Praxistheoretische Zugänge formulieren neuartige theoretische und empirisch-analytische Perspektiven und finden in den Sozial- und Kulturwissenschaften in den letzten Jahren zunehmende Beachtung. Die Aufweichung von epistemologischen Gegensätzen, die die Sozialwissenschaften nach wie vor spalten, sowie ein empirisch orientiertes und methodologisch ausgerichtetes Verständnis von Theorie sind ihre Hauptkennzeichen. Robert Schmidt wendet diese Konzeptionen in unterschiedlichen...
Praxistheoretische Zugänge formulieren neuartige theoretische und empirisch-analytische Perspektiven und finden in den Sozial- und Kulturwissenschaften in den letzten Jahren zunehmende Beachtung. Die Aufweichung von epistemologischen Gegensätzen, die die Sozialwissenschaften nach wie vor spalten, sowie ein empirisch orientiertes und methodologisch ausgerichtetes Verständnis von Theorie sind ihre Hauptkennzeichen. Robert Schmidt wendet diese Konzeptionen in unterschiedlichen Forschungskontexten aus den Bereichen des Sports (Handball, Inlinehockey, Triathlon) und der Arbeitswelt (in einem Büro für Software-Entwicklung) an. Es ergeben sich spannungsreiche Konstellationen, an denen sich die Leistungsfähigkeit einer Soziologie der Praktiken beweist.
Erster Abschnitt: Eine praxissoziologische Perspektive
Praxeologisierung als Methodologie
Praktiken und theoretische Modelle
Praxeologisierung und die Heuristik des Spiels
Praxeologisierung, Beobachtung und Beschreibung
Dimensionen und Trägerschaften von sozialen Praktiken
Die Temporalität von Praktiken
Die Körperlichkeit von Praktiken
Die Materialität von Praktiken
Zusammenfassung
Zweiter Abschnitt: Strategische Forschungsfelder und exemplarische Analysen
Körperliche Repräsentationspraktiken: Unterscheidungskämpfe im und durch den Sport
Raum der Sportpraktiken und sozialer Raum. Die Konstruktion eines Modells
Expansion, Inklusion und Differenzierung
Hallenhandball, Triathlon, Inline-Hockey und das Brodeln in den mittleren Regionen des sozialen Raumes
Sport als körperliche Repräsentationsarbeit
Exploratives Vergleichen als Werkzeug der Praxeografie
Präkonstruiertes und exploratives Vergleichen
Soziologische Sportvergleiche
Praxeografien vergleichen: Boxen und Programmieren
Schluss: Vergleichen, um zu entdecken
Die Verheißungen eines sauberen Kragens. Zur materiellen und symbolischen Ordnung des Büros
Büroergonomie
Die objektuale Integration der Praktiken in einem Software-Büro
Das Zusammenspiel von Habitat und Habitus
Praktiken des Programmierens. Zur Morphologie von Wissensarbeit in der Software-Entwicklung
Mikroanalyse
Die Geschichte des Codes
Die sozio-kulturelle Verfasstheit der Arbeit am Code
Scrum – ein ethnografischer Epilog
Dritter Abschnitt: Methodologische Reflexionen
Stumme Weitergabe. Zur Praxeologie sozialisatorischer Vermittlungsprozesse
Bourdieus Konzept der stummen Weitergabe in der Diskussion
Stumme Weitergabe durch Teilnahme an Praktiken
Ein Plädoyer für mehr Ethnografie in der Sozialisationsforschung
Wie weit reicht der Blick der Praxeologie? Zur Öffentlichkeit und Beobachtbarkeit sozialer Praktiken
Selbstgenügsamer Situationalismus?
Die Öffentlichkeit der Praktiken
Zwischenfazit: Grundzüge eines praxeologischen Konzeptes der Öffentlichkeit sozialer Praktiken
Herstellung von Beobachtbarkeit und Perspektivierung
Öffentlichkeit und Reflexivität der Soziologie
Schluss: Perspektiven einer Soziologie der Praktiken
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