Die Neue Menschheit

Biopolitische Utopien in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Aus dem Russischen von Dagmar Kassek. Herausgegeben von Boris Groys und Michael Hagemeister
Die Neue Menschheit
Biopolitische Utopien in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Aus dem Russischen von Dagmar Kassek. Herausgegeben von Boris Groys und Michael Hagemeister

»Um die Jahrhundertwende entwarfen russische Autoren radikale Projekte einer totalen Umgestaltung des Lebens, vor deren Hintergrund heutige Biopolitikdebatten geradezu bescheiden wirken. So entwarf etwa Fedorov das »Projekt der gemeinsamen Tat«, dessen Ziel es war, mittels moderner Technik alle Toten künstlich auferstehen zu lassen; die »Biokosmisten« proklamierten den Kommunismus als Weg zur Erlangung der Unsterblichkeit, und Ciolkovskij, der Vater des sowjetischen Raumfahrtprogramms, hatte...

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»Um die Jahrhundertwende entwarfen russische Autoren radikale Projekte einer totalen Umgestaltung des Lebens, vor deren Hintergrund heutige Biopolitikdebatten geradezu bescheiden wirken. So entwarf etwa Fedorov das »Projekt der gemeinsamen Tat«, dessen Ziel es war, mittels moderner Technik alle Toten künstlich auferstehen zu lassen; die »Biokosmisten« proklamierten den Kommunismus als Weg zur Erlangung der Unsterblichkeit, und Ciolkovskij, der Vater des sowjetischen Raumfahrtprogramms, hatte das Ziel vor Augen, andere Planeten mit auferstandenen Menschen zu bevölkern. Der Band stellt die bisher unbekannt gebliebenen biopolitisch-utopischen Entwürfe vor und veranschaulicht die in der westlichen Rezeption kaum wahrgenommene ideologische Komponente der kommunistischen Weltanschauung, die bis in die postkommunistische Gegenwart wirkt.«

Grußwort der Kulturstiftung des Bundes
Boris Groys: Unsterbliche Körper
Michael Hagemeister: »Unser Körper muss unser Werk sein.« Beherrschung der Natur und Überwindung des Todes in russischen Projekten des frühen 20. Jahrhunderts
Nikolaj Fedorov:
Die Frage der Bruderschaft oder der Verwandtschaft, der Ursachen des unbrüderlichen und unverwandtschaftlichen, d. h. des unfriedlichen Weltzustandes und der Mittel zur Wiederherstellung der Verwandtschaft. Memorandum der Nichtgelehrten an die Gelehrten, die geistlichen und weltlichen, an die Gläubigen und Nichtgläubigen
Das Museum, sein Sinn und seine Bestimmung
Konstantin Ciolkovskij:
Leiden und Genie (1916)
Die ideale Lebensordnung (1917ff.)
Das Genie unter Menschen (1918)
Das lebende Universum (ca. 1918)
Die Organisation der Menschen auf der Erde (1918)
Die Abstufung von Gesetzen für Gemeinschaften unterschiedlicher Kategorien (1919)
Neue Erkenntnissphären (1931-1933)
Die kosmische Philosophie (1935)
Aleksandr Svjatogor:
Die biokosmische Poetik (1921)
Die Doktrin der Väter und der Anarcho-Biokosmismus (1922)
Aleksandr Jaroslavskij:
Der kosmische Maximalismus (1922)
Lev Trockij:
Die Kunst der Revolution und die sozialistische Kunst (1923)
Valerian Murav’ev:
Die Beherrschung der Zeit als Grundaufgabe der Arbeitsorganisation (1924)
Die Kultur der Zukunft (ca. 1925-1927)
Vision eins: Der Mensch im Leben (ca. 1925)
Aleksandr Bogdanov:
Die Integration des Menschen (1904/1924)
Die Tektologie des Kampfes gegen das Alter (1922)
Der Kampf um die Vitalität (1927)
Aron Zalkind:
Die Psychologie des Menschen der Zukunft (1928)
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
VLB-TIX
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Die Neue Menschheit

Herausgeber

Boris Groys, geboren am 19. März 1947 in Berlin, ist ein Philosoph, Kunstkritiker, Medientheoretiker, Essayist und international anerkannter Experte für die Kunst und Literatur der Sowjetära, besonders für die Russische Avantgarde. Groys lehrt als Global Distinguished Professor of Russian and Slavic Studies an der New York University, ist Professor für Philosophie an der European Graduate School und Senior Research Fellow an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.

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