Bossong und Kames auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2024

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19.08.2024
Beitrag zu Bossong und Kames auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2024
Nora Bossong und Maren Kames sind mit ihren Romanen Reichskanzlerplatz und Hasenprosa für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert.

In der Begründung der Jurysprecherin Natascha Freundel heißt es: »Was ist ein Roman in einer Realität, die oft jede Vorstellungskraft sprengt? Auf unserer Entdeckungsreise durch die deutschsprachige Literatur des Jahres 2024 sind wir auf longlistwürdige Bücher gestoßen, die auch heute die Magie des Erzählens vermitteln. Dazu gehören autofiktionale Texte, die mit Momenten surrealer Freiheit überraschen; ungeschönte Erzählungen von Einsamkeit, Gewalt und Verlust, die zugleich poetische Selbstvergewisserungen sind; historisch-politische Romane, die das aufziehende Dunkel der Diktatur auch für die Gegenwart ausleuchten oder uns in wenig bekannte Winkel der Weltgeschichte wie in Spiegelkabinette entführen. Auch Texte, die das Erzählen selbst hinterfragen, die Möglichkeiten einer eigenen Sprache zwischen digitalen Textbausteinen, haben uns fasziniert. Wir haben gestaunt, gestritten, gelacht und 20 Titel ausgewählt, die auf der Höhe der Zeit sind, wiedergelesen werden wollen und die Welt nicht nur zeigen, wie sie ist, sondern auch, wie sie sein könnte.«

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen »Roman des Jahres« aus. Das Ziel des Preises ist es, über Ländergrenzen hinaus Aufmerksamkeit für deutschsprachige Autor:innen, das Lesen und das Leitmedium Buch zu schaffen. Die Besonderheit des Preises besteht darin, dass auch Titel, die zum Zeitpunkt der Ausschreibung noch nicht erschienen sind, zum Auswahlverfahren zugelassen werden.

Die Shortlist wird am 20. September 2024 bekanntgegeben. Der Deutsche Buchpreis ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert. Der oder die Preisträger:in erhält 25.000 Euro, die übrigen fünf Autor:innen der Shortlist erhalten jeweils 2.500 Euro. Der Deutsche Buchpreis, veranstaltet vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, wird von Partnern außerhalb der Branche unterstützt. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung. Weiterer Partner ist die Stadt Frankfurt am Main.

Ein intensives Porträt der Frau, die Magda Goebbels wurde

Reichskanzlerplatz
Nora Bossong zeichnet in ihrem neuen Roman das intensive Porträt der Frau, die Magda Goebbels wurde, und das ihres jungen Liebhabers.

Der Südwesten Berlins im Jahr 1919: Hans ist so heftig wie hoffnungslos in seinen Mitschüler Hellmut Quandt verliebt. Als der Gymnasiast die junge und schöne Stiefmutter seines Schulfreunds kennenlernt, ahnt er noch nicht, welche Rolle Magda Quandt in seinem Leben spielen wird – für ihn persönlich, aber auch Jahre später als fanatische Nationalsozialistin und Vorzeigemutter des »Dritten Reichs«. Nach einem Unglücksfall beginnen Hans und Magda eine Affäre, von der sich beide Trost und Vorteile versprechen: Sie will aus ihrer Ehe ausbrechen, er seine Homosexualität verbergen. Erst als Magda Anfang der Dreißigerjahre Joseph Goebbels kennenlernt und der NSDAP beitritt, kommt es zum Bruch. Und während Magda mit ihren Kindern in der Wochenschau zu sehen ist, wird Hans’ Leben zunehmend gefährlicher ...

»... schon nach wenigen Seiten konnte ich kaum aufhören zu lesen. Ja, es braucht dringend dieses kluge, mitreißende Buch.«
Katja Iken, DER SPIEGEL
»Nora Bossong traut sich was.«
Tilman Krause, DIE WELT
»... schon deshalb lesenswert, weil er packende Einblicke in eine ebenso rätselhafte wie spannende Epoche zu geben weiß.«
Philip Aubreville, Berliner Zeitung
»... schon nach wenigen Seiten konnte ich kaum aufhören zu lesen. Ja, es braucht dringend dieses kluge, mitreißende Buch.«
Katja Iken, DER SPIEGEL
»Nora Bossong traut sich was.«
Tilman Krause, DIE WELT
»... schon deshalb lesenswert, weil er packende Einblicke in eine ebenso rätselhafte wie spannende Epoche zu geben weiß.«
Philip Aubreville, Berliner Zeitung
»Wie Leuchtraketen platziert sie Sätze.«
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau
»[Das] Porträt der deutschen Gesellschaft in prekärer Zeit, [die] Studie eines autonom scheinenden Charakters, der sich den Autoritäten beugt. Und der das weiß, weshalb der Zweifel auch ihm selbst gelten muss.«
Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Nora Bossong "Reichskanzlerplatz" Zur Sonderseite

Ein Kippbild zwischen Abenteuer und Memoir, Magie und Alltag

»Wenn das alles gewesen ist, ziehe ich aus!«, ruft da eine und macht sich in ihren Meilenstiefeln, ihren Reisesocken davon. Auf der Rückbank: ein Hase. Es geht einmal quer durch die Zeit, die Zeitalter und hinaus, ins knalldunkle All. Im Strichflieger durch den Himmel und die Erinnerung: an zwei Großmütter, eine helle, eine dunkle, eine heile, eine wunde. Einen Großvater, seine furchigen Hände. Einen Bruder und seinen Baum. An rasende Träume, krumme Märchen und einen Purple Rain.

Maren Kames’ Hasenprosa ist quecksilbrig und herznah. Sie ist voller »Punk, Punk, Punk« und Zärtlichkeit. Fein Gesponnenes steht neben präzise gebannter Weltwahrnehmung. Wir hören Glenn Gould und Billie Eilish, sehen Lionel Messi durchs Universum dribbeln und seilen uns mit dem Hasen von Fixsternen ab. Ein Buch wie ein Kindheitssommer, ausschweifend, »sturzoffen« und leuchtend schön.

»Maren Kames’ Buch Hasenprosa ist ein ausgeflipptes Teil, schmal, aber anspruchsvoll, aber witzig.«
Frankfurter Rundschau
»... eine Tour durch Leben und Familiengeschichte der Erzählerin und der Autorin, eine Existenz-Inventur um die Mitte des Lebens herum. ... So träumt man sich fort zu der berührenden schwäbischen Familiengeschichte im Kern des Buches. Und zu den eigenen Umwegen und Purzelbäumen des Lebens womöglich.«
Marie Schmidt, Süddeutsche Zeitung
»Mit ihrem Overkill der literarischen Mittel fängt [Maren Kames] die politische Stimmungslage der Gegenwart ... gut ein.«
Carsten Otte, taz. die tageszeitung
»Maren Kames’ Buch Hasenprosa ist ein ausgeflipptes Teil, schmal, aber anspruchsvoll, aber witzig.«
Frankfurter Rundschau
»... eine Tour durch Leben und Familiengeschichte der Erzählerin und der Autorin, eine Existenz-Inventur um die Mitte des Lebens herum. ... So träumt man sich fort zu der berührenden schwäbischen Familiengeschichte im Kern des Buches. Und zu den eigenen Umwegen und Purzelbäumen des Lebens womöglich.«
Marie Schmidt, Süddeutsche Zeitung
»Mit ihrem Overkill der literarischen Mittel fängt [Maren Kames] die politische Stimmungslage der Gegenwart ... gut ein.«
Carsten Otte, taz. die tageszeitung
»Man schaut nach der Lektüre anders in die Welt.«
Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung
»Maren Kames’ Hasenprosa ist absurde Literatur im klügsten Sinne: Ein rasanter, schriller und wilder Roman – hochkomisch noch dazu. Unbedingt lesen!«
Björn Hayer, der Freitag
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Weitere Werke der nominierten Autorinnen

Auch morgen

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Gesellschaft mit beschränkter Haftung

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Halb Taube Halb Pfau

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Jens Beckert ist mit Verkaufte Zukunft für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 nominiert.
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In dieser Folge »Dichtung & Wahrheit« gibt Maren Kames einen Einblick in die Entstehung ihrer Texte, insbesondere ihres neuen Romans Hasenprosa
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Clemens J. Setz ist für seinen Roman Monde vor der Landung nominiert.
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Maren Kames, 1984 in Überlingen am Bodensee geboren, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. Ihre Bücher Halb Taube Halb Pfau und Luna Luna wurden viel beachtet und mehrfach ausgezeichnet, Luna Luna war 2020 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde vom Schauspiel Leipzig für die Bühne adaptiert. Hasenprosa, ihr erster Roman, stand 2024 auf den Shortlists für den Deutschen Buchpreis und den Wilhelm Raabe-Literaturpreis.
Maren Kames, 1984 in Überlingen am Bodensee geboren, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. Ihre Bücher Halb Taube Halb Pfau und...
Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, schreibt Lyrik, Romane und Essays, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem Joseph-Breitbach-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis. Nora Bossong lebt in Berlin.
Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, schreibt Lyrik, Romane und Essays, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem...