Ob Folk, Blues, Jazz, Rock oder Avantgarde, wenn es im 20. Jahrhundert einen Gitarristen gab, über dessen Legendenstatus Einigkeit besteht, ist es John Fahey (1939-2001). Er sammelte alte Schellacks, gründete unabhängige Plattenlabels, holte als erster vergessene Blues-Heroen wieder auf die Bühne, entdeckte Talente wie Leo Kottke, lieferte Musik für Michelangelo Antonionis Film Zabriskie Point, beeinflußte ganze Gitarristengenerationen – und lebte doch meist an der...
Ob Folk, Blues, Jazz, Rock oder Avantgarde, wenn es im 20. Jahrhundert einen Gitarristen gab, über dessen Legendenstatus Einigkeit besteht, ist es John Fahey (1939-2001). Er sammelte alte Schellacks, gründete unabhängige Plattenlabels, holte als erster vergessene Blues-Heroen wieder auf die Bühne, entdeckte Talente wie Leo Kottke, lieferte Musik für Michelangelo Antonionis Film Zabriskie Point, beeinflußte ganze Gitarristengenerationen – und lebte doch meist an der Armutsgrenze.
Genauso einzigartig wie seine Musik ist die Prosa, die er in den letzten Jahren in seinem Wohnwagen schrieb. Handelte Blaugrasmusik (es 2417) vor allem von seiner Kindheit und Jugend, bringt Orange nun den zweiten Werkteil: Faheys Musikerleben, vor allem seine Begegnungen mit berühmten Zeitgenossen, in einem Drive, der sich zum Mainstream »amerikanischen Erzählens« verhält wie Thelonious Monk zu Bon Jovi.