Zandschower Klinken

Roman
Zandschower Klinken
Roman

Bengt Claasen sitzt im Auto, sein ganzes Hab und Gut im Kofferraum. Vor sich, auf dem Armaturenbrett, liegt das Halsband seiner verstorbenen Hündin. Dort, wo es herunterfällt, will er anhalten und ein neues Leben beginnen. Er fährt so langsam und vorsichtig, wie es nur geht, und landet schließlich in Zandschow – einem Nest im äußersten Norden mit einem Feuerlöschteich im Zentrum. Schnell stellt er fest: Die Bewohner des Orts rund um »Getränke-Wolf« folgen einem strengen Wochenplan,...

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Bengt Claasen sitzt im Auto, sein ganzes Hab und Gut im Kofferraum. Vor sich, auf dem Armaturenbrett, liegt das Halsband seiner verstorbenen Hündin. Dort, wo es herunterfällt, will er anhalten und ein neues Leben beginnen. Er fährt so langsam und vorsichtig, wie es nur geht, und landet schließlich in Zandschow – einem Nest im äußersten Norden mit einem Feuerlöschteich im Zentrum. Schnell stellt er fest: Die Bewohner des Orts rund um »Getränke-Wolf« folgen einem strengen Wochenplan, donnerstags werden zum Beispiel zwanzig Plastikschwäne auf dem Teich ausgesetzt, und sie feiern an ihrer »Lagune« Festspiele unter künstlichen Palmen. Überhaupt: Mit den prekären Verhältnissen mitten in der Pampa finden sich die Menschen hier nicht mehr ab. Ihr Zandschow ist Sansibar, hier kann man arm sein, aber trotzdem paradiesisch leben, in viel Verrücktheit.

Mit unbändiger Fantasie und viel Witz erzählt Thomas Kunst in Zandschower Klinken von einer solidarischen Gemeinschaft, die sich am eigenen Schopf aus der Misere zieht – trotzig und stur, frei und eigensinnig. Er entwirft eine Utopie in unserer globalisierten Gegenwart und findet für sie eine Sprache von bezwingender Musikalität.

Deutscher Buchpreis 2021 (Shortlist)
Niederösterreich Literaturpreis 2018
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ZITATE

»Wir fahren jetzt los. Wir halten nicht mehr an. Wir sind uns einig. Wir übertreiben es mit der Geschwindigkeit nicht. Wir sind ausgeschlafen. Wir sind nicht ganz bei Trost. Wir haben die Vorwahl der Gewächshäuser im Kopf. Wir haben unser ganzes Hab und Gut im Kofferraum.«
»Wir fahren jetzt los. Wir halten nicht mehr an. Wir sind uns einig. Wir übertreiben es mit der Geschwindigkeit nicht. Wir sind ausgeschlafen. Wir sind nicht ganz bei Trost. Wir haben die Vorwahl der Gewächshäuser im Kopf. Wir haben unser ganzes Hab und Gut im Kofferraum.«

Personen für Zandschower Klinken

Thomas Kunst, geboren 1965 in Stralsund, lebt und arbeitet in Leipzig. Er veröffentlicht Gedichte und Romane sowie Hörbücher, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Lyrikpreis Meran 2014. Für einen Auszug aus Zandschower Klinken erhielt er den Niederösterreich Literaturpreis 2018.

Thomas Kunst, geboren 1965 in Stralsund, lebt und arbeitet in Leipzig. Er veröffentlicht Gedichte und Romane sowie Hörbücher, für die er mehrfach...


STIMMEN

»Wer von der Fülle nicht erschlagen wird und sich auf das nicht-lineare Erzählen einlässt, der wird sich freuen – über die immer neuen Entdeckungen, die dieses Kunst-Werk Seite für Seite bereithält.«
ZEIT ONLINE
»In einer von Klartext, Emphase und Appellen dominierten Gegenwartsliteratur ist ein derart verrätselter, verspielter, atmosphärischer Roman ... eine willkommene Anomalie.«
Oliver Jungen, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Kunst macht Montage, arbeitet am Sprachmaterial, greift Phrasen auf und setzt sie in neue Kontexte, dreht sie durch ein erzählerisches Kaleidoskop, das mit jeder Umdrehung neues Material ansetzt.«
Roman Lach, DIE ZEIT
»Wer von der Fülle nicht erschlagen wird und sich auf das nicht-lineare Erzählen einlässt, der wird sich freuen – über die immer neuen Entdeckungen, die dieses Kunst-Werk Seite für Seite bereithält.«
ZEIT ONLINE
»In einer von Klartext, Emphase und Appellen dominierten Gegenwartsliteratur ist ein derart verrätselter, verspielter, atmosphärischer Roman ... eine willkommene Anomalie.«
Oliver Jungen, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Kunst macht Montage, arbeitet am Sprachmaterial, greift Phrasen auf und setzt sie in neue Kontexte, dreht sie durch ein erzählerisches Kaleidoskop, das mit jeder Umdrehung neues Material ansetzt.«
Roman Lach, DIE ZEIT
»... die Kraft der Sprache [hält] die Leseraugen fest. Thomas Kunst baut seine Sätze beschwörungsartig auf ... Er erzählt in Kreisen und Schleifen, eben Gesagtes zuweilen repetierend wie in einem Gesang ... Wie unvermittelt [die Wiederholungen] kommen, wie sie Erzählebenen überschreiten, als wäre dies ein Tanz, der durch mehrere Räume führt.«
Cornelia Geissler, Berliner Zeitung
»Für die prekäre Existenz seiner Akteure, für ihr Nicht-verankert-Sein in der bürgerlichen Welt und für ihr sprunghaftes Denken und Fühlen findet Thomas Kunst eine passende Sprache. Dass die Zandschower Clique fast schon nebenbei auch zum Spiegelbild unserer ›wütenden‹ Gesellschaft wird, macht diesen Roman zu einem faszinierenden – der Kalauer sei erlaubt – Kunst-Stück.«
Rainer Moritz, MDR

ENTDECKEN

Nachricht
»Er ist der ungewöhnlichste Lyriker, den ich kenne«, schreibt Monika Helfer in ihrer Jurybegründung.
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Der mit 20.000 Euro dotierte Kleist-Preis des Jahres 2023 geht an den 1965 in Stralsund geborenen Schriftsteller und Musiker Thomas Kunst.
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Thomas Kunst ist mit Zandschower Klinken für den deutschsprachigen »Roman des Jahres« nominiert.

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