Kritik der Rechte

Kritik der Rechte

Die Proklamation subjektiver Rechte markierte die Geburtsstunde der bürgerlichen Gesellschaft, schuf aber auch »die Berechtigung des egoistischen, vom Mitmenschen und vom Gemeinwesen abgesonderten Menschen« (Marx). Daher bedarf es einer Kritik der Rechte, die bei der Form ansetzen muss, die die Idee der Rechte dem Wollen und Handeln gibt. Christoph Menke führt eine solche Formanalyse durch und spitzt den entscheidenden Widerspruch bis zu dem Punkt zu, an dem sich die Frage nach einem anderen...

Mehr anzeigen

Die Proklamation subjektiver Rechte markierte die Geburtsstunde der bürgerlichen Gesellschaft, schuf aber auch »die Berechtigung des egoistischen, vom Mitmenschen und vom Gemeinwesen abgesonderten Menschen« (Marx). Daher bedarf es einer Kritik der Rechte, die bei der Form ansetzen muss, die die Idee der Rechte dem Wollen und Handeln gibt. Christoph Menke führt eine solche Formanalyse durch und spitzt den entscheidenden Widerspruch bis zu dem Punkt zu, an dem sich die Frage nach einem anderen Recht stellt.

Marx’ Rätsel
I. Geschichte : Die Legalisierung des Natürlichen
1. Geschichtsphilosophie der Form
Die Verkehrung des Primats
Eine neue Regierungsweise : das »heutige römische Recht«
Exkurs : Politik und Geschichte des
Zivilrechts (Weinrib)
Von Athen nach London
2. Das Interesse der Selbsterhaltung
Vom Anteil zur Macht
Exkurs : Ockhams Verteidigung der Armut (Villey)
Recht auf Außerrechtliches
Exkurs : Rechte und Interessen (Raz)
3. Die Willkür des Inneren
Von der Paideia zur Souveränität
Die Erlaubnis der Freiheit
Exkurs : Legale Willkür (Kant)
4. Widerstreit der Performanz
Exkurs : Die »formale« und die »materiale« Seite (Ihering)
II. Ontologie : Der Materialismus der Form
5. Die Lücke der Legalität
Exkurs : Die Herrschaft des Gesetzes (Neumann)
Unterscheidung und Selbstbezug
Lücke, Gewalt, Ausnahme
Selbstreflexion
Exkurs : Souveränität oder Spiel (Agamben)
Exkurs : Reflexion und Ritual. Wann ist Moderne? (Douglas, ­Turner)
6. Materialisierung
Die Naturalisierung der Welt
Der Materialismus der Form
Exkurs : Die Gerechtigkeit der Selbstreflexion (Teubner)
Der Grund der Rechte
Exkurs : Der biopolitische Kontext (Agamben)
7. Die Kritik der Rechte
III. Kritik : Die Ermächtigung des Eigenen
8. Ermächtigung
Die Politizität privater Rechte
Exkurs : Die politische Voraussetzung des
Privatrechts (Savigny)
Beliebenkönnen
9. Eigenwille
Exkurs : Das »Gegebene«. Der juridische
Empirismus (Kelsen, Schmitt)
Das Eigentum vor dem Eigentum
Vermögen
10. Die Privatisierung des Öffentlichen. Zwei Beispiele
Das Eigene einklagen
Exkurs : Die Klage als »Ausfluß« des Anspruchs (Windscheid)
Die Erklärung von Grundrechten
11. Fazit : Das bürgerliche Subjekt. Verlustder Negativität
Exkurs : Die Pathologie der Rechte. Kritik des Liberalismus (Dworkin)
Foucaults Diagnose : Der Rückgang des Rechtlichen
12. Subjektive Rechte und soziale Herrschaft: eine Skizze
Privatrecht und Kapitalismus
Exkurs : Verwirklichung der Freiheit als »Steigerung des Zwangs« (Weber)
Sozialrecht und Normalisierung
Bürgerliche Herrschaft. Ein Tableau
Der Kampf ums Recht : Kritik im bürgerlichen Recht
IV. Revolution : Die Dialektik des Urteilens
13. Die Aporie der bürgerlichen Verfassung
Verfassungskrise
Soziale Konstitutionalisierung : die andere Politik
Exkurs : Prozeduralisierung (Wiethölter)
14. Sklavenaufstand : Kritik und Affirmation
Ohne Rechte : die wahre Demokratie
Das Recht der Passivität
Exkurs : Kausalitäts- und Rechtsverhältnis (Kant)
Der neue Mensch
Exkurs : Das Faktum des Pluralismus (Lefort/Gauchet, Rawls)
15. Ein neues Recht
Die Dialektik des Urteilens
Exkurs : Die Meinungsfreiheit, zum Beispiel (Spinoza, Habermas)
Die Regierung der Subjekte
Gegenrechte
Exkurs : Politik und Polizei. Die Möglichkeit des Neuen (Badiou, Rancière)
Die Gerechtigkeit der Spaltung
Recht und Gewalt
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Kritik der Rechte

Christoph Menke, geboren 1958, ist Professor für Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
Christoph Menke, geboren 1958, ist Professor für Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

STIMMEN

»Menkes Buch ist von einer geradezu berückenden systematisch-begrifflichen Geschlossenheit.«
Christoph Möllers, Süddeutsche Zeitung
»Eine höchst komplexe, intellektuell fordernde, in ihren Zuspitzungen für Liebhaber der Dialektik aber auch erregenden Entfaltung eines neuen und anderen Rechts.«
Romain Leick, DER SPIEGEL (November 2015)
»Menkes Kritik fordert ein neues Recht, eines, das bestehende Machtverhältnisse nicht auf Dauer mit Hilfe des Rechts vor Veränderungen schützt. Kritik der Rechte reißt seine Leser aus der Selbstzufriedenheit mit den gegebenen Rechtsordnungen. Es kann, ja sollte immer wieder gelesen werden.«
Katharina Pistor
»Menkes Buch ist von einer geradezu berückenden systematisch-begrifflichen Geschlossenheit.«
Christoph Möllers, Süddeutsche Zeitung
»Eine höchst komplexe, intellektuell fordernde, in ihren Zuspitzungen für Liebhaber der Dialektik aber auch erregenden Entfaltung eines neuen und anderen Rechts.«
Romain Leick, DER SPIEGEL (November 2015)
»Menkes Kritik fordert ein neues Recht, eines, das bestehende Machtverhältnisse nicht auf Dauer mit Hilfe des Rechts vor Veränderungen schützt. Kritik der Rechte reißt seine Leser aus der Selbstzufriedenheit mit den gegebenen Rechtsordnungen. Es kann, ja sollte immer wieder gelesen werden.«
Katharina Pistor
»Wer daran festhält, unsere Gesellschaft begreifen zu wollen, der wird an Menkes Buch nicht vorbei können ... ungeheur klug, scharf, konsequent, erhellend.«
Volker Schürmann, Philosophische Rundschau (2/2016)

Das könnte Ihnen auch gefallen

Die Gegenwart der Tragödie

11,00 €

Die Kraft der Kunst

17,00 €

Kraft

15,00 €

Autonomie und Befreiung

18,00 €

Theorie der Befreiung

28,00 €

Demokratie und Gewaltengliederung

28,00 €

Faktizität und Geltung

26,00 €

Recht, Staat, Freiheit

24,00 €

Ausnahmezustand

12,00 €

Die Möglichkeit der Normen

Preisvorteil
16,00 € | statt 44,00 €

Gerechtigkeit als Fairneß

20,00 €

Theorie der juristischen Argumentation

25,00 €

Justiz als gesellschaftliches Über-Ich

22,00 €

Der Begriff des Rechts

24,00 €

Die Philosophie des Rechts

20,00 €

Juridismus

20,00 €

Kämpfe um die Menschenwürde

20,00 €

Gleiche Gerechtigkeit

24,00 €
11,00 €
17,00 €
15,00 €
18,00 €

ENTDECKEN

Nachricht
Der Tractatus-Preis für philosophische Essayistik ist mit 25.000 Euro dotiert und prämiert herausragende Essays oder essayistisch orientierte Sachbücher.
Im Fokus
Mit Der Code des Kapitals. Wie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafft legt Katharina Pistor ein bahnbrechendes Buch zur Geschichte der rechtlichen Schöpfung des Kapitals von der...
Thema
Kaum ein anderes Land weist geographisch, klimatisch und menschlich eine solche Diversität auf wie die USA. Ebenso vielfältig ist auch die Literatur aus dem »Land der unbegrenzten...