Bhagavad Gita
Die Bhagavad Gita (Der Gesang des Erhabenen), das bedeutendste religionsphilosophische Gedicht des Hinduismus, ist Teil des umfangreichen Sanskritepos Mahabharata (entstanden zwischen dem 4. Jh. v. Chr. und dem 4. Jh. n. Chr.). Gott Vishnu steht in menschlicher Gestalt als Wagenlenker Krishna dem Helden Arjuna vor der furchtbarsten Schlacht der indischen Mythologie zur Seite. Arjuna zweifelt in einem Pflichtenkonflikt: Seiner Aufgabe als adeliger Krieger (Kshatriya) gemäß soll er einen...
Die Bhagavad Gita (Der Gesang des Erhabenen), das bedeutendste religionsphilosophische Gedicht des Hinduismus, ist Teil des umfangreichen Sanskritepos Mahabharata (entstanden zwischen dem 4. Jh. v. Chr. und dem 4. Jh. n. Chr.). Gott Vishnu steht in menschlicher Gestalt als Wagenlenker Krishna dem Helden Arjuna vor der furchtbarsten Schlacht der indischen Mythologie zur Seite. Arjuna zweifelt in einem Pflichtenkonflikt: Seiner Aufgabe als adeliger Krieger (Kshatriya) gemäß soll er einen »gerechten Krieg« führen, um Recht und Ordnung in der Gesellschaft wiederherzustellen; auf der Gegenseite sind aber zahlreiche Verwandte und Lehrer angetreten, die er zu schützen hat. Krishna zeigt ihm, daß der Rückzug aus der Welt keine reife spirituelle Lösung ist, und belehrt ihn über die Ordnungen der Welt, des Geistes und das menschliche Leben. Das Handeln ohne ich-hafte Absichten und die vollkommene Hingabe an Gott führen auf der Basis von Erkenntnis zur Befreiung aus dem Leiden.
Unter dem Begriff ›Yoga‹ wird auf vielfältige Weise sichtbar gemacht, worauf es bei einem spirituell verantworteten Leben ankommt, das sich nicht aus den Konflikten der Welt verabschiedet. Der Mensch im Widerspruch zu sich selbst, zur Gesellschaft, zu der Weltordnung überhaupt, das ist die Situation, in der die Gita, zunächst von ganz weltlichen Erwägungen ausgehend, den Blick auf metaphysische Zusammenhänge richtet und dabei immer wieder zurückkommt auf die Frage nach dem rechten Handeln im alltäglichen Leben.
In der Bewältigung einer existentiellen Erfahrung und in der Verbindung von Tradition und Modernität liegt der Hauptgrund für den unvergleichlichen und anhaltenden Erfolg der Bhagavad Gita, in der sich bereits der Einfluß des Buddhismus zeigt (»Man muß sich selbst durch das Selbst emporheben …Wer sich selbst durch das Selbst überwunden hat, ist zu seinem eigenen Freund geworden«).
* Kapitel 1: Arjunas Verzweiflung – Arjuna Vishāda Yoga
* Kapitel 2: Yoga der Erkenntnis – Sāmkhya Yoga
* Kapitel 3: Yoga des Handelns – Karma Yoga
* Kapitel 4: Yoga der Weisheit – Jnāna Yoga
* Kapitel 5: Yoga der Entsagung im Handeln – Karma Samnyāsa Yoga
* Kapitel 6: Yoga der Versenkung – Dhyāna Yoga
* Kapitel 7: Yoga der Erkenntnis und des unterscheidenden Wissens – Jnāna-Vijnāna Yoga
* Kapitel 8: Yoga des unzerstörbaren Brahman – Akshara Brahma Yoga
* Kapitel 9: Yoga der königlichen Weisheit und des königlichen Geheimnisses – Rāja Vidyā Rāja Guhya Yoga
* Kapitel 10: Yoga der Entfaltung – Vibhūti Yoga
* Kapitel 11: Yoga der Schau der kosmischen Gestalt – Vishvarūpa Darshana Yoga
* Kapitel 12: Yoga der liebenden Hingabe – Bhakti Yoga
* Kapitel 13: Yoga der Unterscheidung von Feld und Feldkenner – Kshetra-Kshetrajna Vibhāga Yoga
* Kapitel 14: Yoga der Unterscheidung der drei Grundeigenschaften – Gunatraya Vibhāga Yoga
* Kapitel 15: Yoga des Höchsten Göttlichen Geistes – Purushottama Yoga
* Kapitel 16: Yoga der Unterscheidung zwischen göttlicher und widergöttlicher Existenz – Daivāsura Sampad Vibhāga Yoga
* Kapitel 17: Yoga der Unterscheidung von drei Arten des Glaubens – Shraddhātraya Vibhāga Yoga
* Kapitel 18: Yoga der Befreiung durch Weltentsagung – Samnyāsa Yoga
**Kommentar**
* Die Bedeutung der Bhagavad Gı̄tā
* Kontext, Einteilung und Datierung
* Geschichtlicher Hintergrund
* Das Verhältnis zu anderen indischen Philosophien bzw. religiösen Traditionen
* Die Kategorienlehre des Sāmkhya
* Buddhismus
* Vedānta
* Grundstrukturen des Inhalts
* Die widersprüchliche Komplexität der Lebensphilosophie
* Die Figur Krishnas
* Die Argumente für den gerechten Krieg
* Zentrale Einzelkonzepte
* Karman
* ›Bewußtsein‹
* Bhakti
* Zur Wirkungsgeschichte
* Indien
* Shankara
* Rāmānuja
* Bhāskara
* Abhinavagupta
* Madhva
* Vom indischen ›Mittelalter‹ bis zur Neuzeit
* Die Theosophen
* Bal Gangadhar Tilak
* Sri Aurobindo Ghose
* Mohandas Karamchand (Mahatma) Gandhi
* Europa
* Die erste Übersetzung von Charles Wilkins
* Johann Gottfried Herder und die Frühromantik
* Friedrich Schlegels verklärtes Indienbild
* August Wilhelm Schlegel und der Anfang der Indologie
* Wilhelm von Humboldt
* Aufbrüche zu Interkulturalität
* Quellenscheidung bei Richard Garbe und Rudolf Otto
* Bede Griffiths – eine mystisch-christliche Deutung
* Zur Übersetzung
* Zur Transliteration
**Stellenkommentar**
*(Kapitelweise Kommentare zu den 18 Kapiteln)*
**Glossar**
**Literaturverzeichnis (Auswahl)**
* Textausgaben der Bhagavad Gı̄tā
* Übersetzungen der Bhagavad Gı̄tā
* Studien zur Bhagavad Gı̄tā und ihrem philosophischen Umfeld
* Indische Rezeptionsgeschichte
* Klassische indische Kommentare
* Shankara
* Shankaras Bhāshya zur Bhagavad Gı̄tā
* Studien zu Shankara
* Rāmānuja
* Rāmānujas Bhāshya zur Bhagavad Gı̄tā
* Studien zu Rāmānuja
* Bhāskara
* Bhāskaras Bhāshya zur Bhagavad Gı̄tā
* Studien zu Bhāskara
* Abhinavagupta
* Abhinavaguptas Arthasamgraha zur Bhagavad Gı̄tā
* Studien zu Abhinavagupta
* Madhva
* Madhvas Bhāshya zur Bhagavad Gı̄tā
* Studien zu Madhva
* Jnāneshvara
* Neuere indische Kommentare und Studien
* Tilak
* Aurobindo
* Gandhi
* Studien
* Europäische Rezeptionsgeschichte
* Quellen aus dem 19. Jahrhundert
* Quellen aus dem 20. Jahrhundert
* Studien
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