Ausgang aus der langen Nacht
War die Entkolonialisierung Afrikas nur ein Unfall, ein Kratzen an der Oberfläche, das kurze Aufblitzen einer Zukunft, die zum Scheitern verurteilt war? In seinem mitreißenden Essay zeigt Achille Mbembe, dass jenseits der Krisen und Kriege, die den Kontinent regelmäßig heimsuchen, neue »afropolitane« Gesellschaften entstehen, die sich durch einen anderen Umgang mit Differenzen und mit der Zirkulation von Menschen und Kulturen auszeichnen.
Um diese neuen...
War die Entkolonialisierung Afrikas nur ein Unfall, ein Kratzen an der Oberfläche, das kurze Aufblitzen einer Zukunft, die zum Scheitern verurteilt war? In seinem mitreißenden Essay zeigt Achille Mbembe, dass jenseits der Krisen und Kriege, die den Kontinent regelmäßig heimsuchen, neue »afropolitane« Gesellschaften entstehen, die sich durch einen anderen Umgang mit Differenzen und mit der Zirkulation von Menschen und Kulturen auszeichnen.
Um diese neuen Gesellschaften zu entschlüsseln, zeichnet Mbembe in souveräner Manier und im Rekurs auf seine eigene Lebensgeschichte die afrikanischen Entwicklungen seit dem Beginn der Entkolonialisierung nach. Aber auch die Veränderungen in den postkolonialen Gesellschaften jenseits des Mittelmeers, in Europa, werden in den Blick genommen, denn womöglich haben diese zwar Afrika entkolonialisiert, jedoch nicht sich selbst. Eine solche »Autoentkolonialisierung« ist aber notwendige Voraussetzung, um den Rassismus, die Gewalt und die Ausgrenzung des Anderen zu überwinden. Geschrieben in einer teils kalt-nüchternen, teils glühend-poetischen Sprache, zählt dieses Buch bereits zu den großen Werken des postkolonialen Denkens.
Den ursprünglichen Sinn der Entkolonialisierung rekonstruieren
Wohin gehen wir?
Demokratisierung und Internationalisierung
Neuaufbruch
Am Anfang ein Totenschädel: Wege eines Lebens
Erinnerungsfetzen
Das tragische Mahl
Macht des Simulakrums
Entfernung
An der Jahrhundertwende
Welterschließung und Aufstieg zum Menschsein
Die Welt als historische Bühne
Haiti und Liberia: zwei Schwachstellen
Rasse und Entkolonialisierung des Wissens
Geburt eines Weltdenkens
Die Doppelstruktur von Unvermögen und Ignoranz
Die französische Gesellschaft: Nähe ohne Gegenseitigkeit
Der Niedergang einer erstarrten Nation
Die Leerstelle der Rasse beheben
Plädoyer für geteilte Einmaligkeit und eine Ethik der Begegnung
Frankreichs langer imperialer Winter
Lossagung von der Zeit und Ungleichzeitigkeit
Plurale Ausdrucksformen – ein leichtes Rumoren
Haarspaltereien
Provinzialisierungswunsch
Der Kolonialismus und die postumen Krankheiten des Gedächtnisses
Afrika: Hütte ohne Schlüssel
Alte und neue Kartographien
Weit entfernt und weit zurückliegend
Informalisierung der Wirtschaft und Zerfall des Politischen
Militarismus und Lumpenradikalismus
Zirkulierende Welten: Die afrikanische Erfahrung
Tiefgreifende soziale Neuzusammensetzung
Geschlechterkampf und neue Lebensstile
Afropolitanismus
»Sich etwas anderem zuwenden«
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Personen für Ausgang aus der langen Nacht
Achille Mbembe
Achille Mbembe, geboren 1957, ist ein kamerunischer Historiker und politischer Philosoph. Er zählt zu den Vordenkern des Postkolonialismus. Mbembe lehrt nach Stationen an der Columbia University, der University of California in Berkeley, der Yale University und der Duke University heute an der University of the Witwatersrand in Johannesburg. Für sein Buch Kritik der schwarzen Vernunft wurde Mbembe 2015 mit dem 36. Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet.
Achille Mbembe, geboren 1957, ist ein kamerunischer Historiker und politischer Philosoph. Er zählt zu den Vordenkern des Postkolonialismus....

