Eine Handvoll Anekdoten

auch Opus incertum
Mit 122 vierfarbigen Abbildungen
Eine Handvoll Anekdoten
auch Opus incertum
Mit 122 vierfarbigen Abbildungen

»Das eigene Geburtsdatum ist schwer loszuwerden. Auch M. schleppt es mit sich herum.« Die ersten zwanzig Jahre sind ein Gepäck, das ein Mensch nie wieder los wird. Aber die Erinnerung ist ein fragmentarischer und unzuverlässiger Ratgeber. Deshalb nimmt sich der Autor die Freiheit der Regie und der Collage, fügt Motive, Bilder und Anekdoten zu einem Opus incertum zusammen. So nannten die alten Römer eine spezielle Art ihres Mauerbaus: ein »ungesichertes...

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»Das eigene Geburtsdatum ist schwer loszuwerden. Auch M. schleppt es mit sich herum.« Die ersten zwanzig Jahre sind ein Gepäck, das ein Mensch nie wieder los wird. Aber die Erinnerung ist ein fragmentarischer und unzuverlässiger Ratgeber. Deshalb nimmt sich der Autor die Freiheit der Regie und der Collage, fügt Motive, Bilder und Anekdoten zu einem Opus incertum zusammen. So nannten die alten Römer eine spezielle Art ihres Mauerbaus: ein »ungesichertes Werk«.

In Impressionen, Sprüngen und Exkursen folgen wir also den Geschichten des M., den Abenteuern eines, der sich den Zumutungen der Geschichte zu entziehen wusste: Familien-Bande und erste Liebe, frühe Lektürelust und Mediensucht, jede Art von Ausweichmanöver vor falscher Autorität, ein missglückter Sprengstoffversuch, Fahnenflucht, Schwarzhandel und dann das Glück akademischer Freiheit im Studium – noch jenseits von Pisa und Bologna: Ob es um jesuitisch geprägte Marx-Exerzitien oder, unter Vortäuschung von Altgriechisch-Kenntnissen, um ein »Mokka-Seminar« im professoralen Salon ging, um ein bisschen Linguistik oder Psychiatrie – hier ließ man ihn in Ruhe.

Aber ist es nur das Buch eines Subjekts namens M.? Der Autor selbst bewahrt uns, mit Blaise Pascal, vor dem Irrtum: »Manche Autoren sagen, wenn sie von ihren Werken sprechen: Mein Buch, mein Kommentar, meine Geschichte. Besser wäre es, sie sagten: Unser Buch, unser Kommentar, unsere Geschichte – weil gewöhnlich mehr Gutes von anderen als von ihnen darin steht.«

Schwarze Wochen im Herbst 1929
Eine jugendbewegte Frau
Geisterhafte Vorfahren
Der Freitisch
Nichts Besonderes aus den ersten dreißig Monaten
Unter Brüdern
Eine erste Liebe
Singer’s Nähmaschine war die beste
Dienstwohnung
Ob man Kinder verwöhnen darf
Eine erste Enttäuschung
Traumabwehr
Ein Häuschen
Nicht aller guten Dinge sind drei
Vom Laster der Lektüre
Ein vielseitiger Mann
Fata eines ramponierten Buches
Bilder aus dem Parteikalender
Unsichtbare Minoritäten
Ein ungeschickter Sozialarbeiter
Wie er mit dem Corynebakterium fertig geworden ist
Kinderkrieger
Ein unfaßbarer Großvater
Der feiste Nachbar
Eine zweite Enttäuschung
Aus dem Schatzkästlein des Deutschen Reiches
Ein doppelter Ladendiebstahl
Ein unheimliches Opfer
Die flüchtigen Annehmlichkeiten eines kurzen Friedens
Ein Klassenbild
Die alljährliche Heimsuchung
Der Heizer
Zuckerbrot
Die Ausstoßung
Das Haus an der Burggasse
Kriegsverdruß und Kriegsbegeisterung
Ein Pariser Sommer
Spätfolgen einer Wanderung
Ein undankbarer Gast
Onkel Fred
Frühe Mediensucht
Eine gedämpfte Unterhaltung
Eine Bunkerphantasie
Blitzmädchen
Kinder im Krieg
Terrorangriff
Die Verbannung aufs Land
Unfreiwillige Naturkunde
Eine Art von Spionage
Was M. und seinen Brüdern zu schwör war
Ein rachsüchtiger Moment
Kartographische Vorlieben
Flegeljahre mit Dynamit
Tiefflieger
Schwierigkeiten bei der Plünderung
Zwölf Jahre im Gewahrsam der Pädagogen
Ein Rekrutierungsversuch
Der Westwall
Von den Leibesübungen
Der Unbefangene
Ein dubioser Fronteinsatz
Die Geschichte einer kleinen Fahnenflucht
Unter den Augen der Militärpolizei
Das letzte Gerücht
Die allererste transatlantische Unterhaltung
Eine luxuriöse Notration
Eigenartige Glücksgefühle
Eine Frage der Interpretation
Ein Fall von Wehrkraftzersetzung
An Stelle eines BWL-Studiums
Schwarzmalerei aus Wut
Noch eine amerikanische Handreichung
In der britischen Enklave
Der Ruf des Kuckucks
Eine Filmvorführung
Kontrafakturen
Intermezzo im Schloß
Nichts wie raus hier!
Auf der Insel der Sieger, die ihr Weltreich verloren hatten
Ein Land, das fast spurlos verschwunden ist
Ein Mißverständnis und seine Folgen
Die Pleite eines Zigarettenmillionärs
Geckenhafte Jünglinge
Die ersten zivilen Feldzüge
Auch eine Rückkehr zur Normalität
Unerwünschte Wohltaten
Unangemeldete Tischgenossen
Nachweis der Gelegenheit zur Eingehung einer Ehe nach § 656 BGB
Aus einer Familienchronik
Abenteuer eines gutmütigen Onkels
Berufsberatung
Exil-Phantasien
Eine friedliche Mobilmachung
Was heißt und zu welchem Ende studiert man Geschichte?
Studium universale en miniature
Umherschweifende Suche nach hörenswerten Verlautbarungen
Ein falscher Famulus
Ein Maulwurf in der Societas Jesu
Es gab damals auch andere Philosophen
Bei den Hanseaten
Magere Reisen
Angst vor Pferden
Ein Ausflug in die Hauptstadt des 19. Jahrhunderts
Eine letzte Prüfung
Noch ein verfrühter Nachruf
Ein Autodafé
Envoi
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Eine Handvoll Anekdoten

Hans Magnus Enzensberger wurde am 11. November 1929 in Kaufbeuren geboren und starb am 24. November 2022 in München. Als Lyriker, Essayist, Biograph, Herausgeber und Übersetzer war er einer der einflussreichsten und weltweit bekanntesten deutschen Intellektuellen.

Hans Magnus Enzensberger wurde am 11. November 1929 in Kaufbeuren geboren und starb am 24. November 2022 in München. Als Lyriker, Essayist,...


STIMMEN

» ... er ist nicht nur einer der einflussreichsten, sondern auch einer der umtriebigsten deutschen Intellektuellen im globalen Kulturbetrieb. ... Stets hat er die Nase im Wind. Er ist wendig, witzig, schnell. ... Mit seinen Anekdoten hat Hans Magnus Enzensberger eines seiner schönsten späten Bücher veröffentlicht.«
Manfred Papst, NZZ am Sonntag
»Dieses vergnügliche, immer wieder sehr warmherzige Buch eines trauernden Konservativen wirkt überraschender- und wohl unbeabsichtigter Weise wie eine Forderung, die Deutung der Träume zu übernehmen, das Verdrängte auszusprechen. Und das ist auch nötig, denn Jüngere können sich die Bequemlichkeit nicht mehr leisten, unangreifbar zu bleiben und relevante gesellschaftliche Fragen als ›politische Korrektheiten‹ abzutun.«
Insa Wilke, Süddeutsche Zeitung
»Die kurzweiligen Memoiren eines Hochbegabten bestätigen im Großen und Ganzen das Bild vom leichthändigen, alerten und gerissenen Hans Magnus Enzensberger, das seit Langem im Umlauf ist ... Besser als je zuvor versteht man nach der Lektüre ... die entscheidende Lektion für seinen berühmten intellektuellen Nonkonformismus ...«
Iris Radisch, DIE ZEIT
» ... er ist nicht nur einer der einflussreichsten, sondern auch einer der umtriebigsten deutschen Intellektuellen im globalen Kulturbetrieb. ... Stets hat er die Nase im Wind. Er ist wendig, witzig, schnell. ... Mit seinen Anekdoten hat Hans Magnus Enzensberger eines seiner schönsten späten Bücher veröffentlicht.«
Manfred Papst, NZZ am Sonntag
»Dieses vergnügliche, immer wieder sehr warmherzige Buch eines trauernden Konservativen wirkt überraschender- und wohl unbeabsichtigter Weise wie eine Forderung, die Deutung der Träume zu übernehmen, das Verdrängte auszusprechen. Und das ist auch nötig, denn Jüngere können sich die Bequemlichkeit nicht mehr leisten, unangreifbar zu bleiben und relevante gesellschaftliche Fragen als ›politische Korrektheiten‹ abzutun.«
Insa Wilke, Süddeutsche Zeitung
»Die kurzweiligen Memoiren eines Hochbegabten bestätigen im Großen und Ganzen das Bild vom leichthändigen, alerten und gerissenen Hans Magnus Enzensberger, das seit Langem im Umlauf ist ... Besser als je zuvor versteht man nach der Lektüre ... die entscheidende Lektion für seinen berühmten intellektuellen Nonkonformismus ...«
Iris Radisch, DIE ZEIT
»Enzensbergers Autobiographie ist vergnüglich, gibt viel zu denken, ist hervorragend gestaltet ... «
Dirk von Petersdorff, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Soviel ist allemal gewiss: Man kann gar nicht anders, als einer solch lässigen, aller Großtuerei abholden Lebenshaltung ... diesem unregelmäßigen Mauerwerk aus lauter Erinnerungsfundstücken und - steinen seine allergrößte Bewunderung zu zollen.«
Knut Cordsen, Deutschlandfunk Kultur

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Trauermeldung
Unser Autor Hans Magnus Enzensberger ist am 24. November 2022 im Alter von 93 Jahren verstorben.