Globale Eliten, lokale Autoritäten

Bildung und Wissenschaft unter dem Regime von PISA, McKinsey & Co.
Globale Eliten, lokale Autoritäten
Bildung und Wissenschaft unter dem Regime von PISA, McKinsey & Co.

Ob es um Lehrpläne für Gymnasien geht oder um die Privatisierung öffentlicher Leistungen: Überall auf der Welt sind lokale Autoritäten wie Kommunalpolitiker oder Lehrer mit standardisierten, angeblich wissenschaftlichen Rezepten konfrontiert. Vorgegeben werden sie von einer globalen Beraterelite. Mit den Problemen, die entstehen, wenn auf dem Land die Müllabfuhr privatisiert oder generell Bildung auf die Bereitstellung von Humankapital reduziert wird, müssen die Verantwortlichen jedoch...

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Ob es um Lehrpläne für Gymnasien geht oder um die Privatisierung öffentlicher Leistungen: Überall auf der Welt sind lokale Autoritäten wie Kommunalpolitiker oder Lehrer mit standardisierten, angeblich wissenschaftlichen Rezepten konfrontiert. Vorgegeben werden sie von einer globalen Beraterelite. Mit den Problemen, die entstehen, wenn auf dem Land die Müllabfuhr privatisiert oder generell Bildung auf die Bereitstellung von Humankapital reduziert wird, müssen die Verantwortlichen jedoch alleine zurechtkommen. Richard Münch, einer der international renommiertesten deutschen Soziologen, untersucht die Mechanismen hinter der globalen Standardisierung lokaler Lebenswelten.

Vorwort
Einleitung: Bildung und Wissenschaft zwischen Weltkultur und nationalen Entwicklungspfaden
I. PISA, Bologna & Co.: Bildung unter dem Regime der Humankapital-Produktion
1. PISA und Bologna als Teil und treibende Kräfte der Transformation von Bildung
2. Erzwungener Bildungswandel: verwertbaren Grundkompetenzen statt Fachwissen
3. Die Transformation der Legitimations- und Erwartungsstrukturen
4. Fatale Allianzen: Hybride zwischen Weltkultur und nationalen Entwicklungspfaden
5. Die Transformation der Governance-Strukturen
6. Die Transformation der Sozialisationsstrukturen
Schlussbemerkungen
II. McKinsey, BCG & Co.: Wissenschaft unter dem Regime des akademischen Kapitalismus
1. Warum die deutsche Universität den Anschluss an die internationale Entwicklung verloren hat
2. Universitäten als Unternehmen
3. Das Prinzipal-Agent-Modell der Hochschul-Governance
4. Die Rhetorik der Funktionalität als Instrument der Legitimation von Verdrängungsprozessen
5. Der Kampf um Positionen im akademischen Feld
6. Akademischer Kapitalismus: Die zirkulare Akkumulation von monetärem und symbolischem Kapital durch Universitäten
7. Die Kulturwissenschaften im Sog des akademischen Kapitalismus
8. Verdrängungseffekte, Konzentrationsprozesse und die Schließung der Wissensevolution
Schlussbemerkungen
Schlussbetrachtung
Anhang
1. Statistische Analysen zu PISA
2. Statistische Analysen zur Allokation von Reputation und Forschungsgeldern an Forschungseinrichtungen
Literatur
Nachweise
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
VLB-TIX
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Globale Eliten, lokale Autoritäten

Richard Münch, geboren 1945, lehrt Soziologie an der Universität Bamberg. Zuletzt erschien in der edition suhrkamp Die akademische Elite (es 2510), Münchs vieldiskutierte Studie zur Hochschulreform.

Richard Münch, geboren 1945, lehrt Soziologie an der Universität Bamberg. Zuletzt erschien in der edition suhrkamp Die akademische Elite...


STIMMEN

»In welchem Umfang ein akademischer Betrieb strukturell denselben spekulativen Charakter entwickelt wie die entfesselte Finanzwirtschaft, der er nachgebildet ist, geht aus der Studie hervor. Die Errungenschaften stellen sich, so Münch, keineswegs nur als gesteigerte Effizienz dar. Vielmehr gehören dazu auch höchst imaginäre Dinge wie Quasi- oder Pseudomärkte, also ein erfundener Bedarf für erfundene Abnehmer.«
Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung
»Die Menschen in Deutschland entwickeln derzeit für den Bereich der Wirtschaft ein starkes Bewusstsein dafür, dass eigenständige und lokal kolorierte Unternehmen in kommunaler Hand ein unverzichtbares Korrektiv zu dem global enthemmten Kapital sind. Es wäre mehr als zu wünschen, wenn solche Überlegungen auch dem Bildungssektor gewidmet würden. Dafür hat Münch einen sehr wichtigen Impuls gesetzt.«
Forum neue Länder (3/2009)
»In welchem Umfang ein akademischer Betrieb strukturell denselben spekulativen Charakter entwickelt wie die entfesselte Finanzwirtschaft, der er nachgebildet ist, geht aus der Studie hervor. Die Errungenschaften stellen sich, so Münch, keineswegs nur als gesteigerte Effizienz dar. Vielmehr gehören dazu auch höchst imaginäre Dinge wie Quasi- oder Pseudomärkte, also ein erfundener Bedarf für erfundene Abnehmer.«
Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung
»Die Menschen in Deutschland entwickeln derzeit für den Bereich der Wirtschaft ein starkes Bewusstsein dafür, dass eigenständige und lokal kolorierte Unternehmen in kommunaler Hand ein unverzichtbares Korrektiv zu dem global enthemmten Kapital sind. Es wäre mehr als zu wünschen, wenn solche Überlegungen auch dem Bildungssektor gewidmet würden. Dafür hat Münch einen sehr wichtigen Impuls gesetzt.«
Forum neue Länder (3/2009)

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