Die Staatsbürgerschaft war im 20. Jahrhundert das Signum politischer Zugehörigkeit in Europa. Sie entschied über Schutz und Freiheit eines Menschen und damit über seine Lebens- wie Überlebenschancen. Erzählt wird hier erstmals eine gemeinsame Geschichte der Staatsbürgerschaft in West- und Osteuropa von der Hochphase des Nationalstaats bis in unsere Gegenwart, die von den Krisen der Europäischen Union geprägt ist. Es ist die Geschichte einer zentralen rechtlichen Institution, die Kämpfe um...
Die Staatsbürgerschaft war im 20. Jahrhundert das Signum politischer Zugehörigkeit in Europa. Sie entschied über Schutz und Freiheit eines Menschen und damit über seine Lebens- wie Überlebenschancen. Erzählt wird hier erstmals eine gemeinsame Geschichte der Staatsbürgerschaft in West- und Osteuropa von der Hochphase des Nationalstaats bis in unsere Gegenwart, die von den Krisen der Europäischen Union geprägt ist. Es ist die Geschichte einer zentralen rechtlichen Institution, die Kämpfe um Migration, Integration und Zugehörigkeit maßgeblich repräsentiert und zugleich bestimmt. Welche Lehren aus ihr mit Blick auf die Zukunftschancen einer europäischen Staatsbürgerschaft zu ziehen sind, ist eines der zentralen Themen dieses Buches.
Vielfalt und Abgrenzung: Nationale und imperiale Politik der Staatsbürgerschaft um 1900
Eine Institution geschlossener Staatlichkeit: Staatsbürgerschaft im Deutschen Reich
Nationalisierung durch Territorialität: Staatsangehörigkeit in Frankreich
Ein fragmentierter Status: Untertanschaft im russischen Zarenreich
Territoriale Hierarchie: »subjecthood« im British Empire
Konfrontation und Konflikt: Staatsbürgerschaft im Kampf um politische Zugehörigkeit: Der Erste Weltkrieg (1914-1918)
Die Grenzen der Gleichheit: Nationale Wehrgemeinschaften im totalen Krieg
Rechtsentzug und Rechtserweiterung: »enemy aliens« und Staatsbürger
Nationalisierung und Ethnisierung: Staatsbürgerrechte zwischen Demokratie und Rassestaat (1918-1945)
Minderheitenrechte und Staatsangehörigkeit im internationalen Recht
Nationale Staatsangehörigkeitspolitik
Staatsbürgerrechte zwischen konstitutioneller Demokratie und Diktatur
Regime der Grenzkontrolle und die Krise staatlicher Souveränität
Der Zweite Weltkrieg: Exklusion und Kolonisierung im Rassestaat
Eroberung und Unterordnung: Hierarchien der Bürgerrechte zwischen Kolonisierung und Dekolonisation (1900-1950)
Von imperialen Untertanen zu nationalen Staatsbürgern: British Empire
Indigene Untertanen der Republik: Empire français
Von »Eingeborenen« zu »Untermenschen«: deutsche Kolonialreiche
Untertanen, Sowjetbürger und feindliche Fremde: Statusschranken im russischen Kolonialismus
Liberalisierung und Gemeinschaftsbindung: Staatsbürgerschaft im geteilten Nachkriegseuropa (1945-1989)
Neuordnung der Nachkriegswelt: Zwangsmigration, Staatsbürgerschaft und Menschenrechte 1945-1950
Ausbau der Staatsbürgerrechte im geteilten Europa: Dekolonisation, Wohlfahrtsstaat und Migration 1950-1970
Lockerung der nationalen Gemeinschaftsbindung: Menschenrechte und Staatsbürgerschaft vom Kalten Krieg zur europäischen Wende 1970-1989
Europäische Integration und staatliche Abgrenzung: Auf dem Weg zu einer Europäisierung der Zugehörigkeit? (1989-2014)
Verfassungsrevolution und Staatsbürgerrechte seit den 1990er Jahren
Staatsangehörigkeit und Migration im geeinten Europa
Unionsbürgerschaft: Europäisierung der politischen Zugehörigkeit?
Schluss: Mitgliedschaft als Grund und Grenze von Schutz und Freiheit
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Personen für Schutz und Freiheit?
Dieter Gosewinkel
Dieter Gosewinkel ist Professor für neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin und Leiter der Forschungsgruppe »Zivilgesellschaft, Citizenship und politische Mobilisierung in Europa« am Wissenschaftszentrum Berlin.
Dieter Gosewinkel ist Professor für neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin und Leiter der Forschungsgruppe »Zivilgesellschaft, ...

