien eine Neuausgabe im Suhrkamp Verlag. 40 Titel von ihm sind seitdem in »seinem« Verlag...

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