Kolonien und Manschettenknöpfe

Gedichte
Kolonien und Manschettenknöpfe
Gedichte

Ein Gedichtband wie ein Streifzug durch einen Luna-Park: Wir treffen einen Wikinger an der 54. Straße, versuchen, aufblasbare Münzen durch die ihnen zugewiesenen Löcher zu quetschen, besteigen Barthelmes Ballon in der Nähe des Central Park, fliegen in einer Disziplin unserer Wahl zu den inoffiziellen Weltmeisterschaften nach Milwaukee, behalten einen Kaugummi während eines Kreditgesprächs im Mund. Alles in allem sind wir in diesen Gedichten keine Freunde von mittelmäßiger Gesellschaft. Eine...

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Ein Gedichtband wie ein Streifzug durch einen Luna-Park: Wir treffen einen Wikinger an der 54. Straße, versuchen, aufblasbare Münzen durch die ihnen zugewiesenen Löcher zu quetschen, besteigen Barthelmes Ballon in der Nähe des Central Park, fliegen in einer Disziplin unserer Wahl zu den inoffiziellen Weltmeisterschaften nach Milwaukee, behalten einen Kaugummi während eines Kreditgesprächs im Mund. Alles in allem sind wir in diesen Gedichten keine Freunde von mittelmäßiger Gesellschaft. Eine letzte Arche Noah sticht in See, mit Walen, Salamandern und Ratten, wenn nur genügend Gewässer rund um den Ararat zusammengefunden haben.

Die neuen Gedichte von Thomas Kunst verlassen den Pfad des Fernwehs und der Liebessehnsucht. Sie geben sich regional, sind aber durch und durch international: Im Toom Baumarkt sammeln sich arabische Reiter. Zwischen Carports und Gartenmöbelauflagen tobt die Schlacht von Tours und Poitiers im Jahre 732. Das Ordnungsprinzip des Sonettenkranzes soll verbinden, was sich ausschließt. Prosagedichte und jambische Elfsilber. Disziplin und Ernüchterungsrausch.

Disziplin der Idioten
Wasserkerne
Wie kamen wir nur darauf, in Malawi
Wenn wir all die Feste einer hingebungsvollen
Wir hätten früh um sieben
Wir glauben einfach nicht daran
Wir wollten ohne Hebebühne in Delitzsch-West
Die Dinge lägen anders, russischer
Geschäfte, Strand und saure Lagerzonen
Anhaltinische Delphine
Rhenania
Von allen Seiten in sein Zimmer gehen
Wir geben alles, Schmuck und Raubkopien
Der Horizont am Schädel eines Pferdes, Pontoporia
Den schönen Frauen im Flachwasser
Arcadia 5000
Milwaukee
Den Kaugummi hätte ich während des Bankgesprächs
Alles nur eine Sache von Sekunden
Der Umbau des Bades
Ich war mir sicher, dass wir unter die ersten drei
Bessie wollte SS-Mann werden, im Eiscafé am Stünzer
Ich bin zu schön für euch mit allen meinen Sinnen
Der Tod läßt wieder nach, mir bleiben Arbeitstage
Barthelmes Schmetterlinge
Melanesien
Unsere Gefolgschaft kam uns so lächerlich klein
Wir hätten uns auf irgendein Tal über der Ostküste
Leipzig, den 19.06.2016
Die schönsten politischen Container stehen im Weltall
Zu Hause sind wir der Demenz näher als der Unregierbarkeit
Es läge alles in der Macht des Personals
Wer jetzt nicht stirbt, behindert Bestenlisten
Brother
Gesang der Reptilien
Leipzig, den 21.07.2016
In die Berge geschlagene Paläste, Terrassen
Völkerwanderung beschämender Regierungen
Begleitfahrzeuge, Staub in ganzen Sätzen
Leipzig, den 23.08.2016
Die Tastatur verfehlt die Wasserfront
Fingerwäsche
Konferenzen
Bei Hafis hätte jeder seine Schenke
Ich spreche in Berlin KZ-Gedichte ein
Ich bin für die Wiedererkennung von Rudimenten
Asiaten und Geschenke an den Mülltonnen
Bootsreste am Strand von Buffalo, Schwalben
Sonett in den Bergen
Von all unseren Kameraden
Unser Handwerk im Wasser der Tagesverzögerung
Die Namen der Lebewesen, die erst
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Kolonien und Manschettenknöpfe

Thomas Kunst, geboren 1965 in Stralsund, lebt und arbeitet in Leipzig. Er veröffentlicht Gedichte und Romane sowie Hörbücher, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Lyrikpreis Meran 2014. Für einen Auszug aus Zandschower Klinken erhielt er den Niederösterreich Literaturpreis 2018.

Thomas Kunst, geboren 1965 in Stralsund, lebt und arbeitet in Leipzig. Er veröffentlicht Gedichte und Romane sowie Hörbücher, für die er mehrfach...


STIMMEN

»Vor allem beeindrucken diese Gedichte ... durch ihre Widerborstigkeit und durch ihre hartnäckige Weigerung, einer schlechten Welt dennoch schöne Verse zu singen.«
Dirk Pilz, Frankfurter Rundschau
»Der Lyriker und Erzähler [Thomas Kunst] ... mikroskopiert die Welt, seziert sie und setzt ihre Teile auf ganz eigene Weise neu zusammen. So fremd wird uns das Vertraute, dass wir es erstaunt anschauen, als hätten wir es nie zuvor gesehen.«
Herbert Wiesner, DIE WELT
»Man wird in diesen Tagen wenig lesen, was die Intensität und Dichte, die bildliche Verzückung und Musik dieser Gedichte erreicht.«
Tom Schulz, Neue Zürcher Zeitung
»Vor allem beeindrucken diese Gedichte ... durch ihre Widerborstigkeit und durch ihre hartnäckige Weigerung, einer schlechten Welt dennoch schöne Verse zu singen.«
Dirk Pilz, Frankfurter Rundschau
»Der Lyriker und Erzähler [Thomas Kunst] ... mikroskopiert die Welt, seziert sie und setzt ihre Teile auf ganz eigene Weise neu zusammen. So fremd wird uns das Vertraute, dass wir es erstaunt anschauen, als hätten wir es nie zuvor gesehen.«
Herbert Wiesner, DIE WELT
»Man wird in diesen Tagen wenig lesen, was die Intensität und Dichte, die bildliche Verzückung und Musik dieser Gedichte erreicht.«
Tom Schulz, Neue Zürcher Zeitung
»Kunst weiß wie ein guter DJ die Elemente seiner Versmusik gut zu mischen und nahtlose Übergänge dort zu schaffen, wo eigentlich gar keine Verbindung zu existieren scheint. … Als Leser lässt man sich gerne davon anstecken und tanzt mit …«
Tobias Lehmkuhl, Süddeutsche Zeitung
»Jedes Gedicht ein Juwel. Jedes Gedicht eine Feier des Lebens. In jedem entdeckt man Losungsworte der Errettung, der Abwendung vom Öden, Stumpfen, Glanzlosen.«
Feridun Zaimoglu, DER SPIEGEL

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