Auch eine Geschichte der Philosophie
Das neue Buch von Jürgen Habermas ist auch eine Geschichte der Philosophie. Es gibt im Stil einer Genealogie darüber Auskunft, wie die heute dominanten Gestalten des westlichen nachmetaphysischen Denkens entstanden sind. Als Leitfaden dient ihm der Diskurs über Glauben und Wissen, der aus zwei starken achsenzeitlichen Traditionen im römischen Kaiserreich hervorgegangen ist. Habermas zeichnet nach, wie sich die Philosophie sukzessive aus ihrer Symbiose mit der Religion gelöst und...
Das neue Buch von Jürgen Habermas ist auch eine Geschichte der Philosophie. Es gibt im Stil einer Genealogie darüber Auskunft, wie die heute dominanten Gestalten des westlichen nachmetaphysischen Denkens entstanden sind. Als Leitfaden dient ihm der Diskurs über Glauben und Wissen, der aus zwei starken achsenzeitlichen Traditionen im römischen Kaiserreich hervorgegangen ist. Habermas zeichnet nach, wie sich die Philosophie sukzessive aus ihrer Symbiose mit der Religion gelöst und säkularisiert hat. In systematischer Perspektive arbeitet er die entscheidenden Konflikte, Lernprozesse und Zäsuren heraus sowie die sie begleitenden Transformationen in Wissenschaft, Recht, Politik und Gesellschaft.
Das neue Buch von Jürgen Habermas ist aber nicht nur eine Geschichte der Philosophie. Es ist auch eine Reflexion über die Aufgabe einer Philosophie, die an der vernünftigen Freiheit kommunikativ vergesellschafteter Subjekte festhält: Sie soll darüber aufklären, »was unsere wachsenden wissenschaftlichen Kenntnisse von der Welt für uns bedeuten – für uns als Menschen, als moderne Zeitgenossen und als individuelle Personen«.
* Krisenszenarien und Verfallsgeschichten in philosophischen Großtheorien des 20. Jahrhunderts
* Religion als eine »gegenwärtige« Gestalt des objektiven Geistes?
* Der okzidentale Entwicklungspfad und der Universalitätsanspruch nachmetaphysischen Denkens
* Gesellschaftstheoretische Grundannahmen und programmatische Ausblicke
**II. DAS SAKRALE: VON DER MYTHISCHEN ERFAHRUNG ZUR MORALISIERUNG DES HEILIGEN**
* Kognitiver Durchbruch und Bewahrung des sakralen Kerns
* Mythos und Ritus
* Der Sinn des Sakralen
* Der Weg zur achsenzeitlichen Transformation des religiösen Bewusstseins
**III. DIE ENTSTEHUNG DER WELTRELIGIONEN: VON JUDENTUM ÜBER BUDDHISMUS UND TAOISMUS ZU CHRISTENTUM**
* Die Moralisierung des Heiligen und der Bruch mit dem mythischen Denken
* Die Abkehr des jüdischen Monotheismus vom »Heidentum«
* Buddhas Lehre und Praxis
* Konfuzianismus und Taoismus
**IV. VON DER GRIECHISCHEN NATURPHILOSOPHIE ZU PLATON: DIE ENTSTEHUNG DES WESTLICHEN DENKENS**
* Von den griechischen »Naturphilosophen« zu Sokrates
* Platos Ideenlehre – im Vergleich
**V. DAS URCHRISTENTUM UND SEINE ENTWICKLUNG IM GRÄKOROMANISCHEN REICH**
* Das Urchristentum: Der verkündigende und der verkündigte Jesus
* Die Begegnung von Christentum und Hellenismus in der gräkoromanischen Umgebung des Kaiserreichs
**VI. DIE CHRISTLICHE TRANSFORMATION DES PLATONISMUS: PLOTIN UND AUGUSTIN**
* Plotin und Augustin: Die christliche Transformation des Platonismus
**VII. DIE RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHE: HEILSINSTITUT UND WELTLICHE MACHT**
* Die römisch-katholische Kirche – zwischen Heilsanstalt und weltlicher Macht
**VIII. KIRCHE, GESELLSCHAFT UND STAAT IM »CHRISTLICHEN EUROPA«**
* Kirche, Gesellschaft und Staat im »christlichen Europa«
**IX. DIE HERAUSFORDERUNGEN DES ARISTOTELES FÜR DIE THEOLOGIE DES 13. JAHRHUNDERTS**
* Die Herausforderungen des Aristoteles für die Theologie des 13. Jahrhunderts
**X. DIE ANTWORTEN DES THOMAS VON AQUIN**
* Die Antworten des Thomas von Aquin
**XI. DIE ONTOLOGISIERUNG DER ARISTOTELISCHEN ETHIK UND DER UMB AU DER PRAKTISCHEN PHILOSOPHIE**
* Die Ontologisierung der aristotelischen Ethik und der Umbau der praktischen Philosophie
**XII. DIE VIA MODERNA: DUNS SCOTUS, WILHELM VON OCKHAM UND DIE »NOMINALISTISCHE REVOLUTION«**
* Einleitung eines Paradigmenwechsels: Duns Scotus
* Wilhelm von Ockham: Das doppelte Gesicht der »nominalistischen Revolution«
**XIII. FUNKTIONALE AUSDIFFERENZIERUNG VON RECHT UND POLITIK UND EINE NEUE FORM DER GESELLSCHAFTLICHEN INTEGRATION**
* Die funktionale Ausdifferenzierung von Recht und Politik und eine neue Form der gesellschaftlichen Integration
**XIV. EINE FUNKTIONALISTISCHE THEORIE DER STAATLICHEN MACHT (NICCOLÒ MACHIAVELLI) UND NEUE LEGITIMATIONSPROBLEME (FRANCISCO DE VITORIA)**
* Eine funktionalistische Theorie der staatlichen Macht (Niccolò Machiavelli) und neue Legitimationsprobleme (Francisco de Vitoria)
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Personen für Auch eine Geschichte der Philosophie
Jürgen Habermas
Jürgen Habermas wurde am 18. Juni 1929 in Düsseldorf geboren. Von 1949 bis 1954 studierte er in Göttingen, Zürich und Bonn die Fächer Philosophie, Geschichte, Psychologie, Deutsche Literatur und Ökonomie. Er lehrte unter anderem an den Universitäten Heidelberg und Frankfurt am Main sowie der University of California in Berkeley und war Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg. Jürgen Habermas erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden und Preise, darunter den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2001) und den Kyoto-Preis (2004).
Jürgen Habermas wurde am 18. Juni 1929 in Düsseldorf geboren. Von 1949 bis 1954 studierte er in Göttingen, Zürich und Bonn die Fächer Philosophie,...

