Mantik ist ursprünglich die Interpretationskunst naturwüchsiger Sinnbestände im Dienste des Sicherungsverhaltens des Menschen: so wie sich im Minenspiel ein sonst unzugängliches Inneres der mantischen Deutung verrät, interpretierte sie einstmals alle natürlichen Ereignisse als Mimik des Universums. In einem situationsdiagnostischen Sinn interpretieren wir auch heute noch und stets zuerst nach mantischer Manier, wo wir z.B. Stimmungslagen registrieren. Die Bedeutungssubstanzen, die sich auf...
Mantik ist ursprünglich die Interpretationskunst naturwüchsiger Sinnbestände im Dienste des Sicherungsverhaltens des Menschen: so wie sich im Minenspiel ein sonst unzugängliches Inneres der mantischen Deutung verrät, interpretierte sie einstmals alle natürlichen Ereignisse als Mimik des Universums. In einem situationsdiagnostischen Sinn interpretieren wir auch heute noch und stets zuerst nach mantischer Manier, wo wir z.B. Stimmungslagen registrieren. Die Bedeutungssubstanzen, die sich auf diese Weise erschließen, lassen sich gewöhnlich nur recht unvollkommen versprachlichen, sie sind subsemantischer Art und reichen tief in unsere heuristische Deutungsnatur, als deren Theorie eine bereinigte Metaphysik auftreten kann.
Deutungskultur und Deutungsnatur
I. METAFISICA POVERA
Das consiliare Geschäft der Philosophie
Erster Kreis der semantischen Unterwelt: Die Hasard-Theorie der Referenz
Zweiter Kreis der semantischen Unterwelt : Ungebundene Existenz
Dritter Kreis der semantischen Unterwelt : Hypnagogische Referenz
Purgatorium der Referenz : Der reine Sirnonismus
II. ERKENNTNISTHEORIE OHNE ERKENNTNIS
Cognitio sensitiva
Vagheit und Schönheit
Die ursprüngliche Lust der Prädikation
Erkenntnistheorie ohne Erkenntnis
Eine dritte Renaissance ?
III. ERWEITERUNG DER BEWUSSTSEINSTHEORIE: BEWUSSTSEIN UND EIGENTUM
Meinigkeit
Epistemische Märtyrer
Epistemisches Haben
Zur Archäologie des Bewußtseins
Bewusstsein und Eigentum bei Hegel
Ursprung des Wesens
IV. INDISKRETE ONTOLOGIE UND MANTIK
Das Erweiterungsprogramm für Ontologie und Semantik
Eindeutigkeit und Vieldeutigkeit
Repräsentationsprobleme des Indiskreten
Semantik des Indiskreten: Mantik
Indiskrete Eindeutigkeit
Das indiskrete Wesen der Dinge
V. INITIALIEN PROGNOSTISCHER RATIONALITÄT
Das Problem der Rationalität von Prognosen
Mantische Prognosen und das Sicherungsverhalten des Menschen
Mantische Energien
VI. DIE WISSENSCHAFTSGESCHICHTLICHE BEDEUTUNG DER MANTIK
Hegels Theorie der Mantik
Mantik als prognostisches know how
Vom pythischen zum empirischen Dreifuß
Augustinus und die Kompensation des semantischen Naturverlustes
Mantik und Allegorese
VII. SENSUS NATURAE: DAS KONZEPT EINER NATÜRLICHEN MANTIK BEI WILHELM VON AUVERGNE
Die Wiederentdeckung der Natur
Sensus naturae
Geheimwissenschaft und Aufklärung
Der sensus naturae als Organ indiskreter Registratur
Excessus mentis
VIII. MANTIK UND HERMENEUTIK
Das Verschwinden der Mantik in der Hermeneutik
Schleiermacher und Gadamer
Mantik und Historie
Signitiver Animismus
IX. DIE RÜCKGEWINNUNG DER MANTIK AUS DER HERMENEUTIK
Mantische Phänomenologie
Das Scheitern der mantischen Phänomenologie
Transzendenz und Pronominalität
Nachwort
Das Rätsel des Universums
Suhrkamp Verlag GmbH
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10119 Berlin
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