Leben, ins Feuer geworfen

Die Generation des Großen Oktobers
Eine Recherche. Aus dem Russischen von Sabine Grebing und Volker Weichsel
Leben, ins Feuer geworfen
Die Generation des Großen Oktobers
Eine Recherche. Aus dem Russischen von Sabine Grebing und Volker Weichsel

»Himmelsstürmer« hießen die jungen Leute, die 1917 für die Oktoberrevolution brannten und sich dem radikalen Umbau der Gesellschaft verschrieben. Viele endeten tragisch: im Lager an der Kolyma oder in den Kellern der Lubjanka, des berüchtigten Moskauer Geheimdienstgefängnisses. Es waren die Schüler und Gefährten Lenins, die den Gewaltexzessen seines Nachfolgers Stalin zum Opfer fielen.

Für Michail Ryklin ist dieses Drama persönliche Geschichte. Die Söhne des Urgroßvaters, eines...

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»Himmelsstürmer« hießen die jungen Leute, die 1917 für die Oktoberrevolution brannten und sich dem radikalen Umbau der Gesellschaft verschrieben. Viele endeten tragisch: im Lager an der Kolyma oder in den Kellern der Lubjanka, des berüchtigten Moskauer Geheimdienstgefängnisses. Es waren die Schüler und Gefährten Lenins, die den Gewaltexzessen seines Nachfolgers Stalin zum Opfer fielen.

Für Michail Ryklin ist dieses Drama persönliche Geschichte. Die Söhne des Urgroßvaters, eines Geistlichen in Smolensk, gehörten zur bolschewistischen Elite. Nikolaj Tschaplin stieg in der Jugendorganisation Komsomol bis zur Führungsebene auf, Sergej, ein paar Jahre jünger, arbeitete schon mit fünfzehn als Kurier und war später für den Auslandsgeheimdienst in Finnland und Estland tätig. Der eine wirkte von innen für die Revolution, der andere wollte sie in die Welt tragen – bis beide in die Mühlen des Terrors gerieten.

Gestützt auf Archivmaterial und Erinnerungen von Zeitzeugen rekonstruiert Ryklin das Leben und den gewaltsamen Tod seiner Verwandten, die Teil des sowjetischen Herrschaftssystems waren. Sein erschütternder Bericht konfrontiert uns mit dem Innersten der totalitären Macht und dem Versuch Einzelner, ihre menschliche Integrität zu behaupten.

Kairos
Erste Teilung des Himmels
Die Revolution – ein Fest
Das »Gewissen Russlands« entlarvt die Bolschewiki
Das Russland, das wir verloren haben
Begegnung mit Lenin
Von der Verblendung zur Ernüchterung
Todgeweihter Ikarus
»Auf leninsche Art leben«. Nikolai Tschaplin an der Spitze des Komsomol
Stalins Günstling Besso Lominadse
Beim Geheimdienst
Der Fall der gefälschten Tscherwonzen
Die Jahre 1931-1937
»Stalins Schüler, Genosse Kossarew«
Die Apokalypse des Jahres 1937
Zweiter Teil: Die Revolution endet an der Kolyma
Die Leningrader Akte Nr. 20278-38. Verhaftung, Ermittlung, Urteil
»Ein anderes Leben brauche ich nicht«
»Politisches Vertrauen«
Zum »Spion« erklärt. Der Fall Georgi Shshonow
Deportation 1 – Transsib
Deportation 2 – Auf der »Dshurma«. Die Fahrten des Jahres 1939
Wie man ein Kolyma-Häftling wird
Im Außenlager »Kilometer 47«
Im Metallurgiekombinat »Wakchanka«. Lagerverfahren Nr. 5677
»Schicksalswende«
Im Bergwerk Werchni
Protest
»Der Schlitten« – Das Woron-Paradox
Schluss
Tauwetter
Der Name Stalin
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
VLB-TIX
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Leben, ins Feuer geworfen

Michail Ryklin, 1948 geboren, arbeitet am Institut für Philosopie an der Akademie der Wissenschaften in Moskau. 2007 erschien der Essay Mit dem Recht des Stärkeren (es 2474), für den er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2007 ausgezeichnet wurde.
Michail Ryklin, 1948 geboren, arbeitet am Institut für Philosopie an der Akademie der Wissenschaften in Moskau. 2007 erschien der Essay Mit dem...
Übersetzerin
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Übersetzer
Volker Weichsel, geboren 1973, Slawist, Politikwissenschaftler, Redakteur der Zeitschrift OSTEUROPA, Übersetzer u.a. aus dem Russischen, Französischen und Tschechischen. Bei Suhrkamp erschienen zuletzt seine Übersetzungen von Artur Klinau: Acht Tage Revolution. Ein dokumentarisches Journal aus Minsk (es 2772) und Olga Shparaga: Die Revolution hat ein weibliches Gesicht (es 2769).
Übersetzer
Volker Weichsel, geboren 1973, Slawist, Politikwissenschaftler, Redakteur der Zeitschrift OSTEUROPA, Übersetzer u.a. aus dem Russischen,...

STIMMEN

»Gerade weil Ryklin auf die Erinnerungen und Aufzeichnungen seiner eigenen Familie baut, ist es ihm gelungen, die persönliche Geschichte in einen größeren Kontext zu setzen. Verbindungen zur Gegenwart zu ziehen und so ein herausragendes Werk der Erinnerungskultur und Sensibilisierung zu schaffen.«
OSTRAUM
»Ryklin ist ein sensibler Schreiber von Familientragödien.«
Sabine Adler, Deutschlandfunk
»Ryklins Buch ist ein wesentlicher zeitgeschichtlicher Beitrag mit Einsichten von elementarer Bedeutung.«
Wolfgang Schrieck, Wostok (3-4/2019)
»Gerade weil Ryklin auf die Erinnerungen und Aufzeichnungen seiner eigenen Familie baut, ist es ihm gelungen, die persönliche Geschichte in einen größeren Kontext zu setzen. Verbindungen zur Gegenwart zu ziehen und so ein herausragendes Werk der Erinnerungskultur und Sensibilisierung zu schaffen.«
OSTRAUM
»Ryklin ist ein sensibler Schreiber von Familientragödien.«
Sabine Adler, Deutschlandfunk
»Ryklins Buch ist ein wesentlicher zeitgeschichtlicher Beitrag mit Einsichten von elementarer Bedeutung.«
Wolfgang Schrieck, Wostok (3-4/2019)

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