Videoüberwachung produziert Bilder, in Hollywood-Filmen wie Der Staatsfeind Nr. 1 oder Die Truman Show werden die Kameras aber auch selbst zum Bild; den Police-Song »Every Breath You Take« kann man als Hymne der Sicherheitsfetischisten interpretieren und Michel Foucaults »panoptische Gesellschaft« muß angesichts technologischer Fortschritte neu gedacht werden. Diese kulturwissenschaftliche Studie über Videoüberwachung und ihre medialen Repräsentationen führt von 1667, als...
Videoüberwachung produziert Bilder, in Hollywood-Filmen wie Der Staatsfeind Nr. 1 oder Die Truman Show werden die Kameras aber auch selbst zum Bild; den Police-Song »Every Breath You Take« kann man als Hymne der Sicherheitsfetischisten interpretieren und Michel Foucaults »panoptische Gesellschaft« muß angesichts technologischer Fortschritte neu gedacht werden. Diese kulturwissenschaftliche Studie über Videoüberwachung und ihre medialen Repräsentationen führt von 1667, als der »Sonnenkönig« Louis XIV. die Straßenbeleuchtung zentralisieren ließ, bis in die Gegenwart, in der gesichtserkennende Systeme Täter aus der Menge fischen sollen, Bürgerrechtler zur Überwachung der Überwacher aufrufen und Passanten vor echten Videokameras falsches Theater spielen.
How to Do a Double Take: Die Kameras und ihre Doppelgänger
Die zweifache Bildproduktion
Was »schwere kranckheyt« nach sich ziehen kann
Videoüberwachung als Gegenstand der Kulturwissenschaft
Übersicht der Kapitel
Danksagung
I. Straßenlaternen und unbequeme Stühle: Polizeiliche Erkennungsdienste 1667 und 1871
1. 1667: Die Beleuchtung der Straße am Beginn der Policey
2. 1871: Verbrecherfotografie. Die Erfindung des kriminellen Gesichts
II. Die Normalisierung der Videoüberwachung
1. »Das freundliche Auge am Himmel«: Videoüberwachung in Großbritannien
2. Videoüberwachung in Deutschland: Die Vorgeschichte
3. Leipzig und die Folgen
III. Evaluation, Privacy, Risiko, Stadt: Videoüberwachung in der wissenschaftlichen Diskussion
1. Diffuse Wirkung, subjektives Unwissen: Zur Wirkung und Akzeptanz von Videoüberwachung
2. Die alltägliche Überwachung und die Kritik des Privaten
3. Risikogesellschaft und New Penology
4. Die Stadt und die Kameras: Videoüberwachung als urbanes Rauminventar
IV. Von der Disziplinar- zur Kontrollgesellschaft
1. Historische Konstellationen des Sehens und die Gefährdungen des Auges
2. Das Panopticon als prekäre und paradoxe Balance zwischen Wirklichkeit und Anschein
3. Am Ende der Einschließung? Die Kontrollgesellschaft
4. Rückzug des Visuellen?
V. Der Kontrollraum als Ort überwachender Praxis
1. Menschen im Kontrollraum
2. Der Kontrollraum und seine Umwelt
3. Die fragile Beweiskraft digitaler Bilder
4. Die automatische Zukunft der Kameraaugen
5. Foto-Fahndung oder: Wie man mit zwei nicht explodierten Koffern auf einer Rolltreppe landet
VI. Zur Ikonografie der Videoüberwachung
1. Die Überwachungskamera: Das Auge Gottes?
2. Die Beschilderung der Kameras
VII. Videoüberwachung in der Populärkultur
1. Vom »doppelten Mythos« der Videoüberwachung
2. Unterhaltsame Videoüberwachung
3. We Love to Watch: Die spektakulären Überwachungsbilder der Unterhaltungsindustrie
4. We Love to Be Watched: Vom angeblichen Narzissmus der Überwachten
5. Zur Faszination des Überwachungsbildes
VIII. Taktiken der Überwachten. Von der Kunst der counter-surveillance
1. Michel de Certeau: Die Kunst des Handelns
2. Taktiken der Überwachten
3. Immanenz des Widerstandes, Listen der Überwachten: Wie man lernt, mit Kameras zu tanzen
Die imaginären Energien der Videoüberwachung
Suhrkamp Verlag GmbH
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10119 Berlin
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