Die Entdeckung der kommunikativen Welt
Eine transkulturell und epochenübergreifend arbeitende Medienwissenschaft kann weder das neuzeitliche europäische Kultur- und Geschichtskonzept noch dessen Kommunikationsmodell übernehmen. Die hier übliche radikale Orientierung an technischen Medien, an Menschen als ausschließlichen Kommunikatoren, an Standardschriftsprachen als Leitcode, am Buch als Spiegel der Kultur, am Entweder- Oder-Denken, an Homogenität und Standardisierung als Unterpfand erfolgreicher Kommunikation, Politik und...
Eine transkulturell und epochenübergreifend arbeitende Medienwissenschaft kann weder das neuzeitliche europäische Kultur- und Geschichtskonzept noch dessen Kommunikationsmodell übernehmen. Die hier übliche radikale Orientierung an technischen Medien, an Menschen als ausschließlichen Kommunikatoren, an Standardschriftsprachen als Leitcode, am Buch als Spiegel der Kultur, am Entweder- Oder-Denken, an Homogenität und Standardisierung als Unterpfand erfolgreicher Kommunikation, Politik und Wissenschaft erweist sich als eine kulturspezifische Voraussetzung, nicht aber als allgemeingültiger Theorierahmen.
Demgegenüber versuchen die Arbeiten, die in diesem Band versammelt sind, eine alternative triadische Epistemologie und Kommunikationstheorie zu entwerfen. Dabei werden ausgewählte Kapitel der Mediengeschichte Europas, Japans, Indiens und weiterer Kulturen verglichen und der Wandel neu beschrieben.
- Wissensschöpfung, Vernetzung und Kommunikationsideal in der Antike: Die »Naturgeschichte« des Plinius Secundus
- Das Adäquanzpostulat für die Mediengeschichtsschreibung
- Antike Wissensvermittlung in der Kritik des Plinius
- Schwierigkeiten der graphischen Repräsentation visueller Erfahrungen
- Rezeptionsgeschichte der »Naturgeschichte«
Die Steuerung kommunikativer Vernetzung im Mittelalter durch Widmung und Approbation
- Der Brief als Kommunikationsmedium
- Veröffentlichung durch Verlesen an kommunikativen Orten
- Funktionswandel der Widmung in den marktwirtschaftlichen Netzen
Rede, Manuskript und Druck als Medien von Stadt und Hof
- Rede, Manuskript und Druck in alltäglicher und wissenschaftlicher Perspektive
- Rekonstruktion der sozialen Einbettung des »Pestbüchleins«
- Die »Unterhaltungsliteratur« (»Cancioneiros«) in den alten und in den neuen Netzen
Graphische und typographische Medien als Entwicklungsfaktor in Sprach- und Begriffsgeschichte
- Kopplungen und Ungleichzeitigkeiten in Sprach- und Begriffsgeschichte
Kopplungen und Ungleichzeitigkeiten in Sprach- und Begriffsgeschichte
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
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