Zum 100. Geburtstag von Siegfried Unseld
Nachricht17.09.2024

»Siegfried Unselds Passion für Bücher und Autoren ist total.« – Inge Feltrinelli
Vor 100 Jahren, am 28. September 1924, wurde Siegfried Unseld in Ulm geboren.
Nachdem Unseld während des Zweiten Weltkriegs zum Wehrdienst eingezogen worden war und bis 1945 als Marinefunker diente, begann er seine Ausbildung zum Verlagskaufmann beim Aegis Verlag in Ulm. Ab 1947 studierte er an der Universität Tübingen Germanistik, Philosophie, Nationalökonomie, Völkerrecht, Bibliothekswissenschaften und Sinologie.
Seine berufliche Laufbahn begann er im Verlag J. C. B. Mohr in Tübingen, wo er bis 1950 tätig war. Ein Jahr später promovierte er mit einer Dissertation über Hermann Hesse zum Dr. phil. Im Jahr 1952 trat Unseld in den Suhrkamp Verlag ein und wurde 1958 Mitgesellschafter. Nach dem Tod von Peter Suhrkamp im März 1959 übernahm er die Verlagsleitung.
Unter seiner Führung wurden nicht nur der Suhrkamp und der Insel Verlag, sondern auch der von ihm 1981 gegründete Deutsche Klassiker Verlag bis zu seinem Tod, am 26. Oktober 2002 in Frankfurt am Main, erfolgreich geleitet. Bis heute gilt er als einer der einflussreichsten europäischen Verleger.
Anlässlich des 100. Geburtstags von Siegfried Unseld veröffentlicht der Suhrkamp Verlag online die Siegfried Unseld Chronik, Unselds Aufzeichnungen und Reiseberichte von 1968-1993, und in der Bibliothek Suhrkamp den Band Hundert Briefe, in dem Ulrike Anders und Jan Bürger exemplarische Briefe des Verlegers versammeln und kenntnisreich kommentieren.
Nachdem Unseld während des Zweiten Weltkriegs zum Wehrdienst eingezogen worden war und bis 1945 als Marinefunker diente, begann er seine Ausbildung zum Verlagskaufmann beim Aegis Verlag in Ulm. Ab 1947 studierte er an der Universität Tübingen Germanistik, Philosophie, Nationalökonomie, Völkerrecht, Bibliothekswissenschaften und Sinologie.
Seine berufliche Laufbahn begann er im Verlag J. C. B. Mohr in Tübingen, wo er bis 1950 tätig war. Ein Jahr später promovierte er mit einer Dissertation über Hermann Hesse zum Dr. phil. Im Jahr 1952 trat Unseld in den Suhrkamp Verlag ein und wurde 1958 Mitgesellschafter. Nach dem Tod von Peter Suhrkamp im März 1959 übernahm er die Verlagsleitung.
Unter seiner Führung wurden nicht nur der Suhrkamp und der Insel Verlag, sondern auch der von ihm 1981 gegründete Deutsche Klassiker Verlag bis zu seinem Tod, am 26. Oktober 2002 in Frankfurt am Main, erfolgreich geleitet. Bis heute gilt er als einer der einflussreichsten europäischen Verleger.
Anlässlich des 100. Geburtstags von Siegfried Unseld veröffentlicht der Suhrkamp Verlag online die Siegfried Unseld Chronik, Unselds Aufzeichnungen und Reiseberichte von 1968-1993, und in der Bibliothek Suhrkamp den Band Hundert Briefe, in dem Ulrike Anders und Jan Bürger exemplarische Briefe des Verlegers versammeln und kenntnisreich kommentieren.
Zum 100. Geburtstag von Siegfried Unseld: Ein Panorama des intellektuellen Lebens der Bundesrepublik Deutschland
Für Siegfried Unseld waren Briefe nicht nur eine Arbeits-, sondern auch eine Lebensform. In ihnen ordnet er seine Gedanken. Sie begleiten und festigen Freundschaften. Sie helfen auf seinem beispiellosen Weg. Wichtige Förderer wie Hermann Hesse oder Peter Suhrkamp lernen ihn zunächst schriftlich kennen. Auch später, als das Reisen und Telefonieren leichter, üblich wird, legt der berühmte Verleger größten Wert auf seine Korrespondenz.
Über ein halbes Jahrhundert hinweg verschickte Siegfried Unseld täglich zahlreiche Briefe. So finden sich in den Archiven heute über 50.000 eigenhändig geschriebene oder auch diktierte Schreiben. Aus dieser Fülle haben die Herausgeber 100 exemplarische Briefe ausgewählt und kenntnisreich kommentiert. In dem, was Siegfried Unseld Ingeborg Bachmann, Samuel Beckett, Ignatz Bubis, Hans Magnus Enzensberger, Max Frisch, Henry Kissinger, Autorinnen wie Autoren, Verlegern, Journalistinnen mitteilte, spiegelt sich nicht nur Unselds Denken. Diese Briefe dokumentieren eindrucksvoll und vielfältig die intellektuelle Geschichte der Bundesrepublik.
Über ein halbes Jahrhundert hinweg verschickte Siegfried Unseld täglich zahlreiche Briefe. So finden sich in den Archiven heute über 50.000 eigenhändig geschriebene oder auch diktierte Schreiben. Aus dieser Fülle haben die Herausgeber 100 exemplarische Briefe ausgewählt und kenntnisreich kommentiert. In dem, was Siegfried Unseld Ingeborg Bachmann, Samuel Beckett, Ignatz Bubis, Hans Magnus Enzensberger, Max Frisch, Henry Kissinger, Autorinnen wie Autoren, Verlegern, Journalistinnen mitteilte, spiegelt sich nicht nur Unselds Denken. Diese Briefe dokumentieren eindrucksvoll und vielfältig die intellektuelle Geschichte der Bundesrepublik.
Sein Leben in Bildern und Texten
Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts kennt keine mit Siegfried Unseld vergleichbare verlegerische Leistung, keinen Gesellschaft, Politik und Kultur durch seine Publikationen stärker prägenden Verlag als den von ihm über 50 Jahre geleiteten Suhrkamp Verlag. Dessen Charakteristika − eine Programmleitlinie, die im literarischen wie theoretischen Bereich Entdeckungen vertraut, Veröffentlichung von Autoren, nicht von Einzelbüchern, Buchreihen, die sich an die unterschiedlichsten Leserkreise wenden, Debattenbücher zur Durchsetzung aufklärerischer Positionen, Vermittlung von Literatur und Theorie aus allen Weltgegenden − garantieren dem Verlag ein »Alleinstellungsmerkmal«.
Seit 1951 Mitarbeiter des nach Peter Suhrkamp benannten Verlags, seit 1959 Verleger, leitete Siegfried Unseld mit Beginn der sechziger Jahre eine Modernisierung und Expansion in die Wege, die, dem Zeitgeist antwortend, alle Facetten der deutschen Kultur in Buchform widerspiegelt. Diese Wechselwirkung von Persönlichkeit des Verlegers, Autorenidentitäten, sich wandelnden politischen Konstellationen wie individuellem Leseverhalten in Zeiten wandelnder Buchmärkte spürt der vorliegende Band nach. Dabei bedient sich die Darstellung einem Buchformat, das Siegfried Unseld selbst für seine Autoren prägte: Durch Bilder (von Fotos über Dokumente bis zu privaten Aufzeichnungen), die von Äußerungen Unselds begleitet und geleitet werden, entsteht eine Autobiographie des großen Verlegers.
Seit 1951 Mitarbeiter des nach Peter Suhrkamp benannten Verlags, seit 1959 Verleger, leitete Siegfried Unseld mit Beginn der sechziger Jahre eine Modernisierung und Expansion in die Wege, die, dem Zeitgeist antwortend, alle Facetten der deutschen Kultur in Buchform widerspiegelt. Diese Wechselwirkung von Persönlichkeit des Verlegers, Autorenidentitäten, sich wandelnden politischen Konstellationen wie individuellem Leseverhalten in Zeiten wandelnder Buchmärkte spürt der vorliegende Band nach. Dabei bedient sich die Darstellung einem Buchformat, das Siegfried Unseld selbst für seine Autoren prägte: Durch Bilder (von Fotos über Dokumente bis zu privaten Aufzeichnungen), die von Äußerungen Unselds begleitet und geleitet werden, entsteht eine Autobiographie des großen Verlegers.
Leserstimme verfassen
» ... der opulente, vor allem bildstarke Band über das Leben des übermächtigen Verlegers ... «
Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel
»Dies Siegfried-Unseld-Gedächtnisbuch ist ein Lobgesang, aber keine Hagiografie, dafür ist es dann doch zu dokumentarisch und auch zu intelligent.«
Joachim Güntner, Neue Zürcher Zeitung
»... ein prachtvoller Bildband.«
Michael Krüger, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Besser hätte man den Verleger Siegfried UnseId zum 90. Geburtstag nicht würdigen können...«
BuchMarkt (Dezember 2014)
»Der schöne Band Siegfried Unseid – Sein Leben in Bildern und Texten ist eine großartige Ausstellung von Leben und Werk dieses Verlegers ... «
Klaus Walther, Freie Presse
Bücher von Siegfried Unseld
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