Schriften zur Literatur 1945-1958

Herausgegeben von Alexander Schmitz und Bernd Stiegler
Schriften zur Literatur 1945-1958
Herausgegeben von Alexander Schmitz und Bernd Stiegler

»Der Unterzeichnete hat, obwohl ihm die Gesetzgebung der letzten zwölf Jahre jede publizistische Äußerung wie den Abschluß seines philosophischen Universitätsstudiums unmöglich machte, nicht den Ehrgeiz, um jeden Preis sich gedruckt zu sehen.« Dies schrieb der 25jährige Hans Blumenberg im November 1945 an den Insel Verlag und fügte einen Aufsatz zu Dostojewskis Novelle »Die Sanfte« bei, deren Veröffentlichung er anregte. Zu der Publikation kam es seinerzeit nicht, und auch der Aufsatz blieb...

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»Der Unterzeichnete hat, obwohl ihm die Gesetzgebung der letzten zwölf Jahre jede publizistische Äußerung wie den Abschluß seines philosophischen Universitätsstudiums unmöglich machte, nicht den Ehrgeiz, um jeden Preis sich gedruckt zu sehen.« Dies schrieb der 25jährige Hans Blumenberg im November 1945 an den Insel Verlag und fügte einen Aufsatz zu Dostojewskis Novelle »Die Sanfte« bei, deren Veröffentlichung er anregte. Zu der Publikation kam es seinerzeit nicht, und auch der Aufsatz blieb ungedruckt. Nun eröffnet er eine Sammlung mit Blumenbergs frühen Texten zur Literatur.

In Rezensionen, Reden und Vorträgen erkundet er die zumeist zeitgenössische deutschsprachige und internationale Literatur, schreibt aber auch über die damals neue Mode der Taschenbücher, Ratgeber und Comics. Seine subtilen Lektüren verfolgen oft Randgänge zwischen Literatur und Philosophie und thematisieren existenzielle Fragen. Es sind Texte von zeitloser Brillanz, die zugleich die Nachkriegszeit wie in einem Vergrößerungsglas sichtbar werden lassen.

Über Dostojewskis Novelle »Die Sanfte«
Jean-Paul Sartre, »Die Fliegen«
Ernst Jünger als geistige Gestalt
Paul Claudel, »Der seidene Schuh«
Das Problem des Nihilismus in der deutschen Literatur der Gegenwart [Vortragsankündigung]
Das Problem des Nihilismus in der deutschen Literatur der Gegenwart [Vortrag]
Die Krise des Faustischen im Werk Franz Kafkas
Graham Greene oder die Zweideutigkeit der Gnade
Graham Greene, »Der Ausgangspunkt«. Roman
Sartre oder Der Absolutismus der Freiheit
Der absolute Vater [Zeitungsartikel]
Der absolute Vater [Aufsatz]
Utopien – hinterher gelesen
Der Antipode des Faust. Zum 70. Geburtstag von Franz Kafka am 3. Juli 1953
Ballade der kleinen Gerechtigkeit. Zum 60. Geburtstag von Hans Fallada am 21. Juli
Rebell gegen die Endlichkeit. Über Gestalt und Werk Thomas Wolfes
Vollsynthetische Bilderwelt. Von Macht und Ohnmacht der »Comic-Strips«
Eschatologische Ironie. Über die Romane Evelyn Waughs
Faust – heute
Der selbstgemachte Mensch. Oder: Die Literatur des großen »Wie«
Der Mann, der das Gegenteil war. Zum 80. Geburtstag von G. K. Chesterton am 29. Mai
Parodie auf den Zerfall? Das neue Buch: Becketts »Molloy«
Glanz und Elend des Zuschauers. Das Problem der Freiheit im Theater
Raub, der Zeit wieder entrissen. Zum 2. Band der deutschen Ausgabe des Werkes von Marcel Proust
Vier Negerromane: Die Schwelle zwischen Schwarz und Weiß
C. S. Lewis, Die böse Macht. Ein Roman
Des Kontrastes wegen. Über Romane von Alain Robbe-Grillet und Henry Green
Vier Zehntel Gramm Meskalin. Eine Droge macht den Alltagsmenschen zum Bruder des Genies – Über einen Versuch des Dichters Aldous Huxley
Wollt ihr »Was ihr wollt«?
Überholt oder modern? Zum 50. Todestag von Jules Verne am 24. März
Ernst Jünger – ein Fazit. Zu seinem 60. Geburtstag am 29. März 1955
Faulkners amerikanische Mythologie
Ins Nichts verstrickt. Wird man in zehn Jahren noch von Sartre sprechen?
Ein Ruck an der Leine. Über den Roman »Wiedersehen mit Brideshead« von Evelyn Waugh
Ironie der Weltverbesserung. Zu Henry James’ »Prinzessin Casamassima«
Zauberberg und geteilte Welt. Zum 80. Geburtstag von Thomas Mann am 6. Juni
Die endgültig verlorene Zeit. Zum dritten Band der deutschen Proust-Ausgabe
Das Buch als Markenartikel. Wohltat und Plage der Taschenbuch-Reihen – Das »Vollbuch« stirbt nicht aus
Die Peripetie des Mannes. Über das Werk Ernest Hemingways
Rose und Feuer. Lyrik, Kritik und Drama T. S. Eliots
Mythos und Ethos Amerikas im Werk William Faulkners
Hans Carossa
Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Angaben
Service
Umschlag / Cover (Web)Umschlag / Cover (Print)Leseprobe
Produktsicherheit

Personen für Schriften zur Literatur 1945-1958

Hans Blumenberg wurde am 13. Juli 1920 in Lübeck geboren und starb am 28. März 1996 in Altenberge bei Münster. Nach seinem Abitur im Jahr 1939 durfte er keine reguläre Hochschule besuchen. Er galt trotz seiner katholischen Taufe als ›Halbjude‹. Folglich studierte Blumenberg zwischen 1939 und 1947 mit Unterbrechungen Philosophie, Germanistik und klassische Philosophie in Paderborn, Frankfurt am Main, Hamburg und Kiel. 1947 wurde Blumenberg mit seiner Dissertation Beiträge zum Problem der Ursprünglichkeit der mittelalterlich-scholastischen Ontologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Hier habilitierte er sich 1950 mit der Studie Die ontologische Distanz. Eine Untersuchung über die Krisis der Phänomenologie Husserls. Sein Lehrer während dieser...

Hans Blumenberg wurde am 13. Juli 1920 in Lübeck geboren und starb am 28. März 1996 in Altenberge bei Münster. Nach seinem Abitur im Jahr 1939...

Alexander Schmitz ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle »Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären« an der Universität Konstanz.
Alexander Schmitz ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle »Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären« an der Universität...
Herausgeber

Bernd Stiegler ist Professor für Neuere Deutsche Literatur mit Schwerpunkt Literatur des 20. Jahrhunderts im medialen Kontext an der Universität Konstanz.

Herausgeber

Bernd Stiegler ist Professor für Neuere Deutsche Literatur mit Schwerpunkt Literatur des 20. Jahrhunderts im medialen Kontext an der...


STIMMEN

»Bereits der junge Blumenberg ist ein hingebungsvoller Leser mit ästhetischem Gespür ... «
Helmut Mayer, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Alles in allem ein faszinierender Band, besonders im Werkzusammenhang.«
Martin A. Hainz, Fixpoetry
»Blumenbergs Schriften zur Literatur erschöpfen sich nie in bloßer Inhaltswiedergabe, immer sind sie gedankenreich, auf etwas Größeres, Umfassenderes bezogen, sind Diagnose, ohne dabei zum Rezept zu verkommen.«
Thomas Palzer, SWR
»Bereits der junge Blumenberg ist ein hingebungsvoller Leser mit ästhetischem Gespür ... «
Helmut Mayer, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Alles in allem ein faszinierender Band, besonders im Werkzusammenhang.«
Martin A. Hainz, Fixpoetry
»Blumenbergs Schriften zur Literatur erschöpfen sich nie in bloßer Inhaltswiedergabe, immer sind sie gedankenreich, auf etwas Größeres, Umfassenderes bezogen, sind Diagnose, ohne dabei zum Rezept zu verkommen.«
Thomas Palzer, SWR
» ... Philosophie als literarische Gattung von allerhöchstem Rang.«
Jürgen Busche, der Freitag
»Fündig wird hier nicht nur, wer sich für die Rezension der französischen oder amerikanischen Literatur im Nachkriegsdeutschland interessiert, sondern auch der spezifisch philosophisch interessierte Leser ... Einen gesonderten Hinweis verdient die bemerkenswerte Aktualität ...«
Marco Mauerer, Zeitschrift für Kulturphilosophie (ZKph) (11/2017)

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Im Porträt
Eine Übersicht über das Leben, Werk und Wirken des Philosophen Hans Blumenberg. 
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Im Band Schriften zur Literatur lernen Sie Hans Blumenberg als Leser kennen.
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Am 22.11.2018 startet der Film Hans Blumenberg – Der unsichtbare Philosoph in den deutschen Kinos. Wir wollen aus diesem Anlass nochmal auf einige Neuerscheinungen zu Hans Blumenberg...